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J.S.B. / Die Dorische
Fantastisch.
Die „Dorische“ (eigentlich keineswegs dorisch, vielmehr d-moll) Toccata und Fuge war einer meiner Toplieblinge, und oft und gerne spielte ich dieses Stück, jedesmal neu beglückt. So viele Organisten raspeln sie, und was, rattern Töne ab, watschen dem Hörer Tongirlanden um die Ohren, am liebsten so schnell, dass die Botschaft mit ausgestreckter Zunge tot auf der Strecke bleibt.
Nicht so Grossmeister Karl Richter. Er lässt der Gewalt der Silbermann Raum und Zeit. Da ist alles gewichtig, alles Architektur, Bach eben, der Musikarchitekt.
Nixe mit verschlucktem Metronom gespielt, nö, seine Agogik (minimal kleine Temposchwankungen in kleinen und kleinsten Passagen) und die differenzierte Artiklulation (Verbindung der Töne: Legato bis Staccato mit allen Nuancen) hauchen Leben ein.
Und dann noch die nicht gleichschwebende Stimmung, die weiche Windversorgung und dieses helle und gleichzeitig vollmundige Organo Pleno der Silbermann…mein Sonntag ist gerettet.
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Danke, Johann Sebastian, du machtvoll Genialer, danke, Karl Richter, du Interpretationsgenie, danke, Orgelbauer, du Zauberer, danke Architekt, du Erschaffer der wundervollen Raumakustik.
Thom Ram, 17.02.07
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https://www.youtube.com/watch?v=Tx01VImgQo0
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Nachtrag.
Hab nun in diese Wiedergabe ein drittes Mal eingetaucht.
Göttliche Offenbarung. Genau so, wie mir war, als ich es selber spielte.
Winzigkleiner Wermutstropfen: Lieber noch wäre mir, ich wäre vor Ort. Am allerliebsten damals, bei der Aufnahme. Auch die besten Kopfhörer (Koss) können nicht das volle Wunder des originalen Erlebens ermöglichen. Ja, und ich würde den Mann umarmen wollen.
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