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Die Mechanismen der Macht-2

Im ersten Teil der Bestandsaufnahme zu den Mechanismen der Macht hatten wir die natürliche Macht kennengelernt und den Übergang zur widernatürlichen.
Hier setzen wir heute fort.
Wobei ich im Folgenden den Begriff „Elite“ fast immer in Gänsefüßchen setzen würde, denn es geht meist um selbsternannte Absahner und nicht um wirklich Auserwählte und Beste…
© für die Übersetzung aus dem Russischen by Luckyhans, 4. April 0006
Kommentare und Hervorhebungen von mir.
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Was ist Macht? – Что такое власть?

11. März 2018 – 18:17 – Autor: auditor (Fortsetzung)

Nun ist zu verstehen, wie der hündische Staat funktioniert.
Also, ihr habt ein Territorium erobert, habt überlebt und seid momentan in Sicherheit. Aber die Lage beibehalten könnt ihr nur mit militärischer Gewalt, weil das Volk ohne Zwang euch nicht einfach ernähren wird, und dann gibt es ja auch noch die Nachbarn, welche meinen, daß sie mit diesem Territorium zweifellos besser umgehen könnten als ihr.
Das heißt, die erste Aufgabe ist es, eine hinreichende Ressource für die Beibehaltung eines bestimmten militärischen Status zum Schutz vor den Konkurrenten und zum Eintreiben des Tributs zu sammeln. Hier gibt es ein Problem – eure Krieger dienen nicht dem Volk, sondern wollen auch einen Verbraucher-Status haben. Im Ideal – genauso wie ihr. Und sie sind jederzeit bereit, zu dem überzulaufen, der ihnen mehr gibt.

So teilt uns die Erzählung aus jenen Jahren von einem solchen Gespräch des Fürsten Igor mit seiner Kriegsgefolgschaft mit:
Die Burschen des Sweneld haben sich mit Waffen und Kleidung versorgt, und wir sind nackt. Komm, Fürst, laß uns nach einem Tribut gehen, für dich bekommst du was, und wir auch.“

Das heißt, die Gefolgschaft hat dem Fürst erklärt, daß der von den Dörflern eingebrachte Tribut für die Bruderschaft zu wenig ist. Sweneld (einer der Heerführer Igors) treibt mehr ein und wir wollen genausoviel.
Also wer beherrscht da wen: der Fürst die Gefolgschaft oder diese den Fürsten?

Es versteht sich von selbst, daß wenn es nicht mitgehen will, daß sie dann auch ohne ihn klarkommen werden. Aber wozu brauchen sie dann so einen Fürsten? Sie brauchen einen guten. Nun, wenigstens Sweneld. Solche Episoden gibt es in der Geschichte massenhaft. Mal beschließt die Gefolgschaft, daß die nicht mehr aus dem Holzgeschirr essen will, dann gibt der Fürst ihnen goldenes. Mal meint die Gefolgschaft, daß es noch zu früh ist für einen Friedensschluß, weil sie noch nicht genug geraubt haben.
Und die Fürsten tun alles, um die Gefolgschaft zu befriedigen.

Und sagt bitte nicht, daß ihr alles ganz anders machen würdet. Das Problem besteht darin, daß als Quelle der Einkünfte für alle nur die eine da ist – die Bevölkerung. Aber man darf seine Untertanen nicht bis zum vollständigen Aussterben ausrauben – dann kommen einfach die Nachbarn und werden euch im besten Falle rauswerfen.
Und hier kommt der rettende Gedanke: selbst zu den Nachbarn gehen.
Daher kommen auch die inneren Fehden, von denen uns das „Wort“ erzählt.
Und wenn die Nachbarn stark sind, so kann man doch mit den Tataren, Polen oder Deutschen teilen? Und, hat es das etwa nicht gegeben?

Kann man die lakaienhafte Gier der Eliten befriedigen – das ist eine rhetorische Frage. Je mehr ihr der Gefolgschaft gebt, desto weniger braucht sie euch.
Folglich wird es immer teurer, die Ergebenheit oder Loyalität zu kaufen. Außerdem wechseln die Generationen, die Satten werden durch neue ersetzt und ihr oder eure Nachkommen müssen erneut etwas tun.

Aber eines könnt ihr niemals erreichen: eure Umgebung dazu bringen, dem Volk zu dienen.
Na, denkt doch selbst mal nach, die Elite existiert doch nur dafür, daß sie in eurem Namen das Volk ausraubt. Das heißt, für sie ist das Volk nicht Subjekt, sondern Objekt.
Kann man einem Objekt dienen? Dafür sein Leben hergeben?
Fragt irgendwer die Kuh, ob sie die Milch geben will?
Die Antwort ist klar.

Andererseits versteht auch die Elite, daß ohne sie ihr gar nichts seid und keinen Ruf habt. Und die Bevölkerung wird man auch ohne euch berauben. Das heißt, ihr seid überflüssig auf diesem Fest des Lebens.
Wenn da nicht zwei Umstände wären.
Zum einen haben viele Monarchen, welche die Situation richtig kapiert hatten, sich bemüht, die Elite in Gruppen aufzuteilen und zwischen diesen ständige Interessenkonflikte zu erzeugen, in denen sie dann als Schiedsrichter auftreten konnten. Auf diese Weise hat die Elite nichts gegen euch persönlich, aber man muß seine Ohren offenhalten: zu jedem Zeitpunkt kann die Elite sich miteinander verschwören, und dann ist es mit euch aus. Beispiele: Peter III., Pawel I., Nikolai II.

Und zum zweiten gibt es ja noch die äußeren – wie man jetzt üblicherweise sagt – „Partner“. Diese können den Monarchen unterstützen, wie Napoleon den Pawel I., aber sie können auch die Elitegruppe fördern, wie England im selben Falle. Wie uns bekannt, endete die Sache mit einem Vatermord.

Man sollte also auf die Monarchen nicht allzu neidisch sein – sie haben ihre eigenen professionellen Probleme, und ihre Macht ist begrenzt. Zum Beispiel war die Macht nach dem Tode Peters I. für ein ganzes Jahrhundert an die Garde übergegangen, die entschied, wer auf dem Thron zu sitzen hat.
Somit erkennen wir letztendlich, daß der reale Träger der Macht nicht der Monarch ist, sondern die Elite. Und da die Elite inhomogen ist, bleibt die Frage nach deren Fähigkeit zur Zielstellung im Interesse der gesamten Gesellschaft eine Dummheit.

Die Elite wird durch ein anderes Ziel geeint – maximaler Konsum bei minimaler Verantwortung.
Aber die Konsum-Ressource ist immer begrenzt, und die Anzahl der Elitären wächst ständig. Hieraus folgt die unweigerliche Konkurrenz der Elite-Gruppierungen (Klans), was sich in diversen Staatsstreichen/Umstürzen auswirkt, wie im Februar 1917.
Das Volk macht niemals Revolutionen!

Aber manchmal geschehen Revolutionen – von oben. Ein leuchtendes Beispiel ist Iwan der Bedrohliche, dessen Rolle in der Geschichte absichtlich auf die Beseitigung von etwa 5000 Bojaren und deren Gefolge reduziert wird. Aber genau er hat den russischen Staat geschaffen.
Genau er wurde der erste Herrscher des ganzen Volkes und nicht deren Ober-Elitär.
Genau seine Landreform hat das Volk von den Bojaren befreit und ihm eine reale Selbstverwaltung gegeben.

Der wirtschaftliche Effekt war ein gewaltiger – es wurden Ressourcen für die mehrfache Vergrößerung der Armee frei, infolgedessen erweiterte sich das Territorium des Landes explosionsartig.
Und zwar ohne alle Leibeigenschaft. In jenen Jahren, da er regierte, formte sich das russische Volk als Gemeinschaft, welche das Land im Jahre 1612 siegreich verteidigten. In Nowgorod steht ein Denkmal zu Ehren der Tausendjahrfeier Rußlands. Findet darauf Iwan den Bedrohlichen. Und was für eine Hysterie hat in den Massenmedien eingesetzt, nachdem man ihm in Orjol ein Denkmal erreichtet hatte?
Die Elite versteht genau, wer einer der ihren ist und wer nicht.
Aber gab es denn viele solcher Herrscher in der Geschichte des Landes und wie endeten sie?

Aber alle oben gesagte ist nur der historische Hintergrund zum wichtigsten, d.h. zur Charakteristik der hündischen Macht. Welches sind nun deren Hauptkennzeichen?

Die Grundlage einer solchen Macht ist die Besitzergreifung der Ressourcen und die Herstellung der Kontrolle darüber. Und Ressourcen kann man alles verstehen – Menschen, Land, Rechte auf intellektuelles Eigentum usw. Alles, für dessen Nutzung man einen Gebühr erheben kann.
Die Ressourcen werden mit Gewalt an sich gerissen oder mit Betrug, aber niemals auf Vereinbarungsbasis.

1. Der Mechanismus der Durchsetzung der Macht ist die Verteilung der Ressourcen für die Herstellung der Ergebenheit oder zumindest der Loyalität der Elite.

2. Unter den Vertretern der Elite geht ein ständiger Kampf um den Besitz der Ressourcen vor sich.

3. Jeder beliebige Herrscher, unabhängig vom Vorhandensein einer Verfassung oder von Gesetzen, setzt seine Machtvollmachten streng im Rahmen des Erhalts der Interessenbalance der Elite-Klans durch.

4. Die Interessen des Volkes selbst stehen immer an letzter Stelle und werden nur im Maße der unüberwindlichen Notwendigkeit berücksichtigt. Das heißt, die Kuh muß man wenigstens irgendwie fressen lassen und mit einer Unterkunft für den Winter versorgen.

Eigentlich könnte man damit schon aufhören, aber es ist noch die Frage offen: warum triumphiert die hündische Macht über die natürliche?
Das liegt alles an den Ausmaßen der zu lenkenden Systems.

Wenn man eine kleine Gruppe sogar unverbesserlicher Halunken irgendwo in der Taiga oder auf einer unbewohnten Insel sammelt, dann entsteht sehr schnell eine natürliche Machtordnung, bei der Ziele und Ergebnis der Verwaltung für die Verwalteten offensichtlich sein werden, und die Belohnung der Verwaltenden wird adäquat dem gesellschaftlich nützlichen Ergebnis sein.

Aber wenn ihr Millionen Untertanen zu verwalten habt? Wie kann man die natürliche Macht unter ihnen herstellen?
Ihr müßt irgendwelche neuen Verwaltungsmethoden ersinnen, die eine Transparenz der Zielstellungen, der Verantwortlichkeit und der Belohnung der Verwaltenden gewährleisten.
Habt ihr euch das Ausmaß der Aufgabe vorgestellt?

Jetzt spielen wir mal so ein Spiel. Ihr seid die Herrscher, die durch keinerlei Gesetze eingeschränkt sind. Und ihr habt, erfüllt von den besten Vorsätzen, schnell mal die Elite hinrichten lassen und eine Verwaltungsreform begonnen.
Und es hat anfangs auch geklappt, d.h. das Volk hat euch bedingungslos unterstützt.

Allerdings haben eure Nachbarn auf dem Planeten, denen das alles nicht gefallen hat, eine Heilige Allianz zur Verteidigung der Zivilisation geschmiedet und wollen euch den Krieg erklären. Was werdet ihr tun?
Offensichtlich ist zuerst mal das Land zu erhalten. Aber das neue Verwaltungssystem ist noch nicht geschaffen und nicht praktisch erprobt. Und hier übernehmt ihr unausweichlich selbst die Kontrolle über alle bedeutenden Ressourcen und ernennt eine neue Elite, die mit ihrer Ernennung euch verpflichtet sein wird und nicht dem Volk.

Deren Professionalität wird begrenzt und zweifelhaft sein, aber ihr werdet sie unbedingt belohnen, ihnen Fehler und Mißerfolge vergeben und ihnen einen Teil der Ressourcen übergeben.
Manche werdet ihr erschießen lassen, aber das werden nur die allerschlimmsten sein. Ihr müßt entweder den Krieg verhindern oder gewinnen, und ihr habt keine Zeit.

D.h. die hündische Macht wird durch die Umstände, die euch keine andere Wahl lassen, immer von selbst wiederhergestellt.
Gut, nun habt ihr den Krieg beendet und gewonnen. Nun kann man zu den Reformen zurückkehren, aber es gibt da ein Problem: braucht die „eurige“ Elite solche Reformen?
Jetzt haben sie alles, aber nach der Reform, wie wird es da?
Denn schon der Gedanke, die eigene Belohnung mit dem erzielten Ergebnis abzugleichen, wird für sie verbrecherisch sein!

Die zweite Frage ist das Volk selbst, d.h. wie hoch ist der Anteil der Elite daran. Denn die Elitenzugehörigkeit wird ja nicht durch die Position bestimmt, sondern durch die ethische Bereitschaft zu parasitieren.

Nehmen wir als Beispiel die Helden des Majdan und der sog. Anti-Terror-Aktion. Wofür haben sie auf dem Majdan gestanden? Für die Gerechtigkeit? Und nun sitzt der Majdan-Führer Parasjuk in der Rada (dem Parlament). Was macht er dort – verteidigt er die Gerechtigkeit? Die Interessen des Volkes?
Nein, die Interessen seiner Gruppierung. Dafür hatte er auch gekämpft. Ist doch klar, man hat nicht alle reingelassen, aber selbst wenn: was hätte das geändert?
Und was wird mit den restlichen? Bleiben die stehen, bis man die auch in der Rada aufnimmt? Alle wollen Herrschaft sein, aber wer wird arbeiten?
Aber die Leute haben eine europäische Mentalität, sie denken nicht daran, und deshalb wird der Majdan sich unendlich fortsetzen. Bis zum vollständigen Zerfall des Staates.

Aber das schreibe ich nur, weil sich Gerechtigkeit nicht per Gesetz, mit Gewalt, einführen läßt. Dafür braucht es die sittliche Kraft des ganzen Volkes. Und nicht nur die sittliche.
Wie sagte Christus: „… seit dieser Zeit wird das Reich Gottes eingeläutet, und ein jeder geht durch seine Anstrengung da ein.“
Ist das Volk bereit für eine Anstrengung? Davon hängt sein Schicksal ab.

Zu Gesagten muß man ergänzen, daß für die Elite der Erhalt ihres Verbraucher-Status von erstrangiger Wichtigkeit ist. Und damit das Volk nicht kapiert, was vor sich geht, muß man seine reale Tätigkeit mit irgendwas verdecken. Und hier wurde schon richtig gesagt, daß der Patriotismus die letzte Zufluchtsstätte der Schurken ist.
Für die Deppen: ich schreibe nicht über den Patriotismus, sondern darüber, wie dieser meistens für die Tarnung dreckiger und unansehnlicher Sächelchen der Macht benutzt wird.

Das zweite, worüber sich die Elite sorgt, ist die Begrenzung des Niveaus der Volksbildung. Hier brauche ich nicht mal Beispiel anzuführen, es ist alles offensichtlich.
(genauso offensichtlich wie die heutigen Mißstände ist zum Beispiel, daß unter Stalin in der Sowjetunion genau das Gegenteil gemacht wurde: es gab eine für wirklich alle Volksschichten einheitliche Mittelschule, mit Fächern wie Logik und Psychologie, welche das eigenständige Denken anregen und die es seit jener Zeit in keiner „gewöhnlichen“ Schule der Welt mehr gibt – wer da sich um das Wohl und die Bildung des Volkes WIRKLICH bemüht und gesorgt hat, darf jeder selbst entscheiden)

Ha, und das dritte und wirklich zuverlässige Verfahren zum Erhalt des Status quo ist die Verhündlichung des Volkes selbst, d.h. die Veränderung der sittlichen Orientierungspunkte (Werte).
Und hier kann ich einfach nicht anders als dieses Beispiel anführen:

Wie schon oben geschrieben, waren bei der russischen Händlern und Industriellen von den Altgläubigen das Vermögen und das Geld nicht in deren Eigentum, sondern nur in deren Verwaltung. Und das waren sehr bedeutende Mittel.
Das heißt, wenn ein solche Händler starb, dann ging das Geschäft durchaus nicht unbedingt an seine Söhne über. Hier konnte also ein neuer Händler-Millionär auftauchen, fast aus dem Nichts.
Davon hörte der Imperator Nikolaj I., der nicht gerade schlechteste unter den russischen Imperatoren. Als kluger Mensch verstand er:
noch ein oder zwei Generationen, und diese Altgläubigen werden so stark, daß sie auch die politischen Macht erhalten werden.

Also stellte er ihnen eine Bedingung: entweder ihr geht in die Rechtgläubigkeit /Orthodoxie/ (für die Altgläubigen eine Todsünde) und dann werden alle eure Kapitalien an eure Kinder vererbt, oder ihr tretet innerhalb eines Jahres aus der Händlergilde aus.
(hier sehen wir, welch hochwirksames Macht-Instrument die Zünfte und Gilden – heute die „Kammern“, „Vereine“, „Verbände“ und „Bünde“ – jederzeit gewesen sind – bis heute!)
Was die Händler getan haben, errät jeder selbst. Und wer es nicht errät, der lese die Werke von A.W.Pyzhikow.

Die Frage, ob man aus dem verhündischten Zustand wieder in den menschlichen zurückkehren kann, überlasse ich jedem zur eigenständigen Besinnung und Erörterung.
Genauso auch die Frage, was wir heute für eine Macht in Rußland haben und wem diese dient, was deren Ziele sind.
Dazu werde ich, die Diskussion berücksichtigend, in einem nächsten Post etwas schreiben.

Vorab empfehle ich denen, die sie noch nicht kennen, meine frühere Arbeit „Über die wirtschaftliche Zweckmäßigkeit und den Patriotismus(vorerst in russisch), die eine direkte Beziehung zur unserer Thematik hat.

Es verbleibt noch, die in der Überschrift gestellte Frage zu beantworten. Macht ist die praktisch realisierte Fähigkeit zu lenken/verwalten.
Sie ist immer autoritär und zu ihrer Umsetzung erfordert es keine Gesetze. Aber die Verwaltung ist stets subjektiv, daher gibt es unterschiedliche Arten von Macht.

( Quelle )
– – – – – – – – –

Ein Leser-Kommentar, der recht aufschlußreich ist:

(18:37:07 / 11-03-2018)

Wenn man „Macht“ sagt, dann denkt kaum jemand darüber nach, was dies tatsächlich ist, und der Anteil derjenigen, die wenigstens entfernt eine Vorstellung davon haben, wie die richtige Macht aussieht, ist winzig. Hier eine kurze Definition:
Macht ist die praktisch realisierte Fähigkeit zu verwalten, und nicht seine Vorhaben zu deklarieren.
Und tatsächlich hat die wahre Macht zumindest fünf Abstufungen oder Arten
(Zweige).

Erstens: die konzeptuelle Macht – das sind jene Leute, welche die Vergangenheit in der maximal möglichen historischen Tiefe analysieren und daraus die stabilste Entwicklungskonzeption aus allen angebotenen formen.
(welch wunderschöne Traumvorstellung – da wir wissen, daß jede Vergangenheit in der aufgeschriebenen „Geschichte“ von den jeweiligen „Siegern“ maximal manipuliert wird, ist auch klar, was dabei nur herauskommen kann – dieselbe Manipulation… und sogar meist ohne daß sich die jeweiligen nationalen Akteure dessen bewußt sind – falls diese überhaupt dazu hinzugezogen werden…)

Zweitens: die ideologische Macht – das sind jene Leute, die die Entwicklungskonzeption in verständliche und für die Mehrheit der Menschen anziehende Formen und Losungen umsetzen.
(auch hier wieder eine breite Palette an Manipulationsmöglichkeiten… und es hat auch niemand gesagt, daß diese Leute nicht auch außerhalb des jeweiligen Landes sitzen können…)

Drittens: die gesetzgebende Macht – das sind jene Leute, die für die gegebene Konzeption (und Ideologie!) die entsprechenden Gesetze machen.
(diese Leute können, wie das „Beispiel“ BRvD zeigt, durchaus auch in ausländischen Rechtsanwaltsbüros sitzen…)

Viertens: die ausführende Macht – das sind jene Leute, welche die Konzeption (und Ideologie) auf der Grundlage der Gesetze ins Leben bringen.
(das sind Regierung und Beamtenschaft – auch hier ist erneut nicht gesagt, daß dies den Interessen des jeweiligen Volkes entsprechend muß – die Macht kann also durchaus auch eine fremde sein, ohne daß dieses groß aufscheint…)

Fünftens: die richtende Macht – das sind jene Leute, welche die vorgegebene Konzeption (und Ideologie und Gesetze) mit dem Repressionsapparat vor beliebigen Versuchen schützen, sich in den Gang der Umsetzung der Konzeption „einzumischen“.
(auch hier wieder: hat gar nichts mit dem Volk und seinen Interessen zu tun)

Jetzt, da dieses „schreckliche Geheimnis“ der Macht offengelegt ist und alle verstanden haben, daß gewöhnlich nur die letzten drei „Zweige“ der Macht sichtbar sind, wächst auch das Verständnis dafür, warum Ziele und Ergebnisse auseinanderklaffen.
Man zielt auf das eine, und trifft etwas ganz anderes.
Das liegt daran, daß die ersten zwei Machtbereiche sich in den Händen jener befinden, die sich gar nicht im Lande (Rußland) befinden. Gar nicht, von: überhaupt nicht.
(wie schön für unsere russischen Freunde, daß es nur die ersten beiden Macht-Bereiche sind, die von außen gesteuert werden – hierzulande sind es alle fünf…)

Antwort des Autors:

(21:31:12 / 11-03-2018)
Da streite ich nicht mit Ihnen. Ich schreibe von etwas anderem – vom Mechanismus des Wirkens der Macht.
– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Ja, höchste Zeit, daß wir uns überlegen, wie wir Deutschen aus dieser Misere herauskommen wollen.

Und vor allem: wohin wir wollen.

Wie sollen die Zweige einer wahren Volksmacht aussehen?

Worauf können wir verzichten? (im Endstadium und in der Übergangszeit)

Und was wird an „Macht“ wirklich benötigt in einer Gemeinschaft freier selbstbestimmter Individuen?
Ganz ohne wird’s nicht gehn… 😉


12 Kommentare

  1. Hat dies auf Treue und Ehre rebloggt.

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  2. ALTRUIST sagt:

    In Deutschland waere das Naheliegenste wieder in die Rechte und Gesetze von vor dem 28.10.1918 einzutreten .

    In den Kommunen entschied der Gemeindevorsteher mit seiem Rat , was in der Kommune geschieht oder nicht geschieht .

    Es gab keine Befehle aus Berlin .

    Aufbauend darauf wurden die Staedte , kreisfreien Staedte bis hin zum Bundesstaat so verwaltet .
    Die Steuergelder blieben dort , wo sie erschaffen worden sind , in den Kommunen .

    Seit dem 28.10.1918 gab es keinen deutschen Staatenverbund mehr , nur noch eine Firma .

    Warum ist wohl Preussen nach 1945 verboten worden ?
    Warum sind im WK 2 besonders die kreisfreien Staedte regelrecht zerbombt worden ?
    Das haengt alles mit dem kaiserlichem , bis heute noch gueltigem Recht zusammen .

    Die VSA gleichsam ist seit 1776 kein Staat mehr .

    Wie es ausschauen koennte , ist historisch belegt , aber medial komplett unterdrueckt .

    Die Russen haben ihre eigenen Erfahrungen gemacht .

    Bis zu 30 Prozent der jungen Russen wuerden sich heute wieder fuer eine Monarche entscheiden , der Rest fuer Stalin .

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  3. Texmex sagt:

    Ich würde der o.g. Definition von Macht eher das Wort GESTALTEN statt verwalten einfügen, denn bevor etwas verwaltet werden kann, muss es erst einmal gestaltet, realisiert, umgesetzt sein.
    Eben, nur sein Vorhaben zu deklarieren , reicht da nicht. Das ist Ohnmacht.
    Und dann muss das noch durch gemeinsamen Willen bewahrt werden (können). Also muss die Einheit auch entsprechend groß sein. Also mindestens so groß wie das Liechtenstein, mit einem Heer von 6 Polizisten. 😉

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  4. Besucherin sagt:

    „Ja, höchste Zeit, daß wir uns überlegen, wie wir Deutschen aus dieser Misere herauskommen wollen.“

    Die eigentliche Misere erschließt sich beim Betrachten dieser Grafik, so die Angaben stimmen

    man ziehe einen Strich bei 50 und darüber, und gucke, was unten (nicht) nachkommt.
    Die geburtenstarken Jahrgänge beginnen nun die Rente anzupeilen, allerdings sind absehbar dann nur halb so viele da, die nachrücken. Die Masse des Wahlvolkes wird seine Interessen umgesetzt sehen wollen, ob da wohl der untere Teil mitmacht?

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  5. hermann sagt:

    Hallo zusammen,

    Machtstrukturen werden sich immer bilden heißt „Autarchigenese“ = Machtbildung von selbst.
    Wie ich bereits empfohlen habe lautet der (für mich) einzige Weg:
    http://www.panokratie.de
    Die Menschheit wird in keiner anderen Gesellschaftsform lange frei sein.

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  6. luckyhans sagt:

    zu hermann 08/04/2018 um 00:13
    Lieber Herrmann,
    zum zweiten Mal die Bitte und Empfehlung, hier in Kurzform zu sagen, was da mit dieser Pan-o-kratie beabsichtigt ist – es kann sich nicht jeder durch Hunderte Seiten Gassenjargon hindurchwühlen.

    Solltest du nicht dazu bereit sein und immer wieder nur mit derselben Forderung auftreten, werde ich dafür plädieren, diese nicht mehr veröffentlichen zu lassen.

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  7. luckyhans sagt:

    zu Besucherin 07/04/2018 um 17:17
    Bitte, liebe Besucherin, laß die verlogenen Statistiken und schau dir an, was im wirklichen Leben passiert.

    Da gibt es Millionen von Arbeitslosen, und es wird uns prognosiert, daß mit Roboter-Einsatz und durchdigitalisierter Produktion in den kommenden 10 Jahren (!) weitere viele Millionen hinzukommen werden.
    Bei aller Liebe: es gibt nicht mehr genug Arbeit für alle, wenn wir weiter der Chimäre des 8-plus-X-Stunden-Arbeitstages hinterhergeiern, und uns mit heißer Luft und Kuchenkrümeln abspeisen lassen, und davon noch 90% dem „Staat“ („Steuern“) und den Banken („Zinsen“) in den Rachen schmeißen…

    Entweder wir verteilen die immer weniger vorhandene Arbeit auf alle – auch auf dejenigen im Rentenalter, die noch arbeiten wollen und können -, oder es wird bald eine 90+x%-Überflüssigen-Gesellschaft geben.
    Schon heute sind nur noch 2 von 10 Menschen wirklich produktiv tätig, und 1 – 2 weitere relativ sinnvoll mit benötigten (!) Dienstleistungen befaßt, die allerdings keine neue Wertschöpfung (im Sinne der bürgerlichen Ökonomie) generieren – ALLE anderen sind bereits von der Umverteilung durch den „Staat“ abhängig, d.h. zu 100% unproduktiv.

    Es ist also kein Problem der Bevölkerungspyramide, sondern ein Problem der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums, der nur dem einen superreichen Zehntel Promille der Menschheit zugute kommt.

    Und Möglichkeiten, diese Probleme zu bewältigen, gibt es genügend – alle gemeinsam können wir gut leben, wenn die wenigen Super-Geizkragen ihre Gier bezwingen…

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  8. hermann sagt:

    Lieber luckyhans,
    einen kurzen“Abriss“ um was es da geht habe ich bei „Traum oder Albtraum“ gegeben.
    Das mit dem Gassenjargon betrifft, wie gesagt, nur das Vorwort, es sollte provozieren und Neugier erwecken. Der Autor war damals noch jung, 24 glaub ich,hat Informatik studiert und war Punk mit Iro.
    Man sehe es ihm nach.
    Heute ist er Professor für Informatik.
    Liebe Grüße

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  9. hermann sagt:

    PS.
    ich musste mehrere Kommentare schreiben weil keine längeren ankamen.
    Lies Mal bitte die letzten Kommentare bei “ Traum oder Albtraum“
    Wenn du möchtest kann ich dir gerne mehr erklären, aber eigentlich ist es einfach.
    Miteinander leben mit gegenseitigen Respekt, Achtung und gesunden Menschenverstand.
    Das ganze mit einer“Anarchistischen Ordnungstrucktur“ Verpackt.
    Es soll ja kein Chaos Ausbrechen.

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  10. hermann sagt:

    Bakunin, Kropotkin, „Batka“ (Nestor) Machno !?

    Horst Stowasser – Leben ohne Chef und Staat

    Die Panokratie ist die Antwort/ Weiterentwicklung davon.

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  11. hermann sagt:

    Das Internet ist im Grunde Panokratisch strukturiert.
    Viele kleine Server (MOY Zellen) bilden das Netz.
    Wie gesagt Tobias Breiner (der Autor) ist Informatiker.
    Vielleicht hilft auch das Bild deiner „Wabenerde“ 😉

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  12. hermann sagt:

    Das Internet ist im Grunde Panokratisch strukturiert.
    Viele kleine Server (MOY Zellen) bilden das Netz.
    Wie gesagt der Autor ist Informatiker.
    Vielleicht hilft dir das Bild deiner Wabenerde 😉

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