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Sandmännchen / Kopfbeulen
Mein Boss hat mich, Sandmännchen, angestellt, dieses kleine ihm heute widerfahrene Erlebnis zu erzählen. Er hat gesagt, wenn er das mache, würden die Leute seinen Blog nicht mehr ernst nehmen. Ich verstehe das nicht, mich bringt sein „Büüle – Gschichtli“, wie er es benannte, zum Lachen.
Heute morgen habe er sich nach getätigter Körperpflege gähnend an den Kopf gefasst und habe gestutzt. Nein, nicht schon wieder, habe er gedacht, denn seine rechte Hand meldete am Kopf wieder sone handtellergrosse Beule, wie er sie vor einem Jahr am ganzen Grind und überhaupt an allen unmöglichen Körperstellen gehabt hatte.
Er habe dann den ganzen Kopp abgetastet und überall Beulen erfühlt. Nicht genug damit, wenn er sich über den Kopp strich, dann sei die erfühlte Beule mit der Handfläche mitgewandert. Er habe sich deswegen gefragt, ob er nun komplett spinne oder ob er vielleicht über Nacht unbemerkterweise doch schon in die 5. Dimension aufgestiegen sei, wo sich Beulen vielleicht nicht normal verhalten würden?
Schlau wie er ist, mein Boss, habe er dann seinen Kopp auch mit der linken Hand abgefühlt. Und da sei keine einzige Beule gewesen. Wieder rechts: Alle Beulen da, die Wanderbeule auch. Wieder links: Alles normal. Mit der 5. Dimension muss er sich wohl noch etwas gedulden, mein Boss, denke ich.
Er habe dann seine rechte Handfläche unter sein Holzauge genommen und abgetastet. Das Ergebnis sei gewesen, dass er an der rechten Handfläche das Gefühl einer Geschwulst, verursacht wohl durch den Stich irgend eines Viechs, gehabt habe.
Das ist das Geschichtchen, mir gefällt es. Oh der Boss kommt grad rein. Ich werde ihn bitten, selber weiterzuschreiben. Schloof gut, liebs Läserli.
Gut gemacht, Sandmännchen, ich danke dir.
Lieber Leser, mir war es eine stinkeinfache Lektion in Sachen Vertrauen in Wahrnehmung und Interpretation. Wenn ich nicht mal unterscheiden kann, ob meine Hand geschwollen ist oder ob mein Kopf eine Beule hat, wie will ich mir dann anmassen, komplexe Geschehnisse auf dieser lieben Welt „objektiv“ und „richtig“ wahrzunehmen und „objektiv“ und „richtig“ sie zu interpretieren und gar noch „objektiv“ und „richtig“ sie mitzuteilen?
Herrlichen Sonntag dir, lieber Leser.
thom ram, 17.10.2015
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