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Botschaft von Frau Ursula Haverbeck

Welch angenehme Tonlage, wenn Frau Haverbeck schreibt. Ich denke täglich an sie, froh denke ich. Und schön auch ist es, wieder etwas Handfestes von ihr zu vernehmen.
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Wird die Richterin am 12.09. in Hamburg nicht weiter gemäss Seerecht verurteilen? Wird sie Recht sprechen, Frau Haverbeck rehabilitieren und auf freien Fuss setzen? Ich lasse ihr einen dicken fetten Blumenstrauss schicken, so sie es tut.
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Thom Ram, 19.07.06
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Verehrte liebe Freunde in aller Welt, bei mir sind auch Frauen Freunde
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Sie alle fragen, wie es mir geht? Gut. Die Zelle geht nach Westen, ich schaue auf grüne Bäume, nun schon 2 Monate lang bei schönstem blauen Himmel und Sonnenschein – oft 30 Grad.

Ich habe viel ungestörte Ruhe und jetzt die Ankündigung eines neuen Prozesses in Hamburg, am Mittwoch, den 12. September ab 9.00 Uhr.

Die Richterin schrieb in der Ladung:

„Die Anwesenheit der Angeklagten ist erforderlich zur Wahrheitsfindung“

Das ist ungewöhnlich. Bisher gab es nur die „offenkundige Tatsache“ und wann, wo, wie sie in einer Zeitschrift angeblich geleugnet wurde! Sollte es jetzt wirklich um die Wahrheitsfindung gehen, dann könnte sich manches ändern.

„Was ist Wahrheit“?, fragte Pilatus einst. Es gibt meine und deine Wahrheit und dann „Die Wahrheit“. Sie ist kein Besitz, es geht für uns zunächst immer um das Bemühen, wahrhaftig zu sein.

Bei Gericht begegnet uns auf Seiten der Anklage und des Richters, nur die Meinung der Siegermächte angelesen und geglaubt. Wie sollen die Nachgeborenen es besser wissen? Auch von den durchschnittlich 2000 Prozessen pro Jahr seit 2000, nach offiziellen Angaben, wird in den Medien die Stimme der Anklage wiedergegeben, aber selten, auch nur andeutungsweise, Äußerungen des Angeklagten.

Ich werde mich, so gut ich das, ohne meine Erinnerung noch einmal auffrischen zu können anhand meiner Unterlagen, vorbereiten und hoffe, daß mir eine geistige Macht die richtigen Worte eingibt.

Es ist auch höchste Zeit. Meine Augen lassen nach, mein Hören wird schlechter – alles ganz deutlich in den vergangenen 3 Monaten wahrzunehmen. Der Körper paßt sich dem Alter jetzt an. Er hat sehr lange, dankenswerterweise, alle Überbeanspruchung mitgemacht.

So viele haben mir zugerufen:

„Halte bitte aus, bleibe stark, die Wahrheit wird bald siegen.“

Ich danke allen herzlich. Ihr habt erkannt, es ist ein Geisteskampf, den wir durchstehen müssen. Das Jahrhundert der Lüge muß endlich einem Jahrhundert der Wahrheit weichen.

Danke auch für die Idee der Karte: „Es geht um den Preis, den man zu zahlen bereit ist.“Das hatte der Panoramainterviewer 2015 für ein gutes Schlußwort gehalten und es auch gebracht.

Jetzt könnt Ihr sie mit einer 2. Karte ergänzen mit der Frage, die wir alle an uns selber stellen können: ohne Bild.

Warum habe ich das so lange mitgemacht?

Eure Ursula Haverbeck

JVA Bielefeld, 13.07.2018

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25 Kommentare

  1. Vollidiot sagt:

    Schon 1933 wurde der Krieg erklärt.
    Natürlich in der Voraussicht, daß er kommen wird.
    Von dieser Seite und von Seiten unserer Befreier und Beschützer wurde in der Folge nur drangsaliert.
    Mittlerweile herrscht hier der Geist der Selbsdrangsalierung.
    Die Vorgenannten gerieren sich nur noch als Mahner.
    So ist das jetzt im Lande, das einmal die deutsche Klassik und folgend die deutsche Romantik erlebte, es wütet die Barbarei.
    Und das wird als normal und richtig empfunden – aufgrund von Gefühls-Verstandes-Nekrose.
    Morgenthaus Plan ist lediglich ein historisches Fänomen, bestenfalls dazu geeignet um die Absichten und die laufende Realisierung auf einer ganz anderen Ebene zu verstehen.

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  2. […] über Botschaft von Frau Ursula Haverbeck — bumi bahagia / Glückliche Erde […]

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  3. peterharting sagt:

    Wer braucht die im Knast? Was kann sie von dort aus verlauten lassen? Man wird sie einst als Ikone behandeln, wie Mandela.

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  4. peterharting sagt:

    Ich meinte: Wer besucht sie…?

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  5. haluise sagt:

    Hat dies auf haluise rebloggt.

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  6. thom ram sagt:

    peterharting,

    was du schreibst, klingt in meinem Ohr (dem Rechten, welches noch etwas hört), nach Geringschätzung der Frau Haverbeck.

    Wer braucht DIE im Knast.
    Implizit monierst du damit, dass Mensch „zu gebrauchen“ sei. Da gehen wir nicht konform, lieber Peter.

    An Stelle „Frau Haverbeck“ „die“ zu schreiben, lässt darauf schliessen, dass du sie gering achtest. Also in meinem rechten Ohr klar und deutlich.

    Erkennst du, was „die“ getan hat? Sie hat ihre Freiheit geopfert für dich (so du Deutscher bist).

    Man werde sie als Ikone behandeln, sagst du.
    „Ikone“ hat den Status von „unberührbar, da fehlerfrei“. Frau Haverbeck wäre die Letzte, welche von sich denken würde, sie sei frei von Schwächen. Sollte das eintreten, was du prognostizierst, solle sie ikonisiert werden, so wäre das Folge vom Schwarzweissdenken derer, welche sie auf einen von ihr nicht gewünschten Sockel stellten. Du klagst, zeitlich vorauseilend, Menschen an. Ich halte das für wenig weise, ich halte das für unnötige Schwarzmalerei.

    Ich bitte dich, zwischen Menschenfreund und Vampir zu unterscheiden. Ersterem gebührt Respekt. Letzterer gehört entmachtet und sinnvoller Tätigkeit zugeführt.

    Eine Frau Haverbeck im Gefängnis zeugt davon, dass sich in ihrem Lande viel zu viele zum Werkzeug des Vampirismus machen lassen. In ihrem Falle sind das die Kläger und die Richter. Und die tatenlos Zuschauenden.

    Dasselbe gilt für unzählige Kämpfer für Wahrheitsforscher und Freiheitskämpfer in Deutschland und in der ganzen Welt.

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  7. Max Webmax sagt:

    Bin nahe Hamburg. Sollte man Zuschauer-Unterstützung organisieren, wäre es ihr recht?

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  8. thom ram sagt:

    Max Webmax

    Eigentlich ist deine Frage an Frau Haverbeck gerichtet. Da deine Frage sie über bb nicht erreicht, antworte ich an ihrer Statt.

    Max, du weisst doch. Du und ich und wir alle, wir wollen und brauchen eine Heimstatt.
    Und so ist es für einen Misshandelten ein himmelweiter Unterschied, ob er mutterseelenalleine ist, wenn er misshandelt wird, oder wenn er zwar misshandelt wird, doch Freunde sind anwesend, welche ihm zeigen, dass sie da sind, dass sie sich mit ihm eins fühlen.

    Bah, nicht Dutzende, Tausende müssen dortens sein, wenn der neuerliche Prozess steigen wird.

    Gefällt 3 Personen

  9. Skeptiker sagt:

    @Vollidiot

    Hier die Kriegserklärung.

    Das Judentum erklärt Deutschland den Heiligen Krieg 1933!

    Der zweite Redner ist ja Julius Streicher.

    Hier die deutsche Romantik, es sprich ja Jürgen Rieger, der ja nun auch schon länger nicht mehr lebt, aber da ist Ursula Haverbeck auch zu sehen.

    (https://youtu.be/DPbtFff_5CE?t=1639)

    Aber das Video gefährdet ja den Seitenbetreiber usw. deswegen stelle ich die Überschrift des Videos gar nicht erst rein.

    Jeden Tag wird man mit dem Begriff fast totgeschlagen, aber als Seitenbetreiber kriegt man wohl ärger, wegen der Überschrift des Videos.

    Also mir ist das alles zu kompliziert.

    Wobei ich natürlich vollstes Verständnis für den Seitenbetreiber habe, das ist ja nicht so, das ich nur noch doof bin.

    Gruß Skeptiker

    Gefällt 1 Person

  10. Max Webmax sagt:

    Hi Thom ram, du hast es vielleicht nicht so gemeint, aber ich empfinde deine Antwort als belehrend und überflüssig: Denkst du nicht, ich hätte genau diese Gedanken selbst gehabt?
    Dennoch kann
    1. es mir nicht bekannte Gründe geben, warum ein Volksauflauf zum Gerichtstermin gerade nicht erwünscht ist,
    2. bereits eine Iniative geben, der man sich anschließt, statt selbst zu starten- Gebündelte Kräfte sind stärker.
    Also: Ein „Ich denke, sie würde sich freuen, ich mich auch“ z.B. hätte völlig als Replik gereicht.

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  11. thom ram sagt:

    Ich bedaure, dich mit überflüssigen Worten bedacht zu haben, Max.
    Und ich bedanke mich, dass du mir zeigst, wie ich korrekt hätte antworten sollen.

    Gefällt 2 Personen

  12. Max Webmax sagt:

    Hi Thom, alles in Butter. Oder weigert sich da etwas in mir, eine leise Ironie zur Kenntnis zu nehmen? 😉

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  13. thom ram sagt:

    Max

    Lächel.
    Lass uns einen auf Frohmut heben.

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  14. viktoria sagt:

    Danke für die Veröffentlichung des Briefes der Frau Haverbeck – was mich betrifft so schreibe ich „unseren“ Politischen Gefangenen und verbreite deren Erfahrung mit der Meinungsfreiheit!

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  15. Max Webmax sagt:

    Gerade gefunden: Art. 139 GG

    verfasst von XERXES E-Mail, 23.07.2018, 12:18

    „Die zur „Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus und Militarismus“ erlassenen Rechtsvorschriften werden von den Bestimmungen dieses Grundgesetzes nicht berührt.“
    Von Belang?

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  16. jpr65 sagt:

    https://www.sueddeutsche.de/politik/holocaust-leugner-hitlerliebe-1.4062821

    Die Süddeutsche Zeitung macht genau das, was sie bei vielen andern anprangert: Hetze gegen einen Menschen, der es wagt, seine Meinung zu sagen, auch wenn diese Äußerung verboten ist. Und dafür ins Gefängnis geht.

    Und auch in dieser Kolumne wird nicht behauptet, daß das Zyklon B zur Ermordung der Juden verwendet wurde. Wenn man genau liest, werden die Wörter nur nebeneinander gestellt. Erstaunlich.

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  17. Max Webmax sagt:

    Als „Hetze“ gegen die Angeklagte Frau Haverbeck empfand ich diesen SZ-Artikel nicht, dafür recht informativ zu ihrer Vita; wenn auch „in der Wollle gefärbt“.
    Es verwundert z.B. sehr, dass die Strafbarkeit des „Holkaust-Leugnen“ nur in D existiert, sonst nirgenwo auf der Welt. Selbst die Israelis sind da weiter.
    Das ist dem Herrn Frei (nicht Frey!) keinen Kommentar wert. Darf ein Ausländer hier in D seine Überzeugung äußern?

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  18. Vollidiot sagt:

    Skepti

    Reize mich nicht.
    Wie paßt die Kriegserklärung zum guten Einvernehmen von Adi und Leo?
    Leo = Leo Baeck.
    Nach ihm ist eine Medallie benannt, die z.b. der Fischer bekam.
    Wie ist es möglich eine Medallie nach jemandem zu tituliern, der bei Adis Inthronisierung dabei war – an herausragender Stelle, also in begleiten (net bekleidet) durfte oder dieses gar wollte oder gar mußte?

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  19. thom ram sagt:

    Max 18:21

    Wer in der Schweiz an der HC Geschichte rüttelt und angezeigt wird, wird bestraft.

    Und ich frage mich schon, was für einen Artikel du gelesen hast. Der Artikel, der mir erscheint, wenn ich den Link zur SZ betätige, trieft vor Abschätzigkeit gegenüber Frau Haverbeck. Ich schaffte einen Drittel des Textes, da floss mir die Galle über und ich klickte weg.

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  20. Max Webmax sagt:

    thom ram
    26/07/2018 um 19:47

    „Ursula Haverbeck in der kerzengraden Haltung des nachglühenden BDM-Backfischs … BDM-Mädchen …ominöses Paar „etc.

    Lieber thom, da bin ich wohl etwas sachlicher eingestellt. Das alles ist eine subjektiv gefärbte, aber demokratisch absolut zulässige Meinungsäußerung, keine Hetze meiner bescheidenen Meinung nach. Wenn wir nicht wollen, dass Frau Haverbeck eines solchen- angeblichen – Vergehens schuldig gesprochen wird, müssen wir den Gegnern das gleiche Zugeständnis machen.

    LG webmax
    —————————————————————————————————————–
    Wikipedia: „Im gesellschaftlichen Sinn bezeichnet man als Hetze unsachliche und verunglimpfende Äußerungen[3] zu dem Zweck, Hass gegen Personen oder Gruppen hervorzurufen, Ängste vor ihnen zu schüren, sie zu diffamieren oder zu dämonisieren.
    Ein historisch bedeutsames Beispiel ist die Judenhetze in der Zeit des Nationalsozialismus, die die schrittweise Ausgrenzung der Juden aus dem gesellschaftlichen Leben in Deutschland mit sorgfältig durchdachten Mitteln der Propaganda vorantrieb, z. B. durch die Zeitung Der Stürmer.
    Bedeutend für den politischen Repressionsapparat der DDR war der Straftatbestand der so genannten „Boykotthetze“ bzw. „staatsfeindlichen Hetze“. Er wurde jedoch nicht nur zur Bekämpfung tatsächlicher Hetze angewandt, sondern zu dem Zweck missbraucht, Meinungsfreiheit zu unterdrücken, indem opponierende Äußerungen jedweder Art gegenüber der Politik der SED-Diktatur als „Hetze“ kriminalisiert und mit schweren Strafen belegt wurden.

    „Als Demagogie wird die Volksaufwiegelung, Volksverführung und politische Hetze bezeichnet. Folglich schürt ein Demagoge die Emotionen seiner Zuhörer, bedient sich dabei Klischees und Vorurteilen, um letztlich selbst die Macht zu erlangen. Demagogisch sind somit unsachliche, verunglimpfende und öffentliche Äußerungen, die zu dem Zweck gemacht werden, Hass gegen Personen oder Gruppen hervorzurufen. Die Demagogie ist polemisch, manipulativ und im höchsten Maße angreifend“

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  21. thom ram sagt:

    Max W 21:15

    Richtig. Unsere Gegner müssen ihre Sicht frei äussern dürfen.

    Doch, Max …… wenn wir schreiben oder sprechen, so unterbetten wir oft Subtext. Es sind die kleinen Details von Wortwahl, Satzbau, Betonung, Weglassung und Gewichtung, sehr schwierig zu analysieren. Ein winzig kleines Beispiel fällt mir ein, ohne den Text jetzt nochmal aufzurufen: Der Autor beschrieb ihre Schulung, und dabei sagte er, sie habe auch „ein wenig“ oder „ein bisschen“ (oder sinngemäss gleich) Psychologie studiert. DAS meine ich. Sachlich wäre: Auch belegte sie das Fach Psychologie, brach dieses Studium nach…Semestern ab. „Ein wenig“ – das ist Häme.
    Und von Solcherlei trieft der Text. In meinem Ohr schon. Aber vielleicht, hihi, weil ich schwerhörig bin, höre ich falsch.

    Was wir da beleuchten, ist wichtig. Danke für deine Replik.

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  22. jpr65 sagt:

    Max Webmax
    26/07/2018 um 21:15

    Zum Artikel in der Süddeutschen Z.

    Ich habe das nur als „Hetze“ tituliert, weil in anderen Fällen von den Leidmedien ein solcher Art formulierter Artikel bereits als Hetze eingestuft wird. Und hier wird massiv manipuliert, wie thom auch schon festgestellt hat.

    Die Grenze ist da sehr stark schwimmend der eigenen Meinung überlassen, heutzutage.

    Was da in manchen Moscheen gepredigt wird, das ist Hetze, auch im Sinne von Wikipedia, wird aber in den seltensten Fällen weiterverfolgt. Hier wird mit vielerlei Maß gemessen.

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  23. Max Webmax sagt:

    jpr65
    26/07/2018 um 22:48

    Wir deutschen Deppen wissen doch gar nicht, was in auslandsfinanzierten Moscheen „gepredigt“ wird, bzw. wollen es gar nicht wissen (Behörden).
    Aber bestätigt ist dies:“ Allah hat uns dieses Land (D) geschenkt; bald werden wir es übernehmen.“ Na denn.

    Die Invasion läuft an – Ceuta wird fallen, falls nicht mit Waffengewalt verteidigt. Ganz ohne Hetze.

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  24. Max Webmax sagt:

    Hier gibte es einen knallharten, aschon länger hier lebenden, türkischen Kämpfer für unsere Sache und gegen „Volksverhetzung“ in eigener Sache:
    https://der-kleine-akif.de/2018/07/27/volksverhetzung-die-dritte/.
    Vorsicht, sehr rustikale Ausdrucksweise (rusticus = Landmann, Bauer)

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  25. Max Webmax sagt:

    SENSATION! Haverbeck bald frei?
    Laut BVG Urteil Strafbarkeit nur gegeben, wenn
    https://der-kleine-akif.de/2018/08/05/die-verschwiegene-sensation/
    „DIE VERSCHWIEGENE SENSATION

    Beschlüsse des Bundesverfassungsgerichts sind für Mainstream-Medien in der Regel favorisiertes Futter, das in der Öffentlichkeit tage-, ach was, wochen- und monatelang wiedergekäut wird. Zuletzt sorgte das GEZ-geht-so-in-Ordnung-Urteil von ebenda sowohl unter den Gegnern als auch Befürwortern des Zwangsrundfunks für Echauffierungskaskaden ohne Ende und bis der Arzt kommt. Umso erstaunlicher ist es, daß ein bestimmter Beschluß vom 22. Juni 2018 des obersten Gerichts so ganz sang- und klanglos, gerade so, als wäre nix passiert, im Strudel der News erst nur verschämt und höchstens mit drei, vier Sätzen Erwähnung fand, um dann gänzlich im Äther zu verschwinden.

    Dabei besitzt das Urteil das Vernichtungspotential einer juristischen A-Bombe und könnte und wird dafür sorgen, daß das Äußerungsdelikt der Volksverhetzung nach § 130 Strafgesetzbuch (StGB) sich in einen Papiertiger, wenn nicht sogar in ein Schmusekätzchen verwandelt. Jedenfalls wird fortan kein gewöhnlicher Richter an diesem Sensationsurteil mehr vorbeikommen, wenn Bürger ihrem Ärger über die gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Zustände in diesem Land öffentlich Luft machen und dann wegen “Vergiftung des geistigen Klimas” in welcher Art auch immer vors Gericht geschleift werden.

    Beispielhaft für das Verschweigen dieser Detonation sei hier ein Artikel vom 3. 8. auf SPIEGEL-Online erwähnt, der seltsamerweise exakt das Gegenteil des Beschlusses suggeriert und mit rechthaberischer Genugtuung die Verengung der Meinungsfreiheit hierzulande auf Gnadenbilligungen von Jura-Professoren und Paragraphen-Haarspaltereien reduziert wissen möchte: “Holocaust-Leugnerin Haverbeck scheitert mit Klage gegen Haft”:
    “Eine Bestrafung wegen Leugnung des nationalsozialistischen Völkermordes sei grundsätzlich mit dem Grundrecht auf Meinungsfreiheit vereinbar, teilte das Gericht in Karlsruhe mit. Haverbecks Verfassungsklage sei deshalb nicht zur Entscheidung angenommen worden.”

    Das (verdeckt) Brisante an diesem Artikel ist jedoch mitnichten die Okay-Sprechung des Bundesverfassungsgerichts der wegen Volksverhetzung in acht Fällen zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilten Nazi-Oma. Es war von vornherein klar, daß die obersten Richter allein aus ökonomischen Gründen dieses Urteil nicht kassieren würden. Denn sonst wäre Tür und Tor für zig Gegenklagen wegen artverwandter Fehlurteile geöffnet worden. Und so bleibt es bei “Was geschehen ist, ist geschehen.”

    Nein, das wirklich Brisante an dem Artikel sind die letzten zwei Sätze, die so öde und nebensächlich daherkommen, daß kein Medienschaffender ihnen auf Grund gegangen ist:
    “Die Verfassungsbeschwerde eines anderen Klägers, der wegen Verharmlosung des NS-Völkermordes zu einer Geldstrafe verurteilt worden war, hat dagegen Erfolg. Eine Verurteilung komme nur bei Äußerungen in Betracht, die geeignet seien, den öffentlichen Frieden zu gefährden, hieß es zur Begründung.”

    Die Aussage im letzten Satz ist ganz klar gelogen. Weil im Urteil genau das Gegenteil steht. Man muß dazu wissen, daß der Dreh- und Angelpunkt des Volksverhetzungs-Paragraphen “die Störung des öffentlichen Friedens” ist, die durch irgendwelche Verhetzungen gegen Gruppen oder Minderheiten in der Bevölkerung oder eben durch Verleugnung der Verbrechen des NS-Regimes entstehen kann. Die Störung des öffentlichen Friedens ist sogar dann gegeben, wenn sie in der Rückbetrachtung nicht eingetreten war, also rein hypothetisch ist. Und das ist der springende Punkt des neuen Beschlusses – und die Papier-Tiger-Werdung des Volksverhetzungspragraphen:
    “Im Lichte des Art. 5 Abs. 1 GG ergeben sich an die Eignung zur Störung des öffentlichen Friedens nähere Anforderungen. Ausgangspunkt ist die Meinungsfreiheit als Geistesfreiheit. Eingriffe dürfen nicht darauf gerichtet sein, Schutzmaßnahmen gegenüber rein geistig bleibenden Wirkungen von bestimmten Meinungsäußerungen zu treffen. Das Anliegen, die Verbreitung verfassungsfeindlicher Ansichten zu verhindern, ist ebensowenig ein Grund, Meinungen zu beschränken, wie deren Wertlosigkeit oder auch Gefährlichkeit. Legitim ist es demgegenüber, Rechtsgutverletzungen zu unterbinden. Danach ist dem Begriff des öffentlichen Friedens ein eingegrenztes Verständnis zugrunde zu legen. Nicht tragfähig ist ein Verständnis des öffentlichen Friedens, das auf den Schutz vor subjektiver Beunruhigung der Bürger durch die Konfrontation mit provokanten Meinungen und Ideologien zielt. Die mögliche Konfrontation mit beunruhigenden Meinungen, auch wenn sie in ihrer gedanklichen Konsequenz gefährlich und selbst wenn sie auf eine prinzipielle Umwälzung der geltenden Ordnung gerichtet sind, gehört zum freiheitlichen Staat (Hervorhebung von mir). Der Schutz vor einer ‘Vergiftung des geistigen Klimas’ ist ebenso wenig ein Eingriffsgrund wie der Schutz der Bevölkerung vor einer Kränkung ihres Rechtsbewusstseins durch totalitäre Ideologien oder eine offenkundig falsche Interpretation der Geschichte. Eine Verharmlosung des Nationalsozialismus als Ideologie oder eine anstößige Geschichtsinterpretation dieser Zeit allein begründen eine Strafbarkeit nicht.”

    Bummm! Freßt das ihr Zensoren, die ihr mit der bisherigen Praxis des Volksverhetzungs-Artikels Leute zum Schweigen und zur Strecke gebracht habt, die einfach ihre falsche oder richtige Meinung zu dem gewichtigsten Problem unseres Landes seit dem Krieg geäußert haben. Die furchteinflößende Volksverhetzung ist damit zu Dreivierteln eine Schimäre geworden.

    Aber es kommt noch, viel, viel besser:
    “Der Schutz solcher Äußerungen durch die Meinungsfreiheit besagt damit nicht, dass diese als inhaltlich akzeptabel mit Gleichgültigkeit in der öffentlichen Diskussion aufzunehmen sind. Die freiheitliche Ordnung des Grundgesetzes setzt vielmehr darauf, dass solchen Äußerungen, die für eine demokratische Öffentlichkeit schwer erträglich sein können, grundsätzlich nicht durch Verbote, sondern in der öffentlichen Auseinandersetzung entgegengetreten wird. Die Meinungsfreiheit findet erst dann ihre Grenzen im Strafrecht, wenn die Äußerungen in einen unfriedlichen Charakter umschlagen. Hierfür enthalten die angegriffenen Entscheidungen jedoch keine Feststellungen.”

    Das Detail des “unfriedlichen Charakters” ist bewußt so schwammig gehalten, daß jeder Volksverhetzungs-Prozeß ab nun zu einem schier endlosen Diskussions-Event ausufern wird und einem Festmahl für gewitzte Anwälte gleichkommt. Mit diesem Beschluß ist das sogenannte Durchklagen endgültig in Serienproduktion gegangen.

    Ich, der ich gerade wegen dieser Delikte sehr oft vor Gericht stehe und in den kommenden Monaten auch wieder stehen werde, habe kein Problem damit, Richter auch mal zu loben. Denn mit diesem Beschluß haben sie die geistige Fläche der Meinungs-, Kunst- und der Pressefreiheit hierzulande um Tausende von Quadratkilometern erweitert. Ehre, wem Ehre gebührt!

    P.S. Ich weiß, daß hier auch viele von der Presse reinschauen. Falls ihr diesen Faden aufzunehmen und für eure eigenen Texte auszuschlachten gedenkt, habt den Schneid, mitzuteilen, daß ich es zuerst getan habe.
    Hat Ihnen gefallen, der Artikel, was?

    Klar, ist ja auch vom Kleinen Akif. Es kostet aber eine Menge Zeit und Geld, solcherlei Perlen zu texten. Und den Nobelpreis für Literatur hat man ihm erst für 2029 versprochen. Deshalb spenden Sie so wenig oder so viel Sie wollen, wenn Ihnen dieser Geniestreich gefallen hat. Wenn nicht, ist auch o.k.
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    Akif Pirinçci

    Pirincci schrieb schon mit drei Jahren seine Autobiographie („Fläschchen leer“), die jedoch wegen drastischer Schilderungen von Fäkal- und Kotzszenen keinen Verlag fand. Mit zehn Jahren erhielt er den Literaturnobelpreis – bis man ihm sagte, daß es sich bloß um einen Telefonstreich gehandelt habe. Der vermögende Bestsellerautor, der sich nicht zu schade ist, nebenbei auch was bei der Arge abzustauben, lebt heute mit seinen sieben Frauen in Saudi-Arabien. Der leidenschaftliche Pazifist hegt für die Menschheit einen Traum: Die Atombombe ist gefallen, und alle Autoren auf der Welt sind tot – bis auf Akif Pirincci.

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