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Bali / Gunung Agung hustet / Von den Folgen

Neulich vermeldete ich, dass Balis Tourismus um 70 – 90% eingebrochen sei. Das ist korrekturbedürftig. Die Wahrheit ist: Balis Tourismus ist um 90% eingebrochen.

Die Zustände sind vergleichbar mit denjenigen nach den zwei Bombenanschlägen auf Restaurants in Jimbaran, vor 15 Jahren:

Touristenorte, zum Beispiel das normalerweise (sogenannt) Jubel Trubel Heiterkeit geschüttelte Kuta, sind wie ausgestorben. Gemäss Buschtelefon genau so der Ort der nonkonformistischen nonkonformen Künstler und Denker Ubud.

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Hier in Nusa Dua nahm ich einen genaueren Augenschein, begab mich unter anderem ins altehrwürdige, sehr gut geführte  Nusa Dua Beach Hotel*****, denn ich kenne dessen Betrieb etwas näher, da ich dort während drei Jahren Bekanntschaft mit mehreren Leuten der Belegschaft gehabt hatte.

Sass da ein junger Manager am Empfang, wir sprachen, erst engellisch, dann deutsch, dann…Schwiizertüütsch zusammen.

(Er ist von Geburt voll Schweizer, lebt seit dem 7. Lebensjahr in Indonesien. Eine phantastisch gute Kombination: DACH Tugenden und indonesische Tugenden vereint).

Wir sprachen lang und streiften viele Themen. Was den Gästebesuch nun angeht: 

Das 900 – Betten – Hotel mit 600 (sechshundert) Angestellten hat derzeit eine Auslastung, schwankend zwischen 6 und 14 Prozent.  Schnitt also +-10%.

Nebenbei: Stell dir das mal vor. Da sind in der Riesenanlage mit mehreren Restaurants und grossen Pools und weitem Strand gerade mal 60 Nasen. Die verteilen sich saugut; Bei den Pools und am Strand war ich, morgens um 11 Uhren, was? Ich war alleine!

Zwei der Hotel internen Restaurants mussten schon mal geschlossen werden. Man macht Renovationen, um Teile der Belegschaft notdürftig sinnvoll zu beschäftigen. Im Prinzip sind um die 500 der Angestellten zu viel. Bah, ich möchte weder Zahlmeister noch Besitzer sein.

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Wer auf Bali im traditionellen Stile lebt, hat kaum ein Problem. Der Acker wird bebaut, das Leben ist materiell auf die Grundbedürftnisse ausgerichtet, doch ist Reis auf dem nicht vorhandenen (man lebt auf dem Boden) Tisch unbesehen davon, ob auf dem Flughafen Sonnenhungrige landen oder nicht, unbesehen, ob Händi strahlt oder nicht.

Der andere Teil der Bevölkerung und der Gastarbeiter von anderen indonesischen Inseln sind vom Tourismus abhängig. Sie haben derzeit nicht oder minimalst entlöhnte Freitage und Freiwochen. Da keine Touristenkohle fliesst, stagniert so gut wie alles, was mit Geld bezahlt werden muss. Zum Beispiel der Kredit für den Scooter.

(Honda Vario 125 bar bezahlt: 19Millionen (1250€). Kredit: 29Millionen. Kreditgeber denken an morgen. Kreditnehmer träumen und meinen, morgen gebe es nicht. Die Kreditgeber kommen und sacken den Vario ein. Schon wieder fein gut gewonnen. Wer wohl sind die Kreditgeber? Es sind die, welche Kredite geben, über welche sie keinesfalls verfügen. Richtig. Banken. Der Hinweis musste sein, muss sein, bis der letzte Bunzel endlich merkt, was Bank ist: Morsch Brett. Setztest du dich drauf, bricht es und du erwachst. Internationale Quadratsauerei, das.)

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Gunung Agung (Berg oberster) ist der Heilige Berg der Balinesen. Seit 72 Jahren ist er ruhig. Seit Wochen spuckt er eine heisse Flüssigkeit (nicht Lava) aus, oder er macht Rauch, oder er hustet Asche. Tut er Letzteres, so sagen die Triebwerkshersteller der Jets zu recht, dass die Jets nicht fliegen sollten, da die Triebwerke den Dienst versagen könnten. So geschehen dieser Tage. Flughagen zu. Wer wegfliegen wollte, konnte nicht. Notlösung: Eine Tagesreise per Bus zu funzendem Flughafen auf Java.

Ich habe in meinen Kreisen niemanden, der seine Auswürfe mir genauer beschreiben kann. Ich habe in meinen Kreisen Familien, welche in der Nähe des Berges wohnen (15km) und schon zweimal wegziehen mussten.

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Im Vergleich zu dem, was der Berg könnte, ist das, was er macht, hüsteln.

KARANGASEM, BALI, INDONESIA – NOVEMBER 28,Photo by Andri Tambunan

Die betroffene Region macht 1/20 Balis aus. 19/20 Balis merken vom Hüsteln nichts. (Dies war meine Schätzung. Sicherheitshalber habe ich die Gesamtfläche Balis geckockelt und dabei als Resultat erfahren: Meine Schätzung stimmt saumässig genau.) Ich wohne 90km entfernt. Habe ich Husten gehört? Habe ich nicht.

Kuta? Kuta hat nichts abbekommen.

Die berühmte Nonkonformisten-Touristen – Stadt Ubud? Nix.

Du kannst heute nach Bali fliegen, hier Sonne und Meer geniessen so wie eh und je. Solltest du kein Blödtourist, sondern interessierter Mensch sein, so bist du frei, dich unter die Leute hier zu mischen, mit Händen und Füssen dich lachend zu unterhalten über den Sturzbach von Regenzeitregen oder über die besonderen Vorzüge des eben genossenen einheimischen Gerichtes.

Es gibt die Einschränkung: Das Gebiet im Umkreis, ich sage nun grosszügig, 25km rund um den Gunung Agung.

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Und was passiert?

Was ist passiert?

Warum kommst du nicht nach Bali?

Du kommst nicht nach Bali, da, soviel mir bekannt ist, international geposaunet wird, in fff, symphonisch dramatisch:

Auf Bali ist es heute gefährlich.

Ich enthalte mich, Grossklopapiere zu zitieren, ich nehme Interneteinträge:

Bali: Vulkan „Agung“ vor schwerem Ausbruch – Magmaaufstieg hat …

Welch ignorantes schrA choL schreibt einen solchen Seich? Auch ausgebuffter Vulkanfachmann kann solche Prognose nicht stellen.

Vulkan auf Bali brodelt ″besorgniserregend″ | Asien | DW | 23.09.2017

Warum beifügen das „besorgniserregend“? Einzig um Leserschaft zu kitzeln.

Pazifischer Feuerring: Mount Agung brodelt auf Bali – …

Das lasse ich knapp durch. Die Kombination von „Feuerring“ und „brodeln“ ist auch schon es bitzeli äh suggestiv gedacht.

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Es sind zwei Tatsachen:

Sollte Bali im Interesse der Grossprofiteure und im Interesse der vergeblich Glück-per-Geld suchenden Einheimischen als Touristenland komplett überflutet werden so, wie es die Tendenz eben noch glasklar war, dann wird Bali sterben.

Sollte Bali so fast komplett gemieden werden wie aktuell, wird es zurücksinken in nur Tradition. Das, so meine ich, ist auch keineswegs das Gelbe vom Ei.

Touristen, welche herkommen, um Land, Leute, Gesinnung, Energien hier kennenzulernen, die tun Bali gut, und sie werden bereichert, die Touristen.

Touristen, welche herkommen, um sich im Swimmingpool (50 Meter vom lebendigen indischen Ozean entfernt), Eis schlabbernd oder Bier trinkend zu langweilen, mögen dies zu Hause tun, vor TV und dabei geistig verreckend – oder welche kommen, um hier Golf zu spielen oder mit Polizeieskorte auf gemieteten 1000cc Motorrädern die Einheimischen an die Strassenwand zu drücken, mögen Golf spielen in der Sahara und 1000er fahren auf dem Mond. Dies sei klar gesagt.

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Touristen, welche in Land und Leute und Gebräuche und Geisteshaltung eintauchen wollen, seien und sind willkommen.

Ich wette Ohren, Aug‘ und Finger, dass Gunung Agung ruhig sich verhalten will mit Genuss, wenn sich auf Bali Menschen tummeln, welche die Bezeichnung „Mensch“ verdienen.

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Thom Ram, 13.12.05

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11 Kommentare

  1. haluise sagt:

    Hat dies auf haluise rebloggt.

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  2. haluise sagt:

    wo sind die bali-MENSCHER, die regierungs-MENSCHER für HILFE an dieser stelle ?
    und
    was hustet Gunung Agung dazu ?

    geistblog.org/2017/12/13/wir-muessen-die-hundetoetungen-auf-bali-verhindern/

    oder ist der artikel falsch ?

    grüssele von luise

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  3. thom ram sagt:

    Heute war ich an einer der schönen Sandbuchten Nusa Duas. Ich war tief beeindruckt.

    Mittag, 13 Uhr. Die betreffende Bucht ist sanft geschwungen, zwischen zwei kleinen Halbinseln. Sandstrand. Normalerweise sind dort Touristen. Heute? Drei Muslima, mit Sand spielend, drei Weisse, schön auf die 400 Meter lange Bucht verteilt.

    Die Kaffeestuben? Kein Gast, die Belegschaft hat nichts zu tun.

    Beeindruckt war ich von der anderen Präsenz des Strandes. So war es hier vor 80 oder mehr Jahren, mittags um eins. Es ist das Meer, der Sand, die rückwärtigen Bäume, es ist Natur, es wirkt auf mich anders als wenn Touristen den Strand bevölkern, grossartiger, stiller, selbstverständlicher, eindrücklicher.

    Gefällt 1 Person

  4. thom ram sagt:

    Indonesiens Regierung agiert. Sie tut etwas Kluges. Sie macht in Indonesien bekannt, dass Bali auf 19/20 des Gebietes normal und schön sei. Was zutrifft.
    Sie setzt damit ein Gegengewicht zu törichten Einheimischen, welche Twittern und Feesbucken, dass Bali gefährlich sei. Weil es ja geil ist, etwas so Wichtiges sagen zu können.
    Man rechnet mit einem bescheidenen Zustrom von indonesischen Gästen, die sich Bali Aufenthalt leisten können.

    Ich betone nochmal.
    Die Tendenz der letzten 10 Jahre ist für Bali verheerend, der Massentourismus macht das Paradies mittelfristig kaputt. Doch einfach null Besucher, das ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Besucher, welche nicht kommen, um Golf zu spielen oder im Swimming Pool im Internet zu hängen, sondern welche kommen, um Land und Leute kennenzulernen, die tun dem Lande gut – so wie überall auf unserer schönen Erde.

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  5. thom ram sagt:

    Louise

    Wie meinst du das? Du fragst, ob der Artikel falsch sei. Ich verstehe die Frage nicht so recht.

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  6. Ishani Diana sagt:

    Ach Thometje

    Wenn meine Merkaba so entwickelt ist, das ich zu euch nach Bali Reisen kann, dann komme ich 😀
    Alles andere kann ich mir „noch“ nicht leisten. Habe den Süden unseres Planeten, in diesem Leben noch nicht bereist.
    Selbst wenn ich das Geld für die Reise besässe, würde ich die Reise nicht mit den derzeitigen Transportmitteln machen.
    Kann ja sein das jetzt der Tourismus einbricht, damit auch ja alle aufwachen. Auch die etwas gemütlicheren 😉
    Ich unterstütze dich bei deinem Wünsch, nach guten Menschen, die Bali besuchen.

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  7. Wolf sagt:

    Ein Hotel mit 900 Betten! Dort paßt ein europäisches Dorf hinein. Ein Dorf voller „Kulturbereicherer“ am Strand. Militärisch ausgedrückt entspräche dies etwa 1-2 Touristenbataillonen.

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  8. Wolf sagt:

    In Amsterdam entsteht zur Zeit das GRÖSSTE HOTEL DER BENELUX. KAPAZITÄT: 650 ZIMMER.
    Auf Bali sind solche Massenunterkünfte scheinbar nichts Besonderes.

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  9. thom ram sagt:

    Wolf

    Hotel Nusa Dua Beach hat 400 Zimmer. 900 Betten. Hotels hier haben Enrées in Offenbauweise. Die Grundfläche des Empfangareals dürfte beim Nusa Dua Beach Hotel 20×30 Meter betragen, die Höhe 10 m, alles wunderschön gestaltet, du kommst dir wirklich vor wie beim Empfang im Paradies.

    In unmittelbarer Nachbarschaft bei mir, zwischen mir und Küste, also an der Küste, wird ein neues Riz Carlton gebaut, auf einer Grundfläche mit grob geschätzt 100×300 Metern, darin inklusive Steilküste mit Höhe 40 Meter.

    Die Hotels hier an der Küste werden gebaut auf Land, welches 1995 per Zwangsenteignung gewissen Kreisen zugeführt worden ist. Es gab alte Männer, einheimische Landbesitzer, welche sich standhaft weigerten, zu verkaufen. Sie waren schnell nicht mehr so lebendig.

    Verstehst du, warum der Gunung Agung Unruhe zeigt?

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  10. ALTRUIST sagt:

    Conrebbi berichtet hier wie man Vulkane zielgerichtet aktiviert , um Chaos anzurichten und bringt hierzu auch Beispiele

    2020+ unsere Zukunft – sie wollen das Wetter besitzen und Chaos anrichten

    Die Gestaltung unserer Zukunft ist massiv abhängig davon, ob vorgesehene Programme stattfinden. Ab 2025 wollen gewisse Leute das Wetter besitzen, doch diese wissen nicht, auf welchem Planeten wir uns befinden. Vulkane sind jene Faktoren, die diesen Leuten einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen werden.

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  11. thom ram sagt:

    Conrebbi in Höchstform. Sehr bemerkenswert, was er über die Vulkane sagt, und….mannmann, was dieser Mann alles in 15 Minuten packt, sagenhaft.

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