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Die Flucht – ein Zeitdokument des „Kalten Krieges“ / Teil 10 / Amnestie und Nachwort

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Amnestie

Am 7. Oktober, dem „Tag der Republik“, mußten alle Häftlinge aus den Zellen raustreten und in den Kinosaal marschieren‚ wo eine Feierstunde abgehalten werden sollte. Auf dem Weg dorthin witzelten noch einige Häftlinge: „Vielleicht gibt es eine Amnestie“‚ doch keiner nahm das ernst, denn eine Amnestie hatte es ja in der DDR noch nie gegeben. Schläfrig saßen wir in den Banken im Kinosaal und dachten noch, hoffentlich ist bald die Feierstunde vorbei und die „Bullen“ lassen  uns zurück in die Zellen, wo man wenigstens etwas schlafen kann.

Der Chef des Zuchthauses Brandenburg, Oberst Ackermann, trat dann ans Rednerpult und begann:

„Aus Anlass des 23. Jahrestages der DDR wurde heute vom Ministerrat eine Amnestie beschlossen. Ich verlese den Wortlaut.“ 

Ich glaube, so interessierte Zuhörer hatte noch nie dieser Redner. Es war einfach unfassbar‚ was er dort vorlas.

Von diesem Zeitpunkt gab es unter den Häftlingen nur noch ein Gesprächsthema: die Amnestie. Es wurde viel diskutiert, wer nun nach  Hause gehen wird‚ denn die Amnestie hatte ja auch einige Einschränkungen‚ ob die Amnestie wirklich so durchgeführt wird‚ wie es im Wortlaut stand, und für uns „politische“ Häftlinge ergab sich vor allem die Frage: Wohin werden wir entlassen? Erreichen wir endlich unser Ziel und kommen wir in die Bundesrepublik? Oder kriegen die es fertig und wir werden in die DDR entlassen, wo für uns „Politische“ noch mal alles von vorne anfangen müsste? Fest stand doch für jeden von uns, dass es in der DDR nichts mehr für uns zu Lachen gab. Fragen über Fragen und nicht endende Diskussionen.

Auch die Arbeitsdisziplin leidete stark darunter, denn jetzt hatte ja keiner mehr Lust‚ sich tot zu arbeiten. Auch der Stunk mit meinem Vorgesetzten, der wusste, dass er wegen seiner hohen Strafe nicht von der Amnestie betroffen war, wurde jetzt immer schlimmer und fast täglich musste ich mir die Drohung anhören, dass er mich in den Arrest stecken lassen will. Als abschreckendes Beispiel gegen die aufgebrachte Stimmung der Häftlinge wurden auch wirklich einige in Arrest gebracht. Und das war für die Betroffenen sehr hart. Die Arrestzelle war ein Kellerraum ohne Tageslicht, in dem mitten im Raum ein Käfig aus Stahlgittern stand, wo der Häftling eingesperrt wurde. Zur Übernachtung war eine Pritsche aus Beton mit eingelassenen Holzleisten darauf, doch die durfte am Tage nicht angerührt werden. In der Arrestzelle durfte man am Tage nur stehen, Liegen war streng verboten. Bei den kleinsten Verstößen gegen die Arrestordnung wurde man brutal zusammengeschlagen. Aber das Schlimmste dort war das Essen. Nur alle drei Tage gab es ein „warmes Mittagessen“, und an den anderen Tagen je vier Scheiben trockes Brot und eine Tasse Malzkaffee‚ sonst nichts. Dort unten gab es natürlich auch keine medizinische Betreuung‚ jeder Häftling wurde vor Antritt seiner Arrestzeit von einem Gefängnis-Arzt für „arresttauglich“ befunden. Die Mindestzeit für den Arrest war 14 Tage, meistens gab es aber gleich drei Wochen, manche verbrachten dort sogar, mit kurzen Unterbrechungen, mehrere Monate. Ich habe diese Arrestzellen Gott-Sei-Dank nur vom Erzählen kennengelernt, doch das reichte mir. Obwohl im Knast auch viel gesponnen wurde‚ die Berichte über den Arrest waren glaubhaft, der Zustand der Arrest-Rückkehrer bestätigte die Angaben.

Am 12. Oktober, ich erinnere mich noch genau an das Datum, denn am nächsten Tag sollte mein Vater zu Besuch kommen‚ wurde ich plötzlich ins Hauptgebäude abgeführt. In einem Besucherraum erwartete mich ein älterer Herr‚ der sich mir vorstellte als Angehöriger vom Ministerium für Staatssicherheit aus Berlin. Zuerst hatte ich furchtbares Herzklopfen, denn ich dachte‚ er würde mich jetzt bestimmt noch mal danach ausquetschen‚ wie damals die „Schleusung“ durchgeführt werden sollte. Doch diese Sorge legte sich allmählich wieder‚ als er mich ganz allgemein über die Stimmung der Häftlinge nach Verkündung der Amnestie befragte‚ sowie nach meiner persönlichen Meinung zu politischen Problemen. Ich konnte mir wirklich nicht erklären, was er sich von diesem Gespräch erhoffte. Natürlich brachte ich bei meinen Antworten immer wieder zum Ausdruck, dass ich völlig „westlich“ eingestellt sei und unbedingt meine Ausweisung in die Bundesrepublik erwartete, auch nach der neuen Situation durch die Amnestie. Und dann kam er mit der Sprache heraus:

„Ich kann Ihnen natürlich heute noch nicht versprechen, dass Sie in die BRD entlassen werden“, waren ungefähr seine Worte‚ „aber gesetzt den Fall, es würde so kommen, würden Sie sich dann später auch noch mal mit uns unterhalten? Ich meine, Sie werden dann doch sicher mal Ihre Eltern besuchen kommen‚ die in der DDR leben. Wären Sie dann auch mal bereit‚ ein Gespräch, völlig zwanglos natürlich‚ mit uns zu führen?“

Ich dachte, ich kann meinen Ohren nicht trauen. Der Mann wollte mich also als Spitzel für den DDR-Staatssicherheitsdienst anheuern. Was sollte ich nun darauf erwidern? Völlig dagegen protestieren ging nicht, denn schließlich hing ja von diesen Leuten ab, ob ich rüberkommen würde, zusagen konnte ich aber erst recht nicht. Also antwortete ich irgend etwas Nichts-Sagendes; wie er es aufgefasst hat, weiß ich nicht. Er verabschiedete sich dann sehr freundlich von mir, ohne nicht zu vergessen‚ mich über dieses Gespräch zum Stillschweigen zu verpflichten‚ und kündigte für die nächste Zeit einen weiteren Besuch an. Gott-Sei-Dank hat er sich dann doch nie wiedersehen lassen und ich bin in dieser Hinsicht auch nie wieder angesprochen worden.

Am nächsten Tag kam dann mein Vater zu Besuch, doch Neues‚ was mich in diesen Tagen interessierte‚ konnte er nicht berichten. Von der Amnestie hatte er auch erst in der Zeitung gelesen‚ und so wusste er selber noch nicht, wie sich diese Sache auf meine Ausweisung auswirken wird. Etwas offener konnten wir uns diesmal aber über die Ausweisung unterhalten, denn der Polizist, der mit am Tisch saß‚ war so blöd, dass er unserem Gespräch einfach nicht folgen konnte.

Die letzten Wochen nach Verkündung der Amnestie lassen sich heute nur noch schwer beschreiben, denn alle waren wir nervlich fertig. Täglich kursierten neue Gerüchte über die Auslegung der Amnestie herum. Es war eine furchtbar angespannte Stimmung unter den Häftlingen und so gab es oft Streit.

Sonntags wurden dann dauernd Sondereinsätze für 5 Zigaretten pro Schicht durchgeführt‚ denn der Plan der „IFA“-Werke hatte ja die Amnestie nicht vorgesehen, das Planziel musste aber geschafft werden. Ich habe allerdings, wie die meisten anderen „politischen“ Häftlinge‚ keinen Finger freiwillig krumm gemacht‚ und so fielen  wir wieder aus dem Rahmen. Die „Kriminellen“ und Mörder hatten aufs Neue Grund zur Annahme, wir bildeten uns ein‚ was Besseres zu sein. Plötzlich tauchte das Gerücht auf, wir „Politischen“, die ausgewiesen werden wollten, müssten unbedingt einen neuen Antrag auf Ausweisung stellen. Andere wieder behaupteten, wir müssten unbedingt die Aberkennung der DDR-Staatsbürgerschaft beantragen‚ da von der „Staatsbürgerschaft“ im Amnestiebeschluss die Rede war. So tauchten fast täglich neue Parolen und Gerüchte auf, die man am besten gleich von Anfang an ignorierte.

Die ersten Häftlinge gehen auf Transport

Ende Oktober ging es dann endlich los. Die ersten „Ausweiser“ wurden von der Station geholt und gingen auf Transport nach Karli-Marx-Stadt. Jetzt konnte es auch für die restlichen Ausweisungs-Kandidaten nicht mehr lange dauern. Eine Woche darauf wurde dann wieder ein Transport zusammengestellt, doch ich war auch diesmal noch nicht dabei. Die Spannung wuchs immer mehr; jetzt musst auch ich endlich bald dran sein. 

Es war eigenartig: zu über 4 Jahren war ich verurteilt worden, und dass ich mindestens 2 Jahre davon absitzen müsste‚ damit hatte ich mich eigentlich abgefunden. Jetzt fieberte ich jedoch um jeden Tag, jede Stunde in Brandenburg wurde zur Ewigkeit.

Gearbeitet wurde jetzt sowieso nicht mehr viel, also quatschten wir, damit die Zeit vergeht. Carsten, Erwin, ein Westdeutscher, und ich haben fast nur noch zusammen gehockt, und dann musste Erwin von „Drüben“ erzählen. Seine Berichte waren allerdings etwas veraltet‚ denn er hatte schon über 6 Jahre DDR-Knast auf dem Buckel.

Inzwischen wurde auch Erwin weggeholt und dann auch noch Carsten. Fast alle „politischen“ Häftlinge waren schon verschwunden.

An einem Sonntagabend, wir sollten gerade zur Nachtschicht rausrücken, ging plötzlich die Tür auf, der Polizist rief meinen Namen und sagte:

„Thobias, Sachen packen!“

Ich habe vor Aufregung gar nicht mehr mein Zeug gefunden. Mit dem zusammengeschnürten Deckenbündel ging es dann quer durch den ganzen Zuchthaus-Komplex, und ich kam mit noch neun Anderen, von denen ich die meisten nicht kannte‚ in eine große Zelle. Kurz darauf ließ man uns die Privatsachen, wie z.B. Briefe‚ Rasierzeug, Schreibzeug abgeben, dann ging es zum Duschen und noch mal zum Friseur. Am nächsten Tag‚ so hieß es überall, sollte es endlich losgehen nach Karli-Marx-Stadt. Jetzt kam aber erst mal eine schlaflose Nacht, die letzte in Brandenburg, dachten alle. Nächsten Morgen wurden dann auch noch die letzten Decken, die jeder für die Nacht behalten hatte‚ abgegeben. Jetzt musste es ja endlich losgehen und alle warteten auf das Aufbruchssignal. Endlich ging die Tür auf, der Stationsleiter sagte etwas, doch keiner wollte seinen Ohren trauen.

„Raustreten und die Decken, sowie die Privatsachen wieder in Empfang nehmen“.

Keiner brachte ein Wort hervor. Was wir eben gehört hatten‚ konnte doch nicht wahr sein! Aber jeder Schrecken verfliegt, und im Knast waren wir ja Einiges gewöhnt in dieser Hinsicht. Also wurden die Sachen wieder in Empfang genommen und es ging zurück in die Zelle. Eine Erklärung für diese plötzliche Wende wusste keiner, obwohl natürlich blitzschnell die dollsten Vermutungen und Gerüchte zur Erklärung auftauchten. So warteten wir einen Tag in der Zelle, noch einen Tag und mittlerweile schon über eine Woche. Die Stimmung wurde immer geladener, denn wir hatten in der 10-Mann-Zelle bis auf ein Schachspiel keine Ablenkung. Vor allem die Raucher führten sich fast wie wahnsinnig auf; als sie vom Arbeitskommando geholt wurden, hatten sie vorsorglich einige Zigaretten eingesteckt, aber mit so einer langen Wartezeit hatte keiner gerechnet. Die Stimmung war zum Platzen geladen. Dazu kamen noch das Hetzen und Stänkern eines Schwulen gegen mich und noch einen befreundeten Häftling, da er bei mir in seinen Annäherungsversuchen nicht das erreichte, was er sich von mir erhoffte. So ging es noch ganz knapp an einer Prügelei vorbei.

Endlich bin ich an der Reihe

Doch nach 11 Tagen hieß es nun plötzlich, nachdem einige Raucher zum Hungerstreik für Zigaretten aufriefen‚ wir müssten alle zurück, jeder in sein Arbeitskommando. Das war natürlich ein harter Schlag, denn wir konnten uns die Schadenfreude der „Kriminellen“, die noch da waren‚ ausmalen. Dazu kam noch die Ungewissheit‚ wann es nun endlich wirklich losgehen würde.

Unsere Vermutung über die Schadenfreude traf voll und ganz zu‚ als wir am nächsten Tag mit zur Arbeit heraustreten mußten. Einen Trost hatten wir aber: wir waren im Betrieb gar nicht mehr gemeldet und man hatte demzufolge auch nur Arbeiten für uns bereit‚ bei denen wir uns nicht mehr tot zu machen brauchten. Außerdem sagte uns diese Tatsache, dass es sicher doch bald losgehen würde.

Gerüchte tauchten auch wieder auf, die als Starttermin den kommenden Sonntagabend nannten. So vergingen also die Tage, bis unser Arbeitskommando am Sonntagabend zur Nachtschicht herausrücken sollte. Uns Transport-Kandidaten hatte man allerdings schon am Sonnabend angedeutet, dass wir diese Nachtschicht nicht mehr mitmachen müssten. Unsere Vermutung schien sich also doch zu erfüllen. 

Sonntagabend hieß es dann wieder:

„Sachen packen, raustreten!“

Die gleiche Prozedur wie vor zwei Wochen: Sachen abgeben‚ Duschen, 10-Mann-Zelle und eine schlaflose Nacht. Am nächsten Morgen kam dann endlich das Verladen in die „Grüne Minna“, nachdem natürlich eine gründliche Filzung vorgenommen wurde, bei der sich jeder splitternackt von den Polizisten absuchen lassen musste. 

Angekommen in Karli-Marx-Stadt kamen wir uns vor wie im Sanatorium. In Brandenburg waren wir noch mit Gebrüll in die Autos hineinkommandiert worden‚ hier im Stasi-Knast sprach man uns plötzlich völlig ungewohnt höflich an. Alles deutete auf ein baldiges gutes Ende hin. Natürlich wurden wir auch hier wieder in Zellen gesperrt, doch waren die schon viel freundlicher eingerichtet, und das Essen war auch entschieden besser‚ als wir es gewohnt waren. Abends wurden dann nacheinander alle Häftlinge unseres Brandenburger Transportes in die Vernehmer Räume des Staatssicherheitsdienstes geholt‚ und mit jedem wurde ein kurzes Gespräch geführt‚ in dem man äußern musste‚ wie man sich die Zukunft nach der Entlassung vorstellte. Hier gab ich wieder klar zu ernennen, dass für mich nur eine Entlassung in den Westen in Frage käme, und so wurde mir ein Antrag auf Aberkennung der DDR-Staatsbürgerschaft übergeben, den ich noch am gleichen Abend ausgefüllt wieder abgeben musste. Die Ausweisung sollte also noch in letzter Minute den Schein einer freien Entscheidung des Häftlinges erhalten; von den Bemühungen des West-Berliner Rechtsanwaltes wurde nichts erwähnt. So warteten wir noch drei lange Tage und schlaflose Nächte, inzwischen schon wieder in eigener Zivilkleidung, bis es endlich losging.

Am 8. Dezember morgens ließ man uns in normale Reisebusse westlichen Fabrikats einsteigen und die langersehnte Fahrt gen Westen begann. Nach 13 Monaten, zum ersten Mal wieder Straßen, Bäume, Wohnhäuser und nichtuniformierte Menschen zu sehen, das war herrlich. Dazu der Gedanke an das Reiseziel, das kaum noch vorstellbar war. Alles erschien wie ein wunderbarer Traum.

Kurz vor der Grenze stiegen dann noch die beiden Rechtsanwälte Dr. Vogel aus Ost-Berlin und Rechtsanwalt Stange aus West-Berlin in die Busse, die uns die ersten Hinweise und Tipps für die vor uns liegende Zeit gaben. 100 Meter etwa vor der Zonengrenze, abseits und versteckt von der Hauptstraße, warteten auf uns schon Busse mit westlichen Kennzeichen, in die wir umsteigen mußten. Als sich endlich unser Bus in Bewegung setzte, Musik ertönte aus dem Lautsprecher, das war wohl der schönste Augenblick in meinem bisherigen Leben. Ein lang ersehnter Wunsch ging in Erfüllung. Während der Fahrt stimmten einige Häftlinge das Deutschlandlied an und ich hatte‚ ehrlich gesagt, große Mühe, die Tränen zurück zu halten. Es war einfach unfassbar, dass jetzt Alles geschafft sein sollte. 


Nachwort aus dem Jahre 2020

Damit geht der Originalbericht aus dem Jahre 1972 zu Ende. Nachdem ich meinen Bericht einigen Freunden und Verwandten zum Lesen gegeben habe, wurde ich mit Fragen konfrontiert, wie: „Was ist aus deinen Bekanntschaften im Gefängnis geworden?“, oder „Hast du später Kontakt mit deinen ‚Mittätern‘ gehabt?“ oder „Was war dein erster Eindruck vom Westen?“. Hier sind meine kurzen Antworten:

Meine ersten Eindrücke vom Westen waren: Farben, Lichter und „eine kaputte Gesellschaft mit vielen linken Spinnern“.

Die Erfahrung mit den Lichtern und Farben kann sich heute kaum noch jemand vorstellen. In der DDR gab es keine richtigen Farben. Das habe ich erst im Westen bemerkt. Als ich noch in der DDR lebte war das normal. Alles war dort grau, runtergekommen und trostlost. Und in der Haft war alles noch viel grauer und schmutziger. In den 60er Jahren waren die Beleuchtungen in der DDR funzelig und trübe, und im Gefängnis war es noch dunkler. Bei der nächtlichen Busfahrt über die Grenze, zum Auffanglager Gießen, fiel mir als erstes auf, dass es im Westen sogar in den Dörfern richtig helle Straßen-Lampen gab, und überall leuchteten zusätzlich bunte Reklamen. Das war ein so starker erster Eindruck, den ich bis heute nicht vergessen kann.

Meine ersten Wochen in West-Berlin waren wie ein Traum – nach der Haft ein unglaublich herrlicher Traum. Niemand brüllte mich an, alle Leute – sogar die Behörden – sprachen freundlich und sachlich mit mir. Im Gegensatz zum völlig toten Stadtzentrum von Ost-Berlin war hier überall Leben auf den Straßen, mit freundlichen Menschen, vollen Schaufenstern, bunten Leuchtreklamen und glizernden Autos. Die meisten Menschen waren gut und modisch bekleidet. Alles war so toll, dass ich am liebsten jede Person auf der Straße umarmt hätte.

Natürlich nahm dieses Glücksgefühl allmählich ab, und der Stress durch die Haft und das Leben in einer neuen Gesellschaft war mehr, als mein Körper und Geist verkraften konnte. Nach ungefähr einem Jahr im Westen wurde ich sehr krank. Mir wurde plötzlich so schwindelig, dass ich mehrere Wochen im Bett verbringen musste. Die Ärzte konnten nicht rausfinden, was die Ursache war. Ein Jahr darauf fing der Schwindelanfall plötzlich – beim Autofahren – wieder an, und diesmal war es so schlimm, dass ich für einige Wochen ins Krankenhaus musste. Trotz vieler Tests waren die Ärzte wieder völlig ratlos. Heute weiß ich, dank der modernen MRI Scanner, dass ich damals Schlaganfälle hatte, und noch heute ist ein Bereich des Gehirns, der für den Gleichgewichts-Sinn zuständig ist, sichtbar zerstört.

Trotz dieser Gesundheitsprobleme musste ich mich auf mein Studium an der Technischen Universität Berlin konzentrieren. Meine zwei Jahre Studium im Osten, an der TU Dresden, wurden mir nur zum Teil anerkannt. Hier an der Universität in West-Berlin, und auch in den Studentenkneipen, fielen mir die vielen weltfremden linken Spinner auf. Da gab es die Maoisten, die Leute von der KPD/ML, und wie sie sich alle nannten. Was waren das für blinde, fanatische Idioten! Diskussionen über den realen Kommunismus waren völlig sinnlos. Wenn man erwähnte, dass hinter der Mauer, nur wenige hundert Meter entfernt, der wirkliche Kommunismus herrschte, dann bekam ich Antworten wie: „Natürlich bist du voreingenommen gegen den Kommunismus!“ oder „Der Kommunismus in der DDR ist nicht der wahre Kommunismus. Wenn du sehen willst, was richtiger Kommunismus ist, dann musst du nach China oder Albanien schauen.“ Zu dieser Zeit wurde an der Mensa der TU fast täglich ein Drogen-Toter in der Toilette gefunden. Bald hatte ich es aufgegeben, mit den Linken zu reden, und mein Bekanntenkreis bestand fast nur noch aus ehemaligen DDR-Flüchtlingen.

Was war aus den Personen geworden, die mit meiner Flucht und mit meiner Haft zu tun hatten?

Während der ersten Jahre nach meiner Entlassung, bis 1976, konnte ich wieder als Tourist mit einem Tagespassierschein in die DDR einreisen und dort meine Eltern oder meine Freunde besuchen. Computer gab es damals, Gott-sei-Dank, noch nicht und die bürokratischen Ost-Behörden hatten noch nicht herausgefunden, dass ich ein ehemaliger politischer Häftling der DDR war. Erst als dann die Behörden merkten, dass ich ein abgekaufter DDR-Häftling war, bekam ich keinen Passierschein mehr für Besuche in den Osten und ich konnte meine Eltern nicht mehr besuchen.

Meine Freundin Sabine und meine Freunde Karli und Albert wurden noch monatelang vom Stasi bearbeitet, um herauszufinden, was sie von meiner geplanten Flucht wussten. Aber da alle wirklich nichts wusste, konnten sie auch nichts Interessantes für die Stasi berichten, und nach vielen Monaten wurden sie dann in Ruhe gelassen. Meine Freundin Sabine hatte die Trennung von mir bald überwunden, nachdem sie von meiner Entscheidung erfuhr, dass sie nicht auf mich warten soll. Sie hatte bald einen neuen Freund gefunden, den sie dann auch geheiratet hat.

Meinen Freunden Karli und Albert habe ich bei den Besuchen in Ost-Berlin ausführlich erklärt, wie sie es anstellen müssen, um über die Haft in den Westen abgekauft zu werden, und wie man sich verhalten muss, damit die Haftzeit so kurz wie möglich ausfällt. Während meiner Haft hatte ich viele Leute kennengelernt, die über die CSSR oder Ungarn in den Westen fliehen wollten. Wenn sie dabei erwischt wurden, wurden sie zurück in die DDR ausgeliefert. Und wenn sie sich dabei ruhig verhielten und keinen Widerstand leisteten, wurden die Meisten nur zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Dann musste während dieser Haftzeit jemand im Westen die Auslieferung für diese Häftlinge beantragen, und nach einem Jahr Gefängnis wurden diese Leute in der Regel für viel Geld vom Westen abgekauft.

Karli folgte mit seiner Frau meinem Rat, und nach ungefähr einem Jahr Haft kamen die Beiden 1975 im Westen an. Albert und seine Frau folgten auf die gleiche Art und Weise im Jahre 1977.

Mit meinen sogenannten „Mittätern“ Dirk, Gabi und Konrad hatte ich nach meiner Entlassung in den Westen keinen Kontakt mehr.

Der einzige Häftling, der wie ich durch die Amnestie in den Westen kamen, und mit dem ich weiterhin Kontakt hatte, war Carsten. Er hat sein Studium in Erlangen weitergeführt und ist dann ein Arzt geworden. Von den anderen Häftlingen habe ich nichts mehr gehört.

Und was ist aus mir geworden? Nachdem ich mein Studium an der TU Berlin abgeschlossen hatte,  habe ich meine Sachen gepackt. Ich wollte so weit wie möglich weg von den täglichen politischen Spannungen in Deutschland und in West-Berlin, und so bin ich in Australien gelandet.


ENDE

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19 Kommentare

  1. Texmex sagt:

    Sehr realistischer Bericht, mit kleinen Abweichungen habe ich das auch so erlebt. Flucht über Ungarn nach Austria, 50 m vor Ultimo gefasst worden, ein ganzes Flugzeug voller R-Flüchter zurück ins Arbeiter- und Bauernparadies, zu 18 Monaten verurteilt, davon 14 abgesessen, am 20.12.1983 via Kassberg ( Stasi zentrale ehemals Karl-Marx-Stadt ) ins Notaufnahmelager Giessen.
    Dann Rastatt, dann Ulm, zum Verarbeiten des ganzen Drecks dann für ein paar Monate in die Provence ( Aix), im Mai 84 dann in die Pfalz, mein Diplom im Studium wurde problemlos anerkannt.
    Die erste Arbeitsstelle war durchwachsen, im Gehalt von der Fa. ausgenutzt, von der Firmenleitung pauschal als Kommunist bezeichnet ( solch einen Schwachmaten (-ein Saarländer, habe ich zum Glück nicht mehr getroffen), vollkommen neben den Schuhen.
    Im Knast haben wir auch uns gegenseitig Denk Sport aufgaben gestellt, um dem Schwachsinn zu entgehen.
    Meinen Kumpel habe ich danach auch noch ein paar Mal getroffen, er hat Tiermedizin in München studiert.
    Einen anderen Mitgefangenen habe ich mal in HH auf dem Hauptbahnhof zufällig getroffen, nur ein sehr kurzes , knappes Gespräch. Passte auch grad nicht.
    Heute, d.h. eigentlich schon um das Jahr 2000 war\bin ich nicht mehr im Geringsten damit einverstanden, was in dem Land läuft, wie die polnische Jüdin Anjela Kazmierczak- Jentzsch alias Merkel unser Land zerstört und das Volk der Vernichtung preis gibt. Ich bin sehr froh, für meine Familie und mich zuerst für über 10 Jahre in der Schweiz ( dort sind die gleichen Tendenzen) und jetzt in Mexico eine Alternative zum Leben gefunden zu haben.

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  2. ullifromoz sagt:

    Freut mich, mal wieder von jemandem was zu hören, der Ähnliches erlebt hat. Ich verstehe, was du über die Zerstörung unserer Heimat sagst. Ich hatte nach 35 Jahren Australien heimweh und bin 2013 wieder mit Sack und Pack nach Deutschland gezogen. Dann kam der 5. September 2015, und da habe ich schnell wieder meine Sachen gepackt und bin wieder zurück nach AUS geflüchtet. Aber auch hier sieht nicht alles rosig aus, es läuft auch hier alles nach Plan, nur etwas versteckter. Dass due eine Alternative in Mexico gefunden hast erstaunt mich. Von dort hört man doch nur Berichte über Drogenkriege und Morde. Oder ist das auch wieder nur Propaganda?

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  3. palina sagt:

    was für eine Biographie.
    Danke für diese Schilderungen.
    Wenn ich mir die Entwicklung in Deutschland ansehe, ist das sehr erschreckend.

    Diese ahnungslosen Leute. Wollen nicht sehen und hören was hier vor sich geht.

    Kann gut verstehen, dass du wieder zurück nach Australien gegangen bist.

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  4. palina sagt:

    @Texmex
    in der Schweiz die gleichen Tendenzen, kann ich bestätigen.
    Mein Bruder lebt da.

    Zu Mexico hätte ich die gleiche Frage, weil mein Sohn da eine Stelle angeboten bekam.

    War schön mal wieder von dir zu lesen!!!
    Herztliche Grüße aus der Pfalz
    palina

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  5. Thom Ram sagt:

    Palina 15:19

    Was nennt dein Bruder konkret? Ich meine im Sinne von „in der Schweiz die gleichen Tendenzen“.

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  6. Texmex sagt:

    @palina und ullifromoz
    Es ist für mich nicht nachvollziehbar, weshalb Mexico es zulässt, dass diese Gräuelpropaganda so verbreitet wird. Sie tun nichts aktiv dagegen.
    Es ist richtig, dass es harte, bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den Drogenkartellen untereinander und mit u.a.dem Militär gibt. Tote incl.
    Aber sonst, außerhalb des Bereiches, ist es wohl erträglich. Man wird nicht gezwungen, sich damit zu befassen.
    Ich hatte letzten ein Gespräch mit der Tochter einer guten Bekannten, die hier Hauskonzerte organisiert, beide Töchter hier geboren, Mutter Deutsche, Vater Mexicaner, sehr gute Leute. Töchter zum Studium nach D, eine jetzt Lehrerin bei HH, verheiratet, Kind, die andere in Berlin (!!!!) ,promoviert, Gendergedöns, Integration von Invasoren(!!!!!), nette Frau, ABER….!!!!
    Sie sehr besorgt über die vielen Morde!!!! (Berlin, das Mekka im Görlitzer Park.
    Ich wusste erst gar nicht, wovon sie spricht.
    Dann habe ich ihr nur gesagt, ein toter Narcos ist ein Problem weniger.
    Sie referenzierte dann noch auf ein totes Kind und 2 Männer hier in der Nähe in einem Bus, ich hatte keine Ahnung, weil kein TV, Radio, Zeitung. Habe später unsere Leute gefragt: “ Der Bub war Drogenverteiler in der Schule“.
    Aber jetzt kommts: Zum Schluss des Gesprächs meinte sie, sie und ihr Lebenspartner überlegen ernsthaft, nach Mexico zu ziehen!!!! Ich war sprachlos, kommt nicht oft vor!
    Anderes Beispiel:
    Die Karawanen ( hab früher drüber geschrieben) wurden über Nacht abgestellt!!!
    Ein Telefonat Donny und AMLO plus ein Treffen Pompeo und Ebram (Außenminister), Konten gesperrt, Basta.
    Nationalgarde geschaffen, an Grenze zu Guatemala installiert, geht doch!
    Wenn man will.
    @palina
    Mich hat das Thema getriggert, weil ich es eben erlebt habe und viel dabei gelernt.
    Hier schreibe ich nach dem dreckigen, hässigen Mail des Herrn Vögeli möglichst nicht mehr. Bleibt eine Ausnahme.

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  7. Thom Ram sagt:

    Texmex

    „Hier schreibe ich nach dem dreckigen, hässigen Mail des Herrn Vögeli möglichst nicht mehr. Bleibt eine Ausnahme.“

    Sollte ich dich ungerechtfertigterweise per Mail angepisst haben, so bitte ich dich um Verzeihung. Ich erinnere mich des Vorganges nicht. Vorteil der Schwerhoerigen und Gedaechtnisgeschaedigten: Das Haengenbleiben in Vergangenem wird eingeschraenkt, dieweil man in Kommunikationsrunde per Wort als debil dasteht, weil man wirklich kaum was verstanden hat.

    Ich kann dir indes kindlich rein sagen, dass ich mich gefreut habe, heute hier etwas von dir zu vernehmen. Meinem Gedaechtnis geschuldet? Ja. Und jetzt im Ernst. Wesentliches haelt mein Gedaechtnis in Erz gegossen fest. Das Wesentliche also, so sagt mein wichtiges Restgedaechtnis, ist, dass du in Ordnung bist.

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  8. palina sagt:

    Schweiz
    Propaganda kostenlos im Bus + Blidschirm.
    Immer mehr Eingeschleuste und damit verbundene Kriminalität.

    Gestern längere Zugfahrt und Zustieg von Schweizer Militär. Viele sehen nicht wie Schweizer aus.

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  9. palina sagt:

    @Texmex
    danke für deine Zeilen.Da kann ich ja beruhigt sein, wenn mein Sohn wirklich nach Mexico geht.
    Glaub der Propaganda hier sowieso nix.
    Ist aber dennoch gut, wenn man die Eindrücke hört von jemand, der vor Ort lebt.

    Sei froh, dass du kein TV und Radio brauchst.
    Habe ich auch nicht.
    An Zeitungen lese ich die FREE21 und die Express-Zeitung.

    Trage mich schon mit dem Gedanken meinem Sohn zu folgen.
    Habe hier allerdings noch 2 Töchter, die mich beide brauchen.
    Die eine wegen dem Enkelkind und die andere, weil sie eine Behinderung hat und ich dauernd irgendwelche Dinge für die blöden Ämter regeln muss.

    Ist eben nicht so einfach.
    Aber in der Pfalz lässt es sich nach wie vor noch einigermaßen ruhig leben.

    Wie sagte die Oma von Eva Herrmann:“Immer die Augen und Ohren offen halten und den Pass bereit.“

    Wünsche euch beiden, Texmex und ullifromoz, eine schöne Zeit und viele gute Menschen-Begegnungen.

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  10. Thom Ram sagt:

    Palina 20:45

    Danke. Drei Fakten.

    …………nach laengerer Gedankenschlaufe kam ich auf meinen Aufenthalt im Hotel. Ich hatte tv. Schweizer Sender. Wenn ich, wann wo auch immer zufaellig in sone Kiste sehe, loescht es mir schon ab. Indes als der Freiheit Beraubter, da sah ich es in seiner wirklichen Schaerfe: Knallgrotesk genial durchgezogene aufgeilende Ablenkung. Alles klitterflittertraritrara. Auch Bombeneinschlaege in nahem oder fernem Osten werden eigentlich als geile Sache dargeboten. Es war hammerhart, wie ich bereits vorher schon gewonnene Einsicht ueber Wesen und Wirken der MSM per booster ins Gesicht gewatscht und in die Seele gerammt bekam.

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  11. palina sagt:

    mein Bruder ist Lehrer an einer Steiner Schule.
    Seine Schüler kommen ausnahmslos mit dem Bus. Er auch.
    Als die Trump gewählt wurde, hatte er die 2. Klasse.
    Ein Junge zu ihm:“Der blöde Trump hat die Wahl gewonnen.“ Stand ja morgens in den kostenlosen Zeitungen.
    Er dann zu ihm:“Sonst hätte die böse Hexe gewonnen. Und die möchte niemand.“

    Es ist schlimm, was die Kinder da schon auf dem Schulweg zu sehen und hören bekommen. Manchmal sammelt er das Zeug einfach ein und entsorgt es..

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  12. Texmex sagt:

    @palina bzgl.Deines Sohnes
    Kleiner Tipp, er möge sich doch von der Firma eine Reise hierher genehmigen lassen, plus ggf.seine Urlaubszeit, soll sich die Tochterfirma hier genau ansehen, sehen, ob er mt den Leuten klar kommt, Sprache, etc. Soll sich mit anderen Deutschen unterhalten, was sie machen, und vor allem, was NICHT!
    Das Leben hier ist anders, andere Kultur,
    kein Nanny-Nudging-Land.
    Wenn die FA.ihn hier haben will, werden sie sein Ansinnen, sich erst mal zu informieren, verstehen. Hier wird eine riesige Autoindustrie aufgebaut, in D wird abgebaut!!!
    Bettina hat meine E-Mail, falls er hier in die Gegend kommt, mag er sich melden. Schadet sicher nicht.
    Viele Grüsse

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  13. Thom Ram sagt:

    Palina

    Ja. Die kostenlosen Aufklaerungsblaetter. Ich las sie taeglich, wenn ich in der Confoederatio Helvetica war, auch im Bus, auf dem Weg zur Schule. Sie sind saugut gemacht. Es faellt leicht zu meinen, man wisse nun das Wichtigste, wenn man das Blaettchen durchgelesen hat. Sie wecken auch Sucht. Beobachtete ich an mir. Ich will das nun nicht allzusehr hochspielen, doch vermute ich schon, dass hinter den „20 Minuten“ oder wie das Dingen betitelt ist, raffinierte Leuts stehen, welche es verstehen, den suechtigmachenden Mix zu schaffen. Beim „Blick“ ist es aehnlich, doch aus meiner Sicht ein wenig plumper, leichter durchschaubar. „Bild“, soweit ich erinnern kann, kommt noch einen Grad offensichtlicher bloede daher. Speigel, so ich erinnere, vermanscht ein Thema in 1000001 nichtssagenden scheingescheiten Saetzen, unlesbar. Lokus ist nur noch Lokus. Wer den liest, mit dem moechte ich zusammen nicht in der Zelle sitzen. Alles Essenz meiner Erinnerungen.

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  14. Kunterbunt sagt:

    Vielen Dank, ullifromoz, für deinen berührenden Bericht, den wir hier lesen durften.
    Ich bin beeindruckt von der Ausführlichkeit deiner Erinnerungen und deiner Art, dies alles zu verarbeiten.
    Mehr als einmal hatte ich beim Lesen Tränen in den Augen, sodass ich unterbrechen musste.
    Ähnliche Geschichten hatte ich in meiner Jugend von lateinamerikanischen Freunden gehört, später auch von anderen Orten auf dem Planeten.
    Mit Leuten aus der ehemaligen DDR hatte ich bisher nur sympathische Begegnungen, z.B auf Reisen.
    Eine meiner hübschen Nichten hat auf Arbeit einen eingewanderten Dresdener kennengelernt. Sie haben heute drei süsse Kinder zusammen.
    Ihre kleine Schwester hat sich bei der Hochzeit, noch als Schülerin, in den kleineren Bruder dieses Mannes verliebt. Sie haben heute zwei Buben.
    Die Hochzeits“limousine“ oder -kutsche dieses jüngeren Paares war ein importierter Trabi, den die beiden Brüder jetzt hegen und pflegen. Sie scheinen eine gute oder wenigstens neutrale Beziehung dazu zu haben.
    Ich wünsche dir, ullifromoz, von Herzen alles Gute, wo immer du bist!

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  15. Kunterbunt sagt:

    Es gab ja auch solche Schicksale – und auch das geschieht weltweit:

    DDR trennte Familie: Kathrin sucht ihre leibliche Mutter! | SAT.1
    https://www.youtube.com/watch?v=t_tZBm_noM8 – 18:37
    Kathrin (44) wurde in der damaligen DDR zur Adoption freigegeben. Sie fragt sich warum.

    DDR trennte Familie: Totgeglaubter Sohn Fred lebt! | SAT.1
    https://www.youtube.com/watch?v=yAYGWw1xz2s – 26:40
    Edith (77) ist auf der Suche nach ihrem Sohn. Jahrelang glaubte sie, er sei tot.

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  16. palina sagt:

    @texmex.
    Bettina hat deine Email.
    Verstehe ich nicht.

    Ich würde ihm gerne einen Kontakt zu dir vermitteln.

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  17. palina sagt:

    @texmex
    geht auch anders.
    Schreibe eine Mail an Thom kristall@gmx.ch

    Er kann dir meine Mail Anschrift mitteilen.

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  18. Drusius sagt:

    Ich hatte einen Haftbefehl für 10 Monate ohne Bewährung für eine Haftanstalt bei einem Kalksteinbruch (Rüdersdorf). Am Tag vor Haftantritt wurde ich von meinem Anwalt informiert, daß ich nicht einziehen mußte. Es nährte sich wahrscheinlich zu sehr das Ende der DDR, daß terminlich übrigens vorgegeben war.

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  19. Kunterbunt sagt:

    „Aber es ist eine seltsame Tatsache, dass das Entsetzliche seine Schrecken verliert, wenn es sich wiederholt.“ — Michael Ende

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