bumi bahagia / Glückliche Erde

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Mephisto im Pianoforte / Stern-Lehr-Stunde

Ursprung: Franz Liszt

Thema: Walzer des Mephisto

Grossmeister: Lang Lang

Schüler: Der 17-jährige Clayton aus Brooklyn.

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Meine Damen und Herren. Ein Spitzenvergnügen für mich ist, auf dieses Ereignis gestossen zu sein und es weitervermitteln zu können.

Der smarte Junge legt den Liszt hin. Technik? Keine Fragen. Interpretation? Weltklasse. Inspiriert, dass es kracht, wahrlich.

Grossmeister Lang Lang, wie immer von überirdischer Ausstrahlung, zurückgenommen hinter feinen Charme, bestätigt es. Drei grosse Klatscher für den Jungen, das habe ich von Lang Lang noch nie gesehen.

Und dann die Lektion, ab 13:00…Schauspiel für Götter der Musen! Der eh schon reich gesegnet Inspirierte lässt sich vom Meister noch eine Stufe höher heben, und wie das? Unglaublich, das. Lang Lang vermittelt, und der Junge versteht augenblicks und schreibt seinen Text per sofort um, noch differenzierter, noch eindrücklicher, noch mitreissender.

Uffaaa. Sternstunde.

Thom Ram, 13.08.06

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Möcht nachträglich noch gestehen. Am Schlusse der Lektion, da hauts mich um, da ich zu gleicher Zeit lache und heule.

Herrschaften, Damenschaften, das ist Leben, Leben, Freude und Freude.

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Gabriel Fauré / Requiem / Heute / Ewig

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Wie hat Gabriel Fauré das gemacht? Woher kamen die Stimmen, welche er zu diesem Werk zusammenwob? Wie überhaupt geschieht Inspiration?

Bei Perlen im Schatz menschlicher Kreationen, so beim Requiem Faurés, drängt sich mir stets diese Frage auf.

Lieber Leser, schliesse deine Augen und lass es in dich fliessen, einfach so. Faurés Musik entführt dich in dir allesamt bekannte Gefielde. Es ist Trauer darin und Bedauern. Es ist Hoffnung darin und Gewissheit. Es sind Wogen und Wellen, es sind Ein – und Ausflüsse, Farben- und Formenkombinationen wallen, schweben, gleiten, überlagern sich. Es ist Einblick in den Moment, welcher Ewigkeit heisst.  (mehr …)

Das Wort zum Sonntag

Heute gesprochen aus dem Nachlaß eines deutschen Dichters, der sich stets um Wahrheit und Wahrhaftigkeit strebend bemüht hat – Herrmann Hesse.

„Wenn im Kampf der Interessen und Schlagworte die Wahrheit
in Gefahr kommt, ebenso entwertet, entstellt und vergewaltigt
zu werden wie der Einzelmensch, wie die Sprache, wie die Künste,
wie alles Organische und kunstvoll Hochgezüchtete,
dann ist es unsere einzige Pflicht, zu widerstreben und
die Wahrheit, das heißt das Streben nach Wahrheit,
als unseren obersten Glaubenssatz zu retten.

Der Gelehrte, der als Redner, als Autor, als Lehrer wissentlich das Falsche sagt, wissentlich Lügen und Fälschungen unterstützt, handelt nicht nur gegen organische Grundgesetze, er tut außerdem, jedem aktuellen Anschein zum Trotz, seinem Volke keinen Nutzen, sondern schweren Schaden, er verdirbt ihm Luft und Erde, Speise und Trank, er vergiftet das Denken und das Recht und hilft allem Bösen und Feindlichen, das dem Volke Vernichtung droht.“

Hermann Hesse (eigentlich Hermann Karl Hesse, Pseudonym: Emil Sinclair)
* 2. Juli 1877 in Calw; † 9. August 1962 in Montagnola, Schweiz

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Luckyhans, 31.01.2016