bumi bahagia / Glückliche Erde

Nun auch Bali / Lock down

Nun ist es offiziell. Vom 29.März bis 29.April 2020 erliegt das normale Leben drakonischen Verfügungen. Alles hat dicht zu machen. Lebensmittelgeschäfte werden zu bestimmten Tageszeiten geöffnet sein. Wenn man unterwegs ist, muss man einen triftigen Grund angeben können. Versammlungen sind verboten.

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Mindestens 90% der Bevölkerung wird, so meine Einschätzung, kaum was zu essen haben. Warum? Weil Vorratshaltung hier ein Fremdwort ist. Schlimmer: Weil die Leute konstant von der Hand im  Munde leben, heisst, sich von Löhnlein zu Löhnlein, von Aufträglein zu Aufträglein, von Jöblein zu Jöblein angeln, vielmehr geangelt haben. Und mit dieser Angelei ist schluss. Schon jetzt, am 22. März, herrscht zunehmende Arbeitslosigkeit. Der eh immer knappe Geldzufluss kommt zum Erliegen.

Man sorgt sich kaum wegen Corona. Man überlegt vergeblich, wie man das Überleben schaffen wird.

Meine drei Familien werde ich über die Runden bringen können.

Gestern waren Agus und ich schwimmen. Das Wasser war so sauber als wie bislang nie. Ein alter Mann sammelte Meeresalgen ein, legte sie auf den Sand und was? Darinne waren 100 kleine Fischchen, gut für das Abendbrot. Auch das ist „neu“, nämlich so wie daazumals.

Auf den Strassen ist jetzt schon 1/5 des üblichen Verkehrs. Sämtlicher durch Tourismus verursachter Verkehr fällt weg. Private haben jetzt schon weniger Jöblein, welche Fahrten bedingen.

Die Stille ist greifbar. Geräusche aus der Tierwelt herrschen hier, im Dorfe, vor.

Herzensgruss in die Runde, vom Thom Ram

22.03.NZ8 (Neues Zeitalter, Jahr acht)

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9 Kommentare

  1. palina sagt:

    war ja zu erwarten.
    Werde meinen Dauerauftrag erhöhen.

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  2. chaukeedaar sagt:

    Ich hoffe, die Menschen bleiben friedlich und respektieren die gegenseitige Privatsphäre und Recht bei euch.

    Was die Vorratshaltung betrifft, ist dieses Denken in warmen Ländern halt einfach nicht Teil des Genoms geworden. Da haben sich in Afrika schon andere die Zähne ausgebissen – am nächsten Tag stolpert man ja immer wieder über ein Stück totes Bushmeat am Wegesrand…

    Es ist schön, dass die Natur wieder zurückkommt. Es ist schön, schalten die Menschen einen Gang runter und reflektieren das System und ihr Leben. Allerdings haben wir jetzt erst eine Woche hinter uns. Ich vermute, dass es ab jetzt hässlicher werden wird.

    In Ruhe und Frieden, mit nur gelegentlich aufflackernder Sorge, euer Chaukee

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  3. Besucherin - 213 sagt:

    Vielleicht ist da was dabei, zur Selbsthilfe

    Hier am Land haben die Leute bei dem schönen Wetter die Gärten umgebuddelt wie die Maulwürfe.
    Jetzt wirds ja nochmal kalt, aber alle scharren schon mit den Hufen, und wenn das Wetter mitmacht, gibts heuer eine Zucchini-, Kürbis- und Tomatenschwemme wie noch nie.
    Müsste in dem Klima auf Bali eigentlich noch besser klappen?

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  4. Besucherin - 213 sagt:

    chaukeedaar
    22/03/2020 um 18:16

    „Was die Vorratshaltung betrifft, ist dieses Denken in warmen Ländern halt einfach nicht Teil des Genoms geworden. “

    Ja, weil es ganzjährig was zu ernten gibt.
    Es muss halt aber auch wer was anbauen.

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  5. Sam sagt:

    Der Kleinstaat Belize ab Montag auch abgeriegelt

    Grenze mit Mexiko schon seit gestern Abend zu
    Übergang nach Guatemala schon seit letzter Woche abgesperrt

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  6. Thom Ram sagt:

    Besucherin 18:36

    Dein Wort in des Balinesen Ohr.
    Briefmarkengross:
    Meine Nachbarn hier, die hatten, gleich anschliessend, etwa eine halbe Hektare Land. Es wäre so einfach. Bananen und Kokos und Mango und und und stecken, die Bäume brauchen keinen Kuhmist, um zu wachsen, sie wachsen und geben. Meinst du, die hätten auf ihrem Lande etwas gemacht? Nix. Weil sie vormals noch Einkommen hatten im Angestelltenverhältnis. Und weiter im Text. Sie haben dies Land verkauft. Voll verrückt. Zwar für kirre grosses Geld, und sie haben das Geld auch sinnvoll investiert, haben billigeres Land gekauft und dortens Bungalows für Turis gebaut. Geht nun in die Hose. Bananen, Mangos und so weiter heiter wären wohl besser.

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  7. Mujo sagt:

    Das die Natur sich etwas Erholt weil weniger Touristen da sind ist das eine. Problem ist nur die Ausgangssperre, wenn die Menschen kein Geld haben muß ihnen die möglichkeit gegeben sein sich sein Essen in der Natur zu holen.

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  8. Thom Ram sagt:

    Tschautschi 18:16

    Du sags es. Ich habe erwogen, es im Artikel zu erwähnen, habe es gelassen, hier werfe ich es auf.
    Wenn die Leute Hunger haben, also wirklichen Hunger, nicht nur Appetitt oder Gelüst, dann gibt es drei Arten. Die Einen wissen: Eigenverantwortlich. Was kann ich dem, welcher noch was hat, geben, damit er mir Reis gibt. Zweitens: Betteln gehen. Drittens: Sich zusammenrotten und dort, wo was zum Fressen sein könnte, den Besitzer in die Ecke stellen und nehmen, was man braucht…und vielleicht bei der Gelegenheit noch etwas mehr, als was man gerade braucht.
    Wir haben in Bali viele Immigranten von Nachbarinseln. Nicht allesamt Menschen, welche äh hoher Ethik sich verpflichtet fühlen. Und so bedenke ich auch entsprechendes Szenario.
    Je nachdem wie es sich entwickelt alles, werde ich hier rapportieren dannzumal das, was ich mir heute so ausdenke und zu tun gedenke.

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  9. Thom Ram sagt:

    Palina 17:09

    Werde meinen Dauerauftrag erhöhen.

    Das ist gut, und ich sage Dank im Namen der Empfänger. Ich habe heute mein Hirn angestrengt, und herausgekommen ist ein Plan. Ich sage dir den per Mail.

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