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Amed, Nordbali / Etwas Erfreuliches!

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Stammleser kennen es. Ich erzähle von Leut auf Bali, die nichts zu essen haben, und einige Male habe ich auf bb davon erzählt, wie hier, bei Nusa Dua, die Riffe kaputtgebombt, darum der Fischbestand annähernd dem Salatkopfbestand an der Küste entspricht.

Gestern fuhren Pak Komang, Papak Eka und ich die 100km in Balis Norden um abzuklären, ob zwei Freunde (Deutscher mit Gefährtin) in Not seien. Gottseidank Fehlalarm. Wir hatten Missverständnis und Kommunikationslöcher. Sie sind wohlauf. Ist aber nicht das Thema.

Das Thema ist „Fischbestand“ und „Fischfang“. Wir waren in der Orschaft Amed. An mehreren Buchten sind viele viele Fischerboote geparkt. Allmorgendlich um viere fahren sie aus, mit 30 bis 100m langen Netzen, und zwar nicht immer, doch mehrheitlich wird ihnen reicher Fang beschert, kehren zurück so um die Achte.

Der Verkauf ist durchorganisiert. Von Amed aus werden die Fische in viele Ecken Balis, ja sogar nach Java transportiert und dort verkauft. Frischfisch, höchstens einen Tag alt, nicht Monate alt wie Fisch in Europas Discountern.

Zweierlei freut mein Herz heute.

Erstens, daß dort im Norden Fische schwimmen so viele, daß sich Fischfangohne Bestandesgefährdung lohnt.

Zweitens, daß dort im Norden Einheimische ihren Lebensunterhalt sichern können.

Oh, einfach so ganz leicht ist es nicht. Ein neues Boot, voll ausgerüstet, es kostet lockere 4000 Euro. Wir haben gekauft, 1kg für einen Euro. Um das Boot zu amortisieren, Kreditzins dabei außer Acht gelassen, muß eine Bootsgemeinschaft also schon mal vier Tonnen einfahren.

Doch offensichtlich funktioniert es, wirtschaftlich gesehen; Soviel ich in einem Tage habe vernehmen können, sogar jetzt, während der Kronenzeit, da Touristenrestaurants und Hotels nichts kaufen.

Da ist noch ein Drittes. Amed scheint mir ein bisschen Geheimtipp zu sein. Da sind viele offene kleine Läden (und kaum Ladenkettenläden), sind offene Warung (Ess-Stätten), alles wirkte auf mich Bali-ursprünglich, und zudem….alles, auch Grund und Boden ist weniger teuer als hier bei uns im Einzugsgebiet von Nusa Dua.

Sie segeln. Aufkreuzen, schätze ich, können sie nicht. Gegen den Wind, wird wohl der Motor angeschmissen. Sie haben auflandigen Wind zu dieser Jahreszeit. Ich bedaure, um 4 nicht aufgestanden zu sein und die Starts beobachtet zu haben.

Wenn ablandiger Wind…..was ist, wenn der Motor ausfällt? Gottvertrauen ist alles. Lächel. Sind da noch Paddel. Muskelkraft…

Der Segen des All-Einen mit Dir, guter Leser.

TRV, 09.09.NZ9

Geniales Datum. Passt. Wegweisendes Berichtchen von mir.

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3 Kommentare

  1. Mujo sagt:

    Die Not macht Erfinderisch. Und da kommen so manche gute Ideen raus 😉

    Niemals Aufgeben 🙂

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  2. Ulli Blank sagt:

    Sollte nun der Motor nicht so recht funktionieren, und auch bei grösseren Entfernungen eingeschränkte Paddel-Lust bestehen, könnten die Jungs an den fast senkrechtstehenden Auslegerbeams klappbare Schwerter anbringen, mit denen sie dann auch gegen den Wind kreuzen könnten. Immer vorausgesetzt, dass die Segel selbst ausreichend flach getrimmt werden können. So wie ich mir das vorstelle, würde die bestehende struktur nicht geschwächt, und wenn man an beiden Beams so etwas anbringt, kann man auch gleich noch den Lateralschwerpunkt varieren/anpassen und damit das steuern unerstützen. Bei zwei Schwertern kommt auch weniger Kraft auf den einzelnen Beam, er wird weniger belastet und hält die neue zusätzliche Kraft besser aus. Nutzt man die Luvschwerter treten nur Zugkräfte auf, wie beid pazifischen Proas. Diese sind dann leicht mit einer Leine oder Draht zu beherrschen, ohne die gewohnte Bauweise zu gefährden. Bei Interesse kann könnte ich eine kleine Skizze anfertigen. Da ich früher einiges gesegelt bin, kam mir die beschriebene Überlegung. Herzliche Grüsse Ulli (aus Nordargentinien, leider derzeit nicht am Meer)

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  3. Thom Ram sagt:

    Ulli,

    was ich Deinen Beitrag genüßlich geschlürft habe, wenn Du wüsstest.

    In meinen 20ern, da war ich seeegelfääääään. Was ich mich seeeehnte, per Segel zu schippern! Hatte aber weder die Zeit noch den Moos, meine Leidenschaft auszuüben. Ein paar mal auf dem Flautensee zu Hallwil, eine Woche auf Kanälen in Holland, das wars denne schon.

    Danach kamen einfach andere Aufgaben, derer so viele, da war ans Segeln nicht mehr zu denken.

    Deine klaren Ansagen, die wecken meine alte Segellust, lach.

    Her mit Deiner Skizze. Vielleicht schwierig, hier ruffzuladen. Kannst se an kristallätttgmxpuuunkttch schicken.

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