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Brahms / Chou / Gould / Argerich

Ruby Chou spielt eines meiner damaligen Leibstücke vom genialen Bruder Johannes Brahms.
Was ich hier äussere, ist für eine kleinste Minderheit nachvollziehbar, denn – wer hat dies Stück selber gespielt, oder wer kennt dieses Stück wenigstens vom Hören auf’s Genaueste?
Was mich grad ein tausendstes Mal beschäftigt:
Da spielen Welttalente. Alle sind mir in Sachen „keine falschen Tasten treffen“ bis zu haushoch überlegen. Das nebenbei. Was mich so erstaunt, ist: Ausnahmslos erkennen solche Spitzenmusiker in den mir bekannten Werken Aussagen, welche mir entgangen sind, bringen also mir neue und mich tief beglückende Botschaft rüber. Anderseits geschieht es, dass solche Ausnahmetalente dies und das nicht wahrgenommen haben, was zum Ausdruck gebracht werden muss, um statt Töne zu spielen eine Sprache zu sprechen.

Lieber Leser, jetzt habe ich dich wohl grad gelangweilt, bitte verzeih.

Etwas, was dich vielleicht doch noch wenigstens zum Schmunzeln bringen könne:
Die sehr virtuose Ruby langt an einigen Stellen, welche fingertechnisch einfach unmenschlich schwierig sind, genau so wie ich damals daneben. Es macht sie mir menschlich.

Absolut absoluten Ausnahmegenies wie Horowitz, Argerlich, Gould oder Kobayashi passiert das schlicht nicht…meint man. Wir werden sehen…äh hören….

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=puafJw3Uxi8
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Wer mag, zum Vergleich Glenn Gould, einer der absolut Unfehlbaren mit nicht zu toppender Gestaltungsgabe.

Absolut eigenwillig gestaltet…. und in meinen Ohren für seinen Level lieblos gespielt. Sogar der Top Top Pianist langt an der fraglichen Stelle daneben. Jetzt reichts mir aber, ich ruf Brahms an und sag ihm mal Tacheles. Er soll für Finger komponieren. Auch im Himmel.
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=UpZgY7zPROY
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Wer mag, zum Vergleich die unvergleichliche Martha Argerich. So viele unendlich schön gezeigte Schönheiten im Stück! Und die schnellen Sachen immer zu schnell. Es ist die Krux der Virtuosen, sie können so schnell wie unmöglich und so schnell wie nicht mehr menschlich.
Ich war Lokalmatador, aber auch mir ist son Zeug passiert. Die Aufnahme hat es mir gezeigt. Ich hab mal den a-Moll Choral von Franck als Drübereingabe gespielt, auf der Höhe meines Orgelkönnens war mir das leicht. Einfach zu schnell, mein lieber thom ram. Mit Menschenohr gehört, welches an Herz und Lunge hängt, zerbröseln die Spannungsbögen.
Argerich: Wunderschöne Wiedergabe. Schnelle Sachen überschliffen.
Mein Favorit ist das Nachwuchstalent, da können Ortografiefanatiker sagen, was sie wollen. Nebenbei: Sogar die unfehlbare Argerich langt daneben, hehehe.
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=NcgOp-2T05A

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3 Kommentare

  1. […] Hier weiter:   Brahms / Chou / Gould / Argerich […]

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  2. ES ist völlig egal wie jemand daneben greift, die Perfektion kann das gefühl zerstören und das stück wirkt leblos elektronisch, ich spüre die Persönlichkeit nicht achte mal auf den Gesang von Gleen Gould er bleibt im natürlichen Atemrhythmus https://www.youtube.com/watch?v=XdNFKAgszlQ das war auch der unterschied von Furthwängler und Karajan als Dirigenten https://www.youtube.com/watch?v=TTLm8EsC2KU

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  3. Avatar von Thom Ram thomram sagt:

    @Promi
    Weisst, mein Fimmel, das Danebenlangen schmunzelnd zu registrieren, ist eine Folge meiner 45 Jahre dauernden täglichen Arbeit mit diesen Monsterdingen von Kompositionen. Es geht auf keine Kuhaut, wie hoch die motorische Begabung, wie perfekt das Gedächtnis und wie gross der Bienenfleiss sein muss, bis diese Sachen so kommen, wie sie gemeint sind.
    Der Witz dabei:
    Die Töne richtig spielen, das ist schon eine hohe Kunst.
    Wenn der Interpret aber frei interpretieren will, das heisst, Dynamik, Agogik, Artikulation, Pedalisierung, Farbgebung mit voller Hingabe gestalten will, muss die „Technik“, der richtige Finger zur richtigen Zeit am richtigen Ort, 300%ig sitzen. 300%ig scheint es nicht zu geben. Ich kann es anders sagen: Die „Technik“ muss hundertfach verlinkt sein, damit bei Ausfall von 99 Links immer noch einer da ist, welcher funzt.
    Mann, was war ich fleissig. 😉
    Und was hat es Spass gemacht. Grad diese Rhapsodie hat mich immer so sehr angesprochen, dass ich gar nicht anders konnte, als gaaanz laaangsaaam, Finger für Finger, dem Gedächnis Zeit gab, um sich zu merken, was es abspeichern soll. Und es tut so weh! Denn man möchte das Werk ja HINLEGEN, HINFEGEN – stattdessen gahahanz langsam, sich eine Folge von 7 Tönen eine halbe Stunde vornehmen, um den besten Fingersatz auszuknobeln.
    Nun, die Spitzentalente sind einfach 100 mal schneller im Lernen als ein Lokalmathador wie ich es war – aber auch die sind ihre 6 und 8 Stunden täglich dran.

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