von Angela , 24.05.2019
In die Zukunft schauen
Es war einmal ein weiser, alter Mönch, von dem erzählt wurde, er könne in die Zukunft sehen.
Er wohnte in einem kleinen Kloster auf einem abgelegenen Berg.
Eines Tages nahm eine Frau den mühsamen Weg auf sich, um den Mann aufzusuchen. Der Weise hieß sie herzlich willkommen, doch als sie ihn bat, ihr die Zukunft vorherzusagen, verweigerte er ihr diesen Wunsch.
Die Frau wies den Mönch darauf hin, wie oft sie schon Almosen gegeben und wie viele Münzen sie schon für sein Kloster gespendet habe.
Der weise Mann sprach zu ihr: »Reich mir deine Hand, damit ich die Linien deuten kann.«
Er hatte noch nie zuvor jemandem den Wunsch gewährt, aus der Hand gelesen zu bekommen. Die Frau war daher sehr aufgeregt.
Er fuhr mit seinem Finger sanft ihre Handlinien nach und murmelte leise vor sich hin: »Oh, das ist aber erstaunlich, sehr interessant, das ist wirklich erkenntnisreich!«
Die Frau wurde immer ungeduldiger und konnte kaum noch erwarten, was ihr der Mönch vorhersagen würde.
Nach etlichen Minuten ließ er ihre Hand los und sprach: »Gute Frau, da steht also deine Zukunft geschrieben. Du weißt sicher auch, dass ich mich niemals irre!«
»Ja, ich weiß darum. Doch sagt mir doch endlich, wie meine Zukunft werden wird.«
»Deine Zukunft«, antwortete der Alte, »ist ungewiss. Sie liegt alleine in deiner Hand.«
Nach einer Geschichte © Aus dem Buch von Gisela Rieger: „Geschichten, die dein Herz berühren“ ; MIt freundlicher Genehmigung der Autorin
Lg Angela
Hat dies auf haluise rebloggt.
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Eine schöne Geschichte ! welche man schon in die Kategorie :
Hypothetische Annahme platzieren könnte ,
wenn da nicht immer unendlich viele ,sagen wir mal Lebensumstände
und andere dazu gehörende Komponenten eine wegweisende
Rolle spielen würde 🙂
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„Das Schicksal liegt nicht in der Hand des Zufalls, es liegt in deiner Hand, du sollst nicht darauf warten, du sollst es bezwingen.“
William Shakespeare
Obwohl „bezwingen“ , das hört sich ja ganz schön martialisch an….
Vielleicht besser:
„Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.“
Marie von Ebner-Eschenbach
Lg A n g e l a
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Das ist auch nur bedingt richtig 🙂 Wie sollen geistig behinderte Menschen
etwas bewerkstelligen oder bezwingen sowie ihr „Schicksal meistern
wenn sie nicht mal die Grund elementarsten Aufgaben des Lebens
meistern können liebe Angela ?? Das gelingt noch nicht mal bei einiger maßen
„normalen Menschen“ Nicht jeder hat die Sicht und Denkweise
von William Shakespeare und Marie von Ebner-Eschenbach 🙂
Darüber sollte man bei zitieren von weisen Sprüchen einmal Nachdenken 🙂
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@ Wolfgang Böhmer
Ja, das Wort „bezwingen“ gefiel mir beim Shakespeare Zitat auch nicht besonders gut.
Aber das Marie von Ebner- Eschenbach Zitat :
“ „Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.““ finde ich voll zutreffend.
Du denkst an eine kleine Minderheit von kranken Menschen, aber die beiden Zitate wollten meiner Ansicht nach etwas Allgemeingültiges für die ganze Menschheit ausdrücken.
Manch einer zerbricht an Schicksalsschlägen, wird bitter oder gibt die Grausamkeiten, die er erfahren hat, weiter, ein anderer sieht es als Herausforderung, erkennt den tieferen Sinn dahinter und entscheidet sich, einfach anders zu werden.
Das muss nicht unbedingt bewusst geschehen. Ich kenne mehrere solcher Menschen, die – wie sagt man so schön – „einen schlechten Start“ gehabt haben und doch zu liebevollen und freundlichen Menschen geworden sind. Sie sind über das, was sie in ihrer Jugend erlebt haben, hinausgewachsen.
Lg A n g e l a
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Deine Argumentation und Sichtweise teile ich uneingeschränkt
nur das Wort Schicksal im Zusammenhang mit “ „Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben
(prägt )den Menschen in seinem Leben
nur die Gestaltung und Verwirklichung
obliegt seiner Fähigkeiten,sowie seiner gedanklichen Verwirklichung .
Das Wort Schicksal ,hat so etwas endgültiges 🙂
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