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Positiv, Essay

Positiv

Es gibt in meinem Kreise einige Menschen, welche der Ueberzeugung sind, dass wir zu endgültiger Glückseligkeit kommen werden, so wir uns hier immer auf der „positiven“ Seite bewegen, alles positiv betrachten, nur „positive“ Emotionen hegen,

(ich spreche mit Bedacht von Emotionen, nicht von Gefühlen. Emotionen und Gefühle sind nicht dasselbe, davon ein ander Mal)

„positiv“ wirken.

Sie stellen sich vor, dass damit das „Negative“ des Lebens, des Erlebens, des Seins mit der Zeit sich auflösen werde.

Dies ist ein fundamentaler Irrtum, fundamentaler gibt es nicht.

Diese Menschen verkennen ganz und gar, dass wir in einem Kosmos leben, welcher nach bestimmten, grundlegenden Gesetzen geschaffen worden ist.

Unser Kosmos ist polar. Er besteht ausschliesslich aus Schwingung.

Eine Schwingung besteht nur dann, wenn etwas, was auch immer es sein mag, einen Gegenpol hat.

Wer möglichst positiv denkt und wirkt, der bestärkt im selben Masse das, was derselbige Mensch als negativ wertet. Es ist ausgeschlossen, diesen Mechanismus auf der Ebene dieses Kosmos auszuhebeln.

Was diese Menschen schaffen, ist ein Gutmenschentum ohne Bestand.

Natürlich ist es nicht verboten, sich auf die „positive“ Seite zu schlagen, innerlich wie äusserlich.

Doch wird das Ziel, das wirkliche Glück, der erleuchtete Zustand, damit nie erreicht.

Alles – was – ist, funktioniert anders. Vielmehr funktioniert es gar nicht, sondern IST.

Wohl ist eine der „Ausstülpung“ von Alles-was-ist unser Kosmos mit dem Gesetz der Polarität. Wohl erleben wir diese polare Welt als real.

Und doch ist all das, was uns so sehr real erscheint, so etwas wie eine Illusion.

Um einzugehen in das, was man als Glückseligkeit bezeichnen kann, führt kein Weg daran vorbei, dass wir die polare Welt hier wieder als unser Spielfeld erkennen, erschaffen von uns, erschaffen für uns.

Erst im Moment, da wir wieder erkennen, dass wir nicht thom ram sind, dass du nicht Liselotte Müller bist, dass wir vielmehr Eins sind, dass die Getrenntheit hier Schein ist, dass unsere Programme dafür sorgen, dass wir uns getrennt vorkommen, erst in diesem Moment sind wir das, was wir sind, erkennen wir uns als das, was wir sind.

Einige nennen es Bewusstsein. Einige nennen es Bewusstheit. Einige nennen es erleuchteten Zustand. Es ist dasselbe.

So wir uns in unserer Bewusstheit wieder finden, gibt es weder Problem noch Krieg, weder erstrebenswertes Glück noch erhoffte Freude.

Diesen Zustand zu beschreiben ist unmöglich, weil alle unsere Bezeichnungen wie „Glück“ und „Freude“ vorbelastet sind mit der Vorstellung von dem, was die polare Welt an vergänglichen angenehmen Momenten zu bieten hat.

So wir uns erinnern, wer wir eigentlich sind, was eigentlich ist, fällt jedes Streben nach Glück ab. Wir SIND einfach, und das ist wie der glückselige (ich nehme das Wort „Glück“ aus Mangel an treffenderer Bezeichnung nun trotzdem) Tropfen Wasser im unendlichen Meer, wie das selbstverständliche Luftmolekül im weiten Wind, wie eine Aehre im weiten wogenden Aehrenfeld.

Menschen wie eingangs beschrieben bemühen sich vergeblich. Es ist völlig überflüssig, positiv zu denken.

Was jedoch absolut not tut, um in die Glückseligkeit zu „gelangen“, ist, jederzeit zu erkennen, was wir denn an Programm grad laufen haben. Es ist möglich, seine Programme zu erkennen. Sie laufen sekündlich. Ein Windhauch kann eines unserer tausend Programme starten lassen.

Tun wir das, erkennen wir unsere Programme, so nehmen wir in diesem Moment automatisch den „Standpunkt“ dessen, ein, welchen einige als den Beobachter bezeichnen.

Beobachter trifft zu und trifft nicht zu. Es ist unser unendliches Gewahrsein als Tropfen im Meer, welches ganz leicht und lächelnd hinschauen kann, was der thom ram im Affenkasten der Gedanken und Emotionen grad wieder laufen hat.

Immer wieder:

Der erleuchtete Weise befragt über den Unterschied vor und nach der Erleuchtung:

„Vor der Erleuchtung habe ich Wasser getragen, Steine geklopft und Holz geschlagen.

Im Zustand der Erleuchtung trage ich Wasser, klopfe Steine und schlage Holz.“

Statt uns zu bemühen, „positiv“ zu sein, täten wir besser dran, Absichten zu fassen.

Einer Absicht wohnt kein Faktor namens „Zeit“ inne.

Eine echte Absicht ist per se bereits eine Verwirklichte Realität.

Es ist wichtig, zu wissen, dass es keine Zeit gibt. Es ist alles was ist. Alles, was ist, ist.

Wir können jederzeit unsere Vergangenheit umkrempeln, die Zukunft auch. Denn es gibt die Vergangenheit und die Zukunft nur auf der illusionären Schiene der Zeit.

Was wir als Vergangenheit und Zukunft als Geschehenem und geschehen Werdendem uns denken, das ist immer die Wahl aus der unendlichen Vielfalt dessen, was eh IST.

thomas ramdas voegeli

2012



4 Kommentare

  1. muktananda13 sagt:

    Ausgezeichnet.

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  2. Vollidiot sagt:

    Man hat erst etwas verstanden, wenn man die Idee dahinter verstanden hat (Goethe).
    Plato spricht von der Sphäre der Ideen.
    Beide konnten nicht wissen, daß alles nur Schwingung ist.
    Und die genaueste Uhr, ein schwingendes Quarzkristall, mißt präzise die Zeit – welch Aberwitz.
    Ohne Hertz kein Kosmos – aber mit.
    Das hat was.
    Was braucht der Mensch und hat es, sie – Zeit, die Zeit.

    „Eine echte Absicht ist per se verwirklichte Realität.“
    Ich glaube hier sind sprachliche, semantische Differenzen vorhanden.
    Hier scheint sich ein unterschiedliches Menschenbild auszuprägen – das erkenne ich an – weil ich viele solche anerkenne – und das hat durchaus seinen Reiz.

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  3. thomram sagt:

    @Volli
    Ja.
    Es ehrt dich, dass du eine Redeweise oder und einen Inhalt, den du mit deinen Matrices nicht in Einklang bringen kannst, ehrst. So kommen wir wahrhaftig weiter.

    Wir müssen nicht mehr recht haben. Wir anerkennen untereinander, das jeder mit Feuer und nach bestem Wissen und Gewissen forscht, und dass keineswegs mit Fug zu erwarten ist, dass wir des anderen Ergebnisse immer gleich nachvollziehen können.

    So ging es mir hundert mal mit jauhu / primal in ihren Kommis 🙂

    “Eine echte Absicht ist per se verwirklichte Realität.”

    Mit diesem Satz habe ich mich weit aus dem Fenster des real fahrenden Zuges gelehnt, sehr weit. Auch hab ich mich drei mal gefragt, ob ich das so äussern will, auf die voraussehbare Gefahr, dass es voraussichtlich schwer nachvollzogen werden kann.

    Ich erläutere.
    Wenn ich mich hinsetze zum Zwecke eine Absicht nun zu fassen, so ist das grobstofflich ort – und zeitgebunden erlebt.
    Tatsächlich ist es aber so, dass ich in dem Moment, da der Vorgang stattfindet, da die Absicht klar im Raum steht, dass in diesem Moment Raum und Zeit keine Bedeutung haben.

    Ich leg ein Brikett nach.
    Wenn wir dereinst wieder in der Lage sein werden, einen Gedanken in seiner reinen Form zu denken und damit befähigt sein werden, kristallklare Absicht zu fassen, wird die Materie für uns so leicht formbar werden wie weicher Lehm. Will sagen: Wir werden sogenannte Wunder ganz selbstverständlich und jederzeit produzieren.

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  4. Vollidiot sagt:

    Fasse ich eine Absicht ist in diesem Augenblick Raum und Zeit ohne Bedeutung.
    Geistige Prozesse sind raum/zeitunabhängig.
    Ich fasse viele echte Absichten und ich bin raum und zeitunabhängig – in diesen AUGENBLICKEN.
    Wenn diese seligen Augenblicke vorbei sind………………
    Sind sie verwirklichte Realität – im Geistigen.
    Da der Mensch in den allermeisten Fällen auch ein materielles Substrat sein eigen nennt (als Idiot spüre ich das – auch wenn es Maya ist) ist der Faktor Zeit mindestens ein Hauch wirksam.
    Da muß also eine Idee (manche sagen Zufall) dahinter stecken, die uns dieses materielle Substrat angehängt hat.
    Aus der echten Absicht wird geistige Realität und dann – so unangenehm das für manche ist – folgt die Tat.
    Vor das reine Denken, dereinst und das Formen der Materie, als geistige Tat (Geister der Form z.B.) hat ein kluges, weises Wesen bestimmt, daß aus der geistigen Realität umgesetzt wird, daß auf dem physischen Plan etwas passiert – was sollte sonst der materielle Mensch (und nicht der Engel) für eine Aufgabe haben.
    Epikur, Dionysos und Satyre lassen grüßen.
    Also WWG auf ewig.
    Auf dem westöstlichen Diwan läßt sich das würdig genießen.

    Hölderlin der Irre formuliert es so:

    Ich sollte nicht im Lebensfelde ringen
    Solang mein Herz nach höchster Schöne strebt.
    Ich soll mein Schwanenlied am Grabe singen
    Wo ihr so gern lebendig uns begräbt.
    ………………………

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