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Die Baumseele (Und der Mensch)
Bäume waren immer meine Freunde. Als Kind bekletterte ich sie, und sie schenken mir wunderbare Herrschaftssitze. Als Jüngling fotografierte ich sie, und ihr Formenreichtum erlabte mich. Immer legte ich mich gerne unter einen Baum, fühlte mich beschützt und durch das Spiel der Blätter lustig unterhalten. Als ich im Wald zeltete, die Nacht tief schlief, da ein Sturm um unser Zelt tobte, da lagen morgens die Bäume die kreuz die quer herum, dicht, doch unser Zelt sie erschlugen nicht.
Wenn ich im Garten Bäume fälle, bitte ich sie immer am Vortag um Verständnis und gebe damit auch den innewohnenden Geistern die Möglichkeit, umzusiedeln. Wenn ich mir vorstelle, wie täglich die Fläche der Stadt Köln (oder irre ich, ist es die Fläche Bayerns) mit rasenden Maschinen umgeholzt wird, so zieht sich mein Gedärm zusammen.
Das Holz des Baumes! Welch wunderbares Material, ob es lustig im Ofen knackt, ob es als edele Truhe ruht, ob es als Mast im Sturme steht, oder ob es als Schiffesrumpf verwendet oder auch als Gartenzaun, oh Holz, ich liebe dich.
Und die Blätter. Und die Blüten. Und die Früchte. Und vor allen Dingen noch: Der Baum ist Wohnstätte für Milliarden von sicht- und unsichtbaren Lebewesen.
Geh‘ zum Baum, du wirst genesen!
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Ich bin so erfreut, dass ich die Worte nicht finde. Vom Kunstmuseum Hamburg erreicht uns folgende Kunde: (mehr …)
Deutschlands Städte vor der Zerstörung
Solche Architektur lässt mich bewundernd verstummen. Die Statik stimmt. Die Proportionen erlaben und die Details verzücken mich.
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Dann kommt die Erinnerung: Es war geplant, es war gewollt. Sie sollten zertrümmert werden. Die Manifestation deutscher Baukunst wurden mit Absicht zerstört. Die Bombardierungen der Städte war kriegstechnisch unsinnig. Sie fanden statt, um Zivilisten zu töten, den Ueberlebenden das Dach zu fauben, und…… um einen Teil der Manifestation der Kultur zu löschen. Wenn ein Volk vernichtet werden soll, muss man ihm seine Identität nehmen. Die Zerstörung deutscher Architektur war Teil davon.
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Und dann kommt die Bange. Wer die Bilder betrachtet und weiss, dass diese Gebäude mutwillig ruiniert worden sind, geht leicht in Hass auf die Täter. Ich auch, da ist keiner Gefeit dagegen. Bringt mich aber nicht weiter, dich nicht weiter, niemanden weiter. Denke ich destruktiv (möchte Churchill nicht auf dem Reichskanzlei-Stuhl Hitlers fetten sehen, sondern am Ast baumelnd), ziehe ich Destruktion an.
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Danke, Bange, dass du mich gemahnt hast. So lass uns neue Gebäude denken und planen und errichten! Die Basis dazu, sie liegt in Schutt und Asche, doch sind Bilder da! Lasst uns von den Bildern inspirieren für eine Zukunft, da wir Menschen menschenfreundlich konstruktiv bauen, hier durchaus in materiellem Sinne gemeint.
Danke, Gernotina, für den Hinweis auf die wunderbare Sammlung!
thom ram, 29.03.0004 (A.D.2016)
P.S. Eine dritte Bange ist da auch noch. Wieviel des gezeigten Wohlstandes beruht auf Unterdrückung und Ausbeutung?
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http://kommentararchiv.de/category/deutschlandbilder/
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http://kunstmuseum-hamburg.de/wp-content/uploads/2015/08/Deutschlandbilder_30.jpg
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Das Kunstmuseum hat uns geschrieben und eine schöne Botschaft gebracht:
„Alle Bilder aus dem Artikel können hier besichtet und auch herunter geladen werden.
http://kunstmuseum-hamburg.de/deutschlandbilder/
Grüße aus dem Kunstmuseum Hamburg“
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