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Ver-antwort-ung

Dies ist ein „aus aktuellem Anlaß“ überarbeiteter „älterer“ Beitrag – alle Aktualitäts-Fanatiker („nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern“) bitte ungelesen weiterklicken. 😉
Luckyhans, 12. November 2017
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Beim gestrigen Stöbern im örtlichen Buchladen fiel mir in der antiquarischen Abteilung die ziemlich dicke Schwarte von F.M. Dostojewski in die Hand – „Schuld und Sühne“ der deutsche Titel. Allerdings ist der russische Originaltitel mit „Преступление и наказание“ (gesprochen: Prestuplenije i nakasanije) angegeben.

Nun kann sich jeder anhand eines Online-Wörterbuches davon überzeugen, daß dieser Buchtitel des guten Fjodor Michailowitsch im Original sehr eindeutig „Verbrechen und Bestrafung“ bedeutet.
Man könnte noch, da es im Russischen keine Artikel gibt wie im Deutschen, darüber diskutieren, ob es „Das Verbrechen und die Bestrafung“ oder „Ein Verbrechen und eine Bestrafung“ oder vielleicht auch „Ein Verbrechen und die Bestrafung“ heißen müßte – aber Schuld (im russischen eindeutig „вина“) und Sühne („искупление, возмездие, расплата“)?

Warum wird uns hier im Deutschen ein derartiger Unsinn suggeriert?
Wer das Buch liest, der bemerkt sicher, daß es tatsächlich um ein Verbrechen und dessen Aufklärung und die Bestrafung des Täters geht – da ist weder von Schuld noch von Sühne die Rede, auch wenn der Autor sich sehr stark mit dem Innenleben des Täters beschäftigt und diesen nicht denunziert, sondern als Menschen in einer besonderen Situation schildert.

Warum also solche Scheinmoralbegriffe, wie „Schuld“ oder „Sühne“ ? Oder gern auch „Sünde“, die bis heute so manche Rede von Pastoren, Politiker-Darstellern und Presstituierten „verzieren“?

Warum muß ich mich laufend „ent-schuld-igen“?
Und wie soll das überhaupt gehen: ich entschuldige mich, d.h. ich entlaste mich selbst von „der Schuld“? Was ist das für ein Widersinn?
Es genügt doch, wenn ich Verzeihung (bei Kleinigkeiten) oder Vergebung (bei größeren Fehlern) bekomme. Und wenn ich ggf. Schadensersatz leiste – sowie dem Geschädigten danke, daß er mir – nolens volens – zu einer Erkenntnis verholfen hat.

Wen kann ich aber nur um Verzeihung oder Vergebung bitten? Doch ausschließlich denjenigen, den es betrifft, d.h. der durch meinen Fehler – in welcher Form auch immer – geschädigt wurde.
Ein beliebiger Dritter (auch als selbsternannte „moralische Instanz“) hat doch da gar nichts mit zu tun, oder?
Weder Pfaff noch „Richter“, denen es nur um Macht und Rache geht…

Aber: dies setzt voraus, daß ich mich mit dem Geschädigten ins Vernehmen setze – denn ich kann zwar auch mir selbst verzeihen oder vergeben, aber das wäre nur „die halbe Miete“.
Letztlich ist ja wichtig, daß mir der Betroffene verzeiht oder vergibt, d.h. daß er keinen Groll gegen mich hegt, weil ich ihm Unrecht angetan habe. Nur dann „hat meine Seele wieder Ruhe“…
Und was ginge das den Pfaffen an?

Es ist also zu erkennen, daß diese falsche „Moral“ von „Schuld“ und „Sünde“ nichts natürliches ist, sondern nur ein erdachtes Konzept, ein Machtmittel der Unterdrückung, um mich abhängig und damit gefügig zu machen.

Damit stellt sich die Frage, ob es denn etwas gibt, das uns davon abhält, andere Wesen – seien es Menschen, Tiere, Pflanzen oder Mutter Erde – zu schädigen. Und wie damit umzugehen ist, wenn solches unabsichtlich und unvorhergesehen passiert ist.

Ist der Mensch bei natürlichem Verlauf des Lebens eigentlich in der Lage, absichtlich und zielgerichtet andere Wesen zu schädigen?
Oder ist das eher eine Folge der naturwidrigen Lebensweise und Er-zieh-ung (wer zieht da wen wohin?) in einer von Widersprüchen und Doppelmoral gekennzeichneten Gesellenschaft?

Wenn ich verstehen will, was um mich herum geschieht und wie mein Leben tatsächlich verläuft, dann sollte ich beobachten und überlegen.
Und dann komme ich sehr schnell darauf, daß es irgendwelche „geheimnisvollen“ Verbindungen gibt, die fast alles im Leben voneinander abhängig machen – denn mit meinen heutigen Handlungen bestimme ich weitgehend, wie mein morgiger Tag aussehen wird.
In diesem Sinne sind wir – bewußt oder unbewußt – jederzeit „Schöpfer“ unseres „Schicksals“.

Allerdings gibt es keine lineare „Ursache-Wirkungs“-Beziehung, wie so mancher uns gern glauben machen will. Sondern wir haben es mit einer Vielzahl von „Ursachen“ zu tun, die Ihrereseits wieder „Wirkungen“ sind, wobei aber auch jede „Wirkung“ nicht nur selbst wieder „Ursache“ für andere „Wirkungen“ ist, sondern meist auch „Gegenwirkungen“ hervorrufen und vielfältige „Nebenwirkungen“ haben wird.
Bei Lichte betrachtet haben wir es also mit gegenseitigen Abhängigkeiten und Verflechtungen zu tun, deren hochkomplexes Wirken von unserem Alltagsbewußtsein gar nicht vollständig verstanden werden kann.

Sind wir nun „dem Wirken der Elemente“ ausgeliefert?
Wo bleibt da unser freier Wille?

Gemach, wir wollen doch nicht wieder das Kind mit dem Bade ausschütten. Wir sind sehr wohl in der Lage, unser Leben zu gestalten – allerdings haben wir dabei auf einen Helfer zurückzugreifen, der uns dies ermöglicht – unser sog. Unterbewußtsein.
Dieses niemals schlafende Organ mit einer vieltausendfach höheren Kapazität als unser Tagesbewußtsein ist durchaus in der Lage, das hochkomplizierte Wechselwirken der grob- und feinstofflichen Materie zu erfassen und adäquat darauf zu reagieren – wir müssen es nur tun lassen.

Und da sind wir (endlich) am entscheidenden Punkt: es liegt bei uns selbst, ob und wie wir unser Leben gestalten, d.h. ob wir uns voller Vertrauen auf die sanfte Lenkung durch unser sog. Unterbewußtsein einlassen und unser Herz entscheiden lassen, oder ob wir krampfhaft versuchen wollen, mit dem Verstand all die uns umgebenden Prozesse in ihrem Verlauf zu erkennen und zu verstehen.

Bitte nicht falsch verstehen: es geht hier nicht darum, das Hirn abzuschalten und träumend durch die Welt zu spazieren – obwohl das auch mal eine ganz interessante Erfahrung sein könnte.
Ich will schon mitdenken und verstehen, was da so abläuft. Aber ich kann mich immer nur auf einen begrenzten Ausschnitt konzentrieren und diesen betrachten – das ganze Bild bekomme ich nicht „auf den Schirm“ – dazu ist dieser zu klein.

Was bleibt mir also übrig?

Das sog. Unterbewußtsein funktioniert ständig – ob ich will oder nicht – es nimmt ständig eine Vielzahl von Signalen auf, und zwar nicht nur über unsere fünf (oder sieben – oder mehr?) Sinne, sondern auch aus der feinstofflichen Welt über unsere Auren, aus dem Erdmagnetfeld (wir haben nachgewiesenermaßen im Gehirn Millionen von kleinen Magnetsensoren), aus dem elektrischen Feld des Planeten usw. – und verarbeitet diese.
Und es liegt an mir, ob ich diese riesige „Zusatzkapazität“ nutze oder mich weiter mit den Krücken des reinen (?) Verstandes behelfen will.

Und wie komme ich nun an die Nutzung dieser „Zusatzkapazität“ heran?

Ein Weg könnte sein, die „Kenndaten“-Basis des Tagesbewußtseins zu erweitern, indem ich mich bemühe, meine Sensorik empfindlicher zu machen (zu üben, zu trainieren), damit ich mit meinen „Sinnen“ mehr Feinheiten wahrnehmen kann („die Sinne schärfen“). So kann ich einen „kompletteren“ Eindruck davon bekommen, was mich umgibt.
Ich kann auch daran arbeiten, zusätzliche Sensoriken zu entwickeln, z.B. zu üben die Aura bzw. Auren von Wesen zu erfassen.
Sodann kann ich versuchen, möglichst viel von dem Wahrgenommenen auch gedanklich zu verarbeiten und vorauszudenken.
D.h. vor allem mir über die Folgen meines Handelns jederzeit klar zu werden – zumindest soweit ich sie überblicken kann.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich stärker seinen Gefühlen hinzugeben und sich von diesen leiten zu lassen. Das ist allerdings erst dann sinnvoll, wenn man auch „im Überschwang der Gefühle“ sich noch seiner Existenz bewußt bleibt und sich weder von „guten“ wie „schlechten“ Emotionen überwältigen läßt.
Und wenn es mir gelingt, meine Gefühle nicht separiert, sondern im Komplex, als Gesamtbild wahrzunehmen und zu erfassen.

Das bedeutet nicht, daß ich meine Gefühle nicht ausleben darf, also mich nicht von Herzen freuen oder auch mal in tiefer Trauer versinken darf – gewiß nicht.
Aber diese Schwingungen rund um meine innere Mitte dürfen mich nicht zu weit aus dieser entfernen – dann brauche ich zu lange, um wieder in meine stabile Zentrierung, meine Gelassenheit, zurückzufinden.
Es nützt also nur dann, wenn ich in der Lage bin, auch starke Gefühlsregungen in mein „gefühltes Gesamtbild“ zu integrieren und mich nicht von ihnen überwältigen lasse.

Auch könnte ich stärker meinen „inneren Regungen“ folgen, d.h. in Entscheidungssituationen gleich dem ersten Impuls folgen – denn der ist meist der richtige, auch wenn das oft nicht so erscheint.
Aber im Nachhinein wird jeder bestätigen, daß sogar alle (in der Regel selbstausgelösten) „Schicksalsschläge“ – so hart sie uns auch getroffen haben – am Ende zu unserer Weiterentwicklung beigetragen haben und so auch positiv zu betrachten sind.
Und wenn ich erst eine gute Verbindung zu meinem „Unterbewußtsein“ hergestellt habe und verstehe, daß diese „ersten Impulse“ genau das sind, was mir da als „richtig“ eingebenen wird, dann wächst auch das Vertrauen in die eigene Intuition – und in das Leben.

In jedem Falle bin ich als menschliches Wesen für alle meine Gedanken, Gefühle, mein Wollen und mein Tun vollständig und allein verantwortlich.
Auch im Zustand des „Befehlsnotstandes“ bleibt die alleinige Verantwortung bestehen – viele Soldaten mit „Kampferfahrung“ können das bestätigen, daß ihr Gewissen sich nicht mit der „Begründung“ zufrieden gibt, man hätte „auf Befehl“ gehandelt, sondern es fragt immer wieder: war das richtig? gab es keine Alternativen? warum hast du das getan?

Was ist nun Verantwortung?
Es ist – wie das Wort schon sagt – die Gesamtheit meiner Antworten, die ich ständig auf die Fragen, die mir das Leben stellt, gebe.
Dem kann ich auch nicht entgehen, denn ich kann mich nicht aus dem Geflecht des Lebens „heraushalten“, sondern reagiere – in dieser oder jener Form – stets auf alle Anforderungen, die das Leben an mich als Lebe-Wesen stellt – egal ob bewußt oder unbewußt: ich kann dem nicht wirklich ausweichen.

Meine Verantwortung erwächst also aus meiner bloßen Existenz, und daher kann ich sie auch nicht „abgeben“ oder „übertragen“, sondern es kann jemand (freiwillig!) einen Teil davon übernehmen – das entlastet mich teilweise, aber nie ganz.
Und jeder, der mir versucht weiszumachen, daß er mir Verantwortung abnimmt, ist ein Schwindler, der mich in Wahrheit nur abhängig machen will.

Wie soll ich Ver-Antwort-ung „übertragen“ wollen?
Jedes Lebe-Wesen gibt jederzeit seine höchsteigenen Antworten an das Leben – das ist „jedem seine“ Ver-antwort-ung.
Es kann mir jemand helfen, meine Antworten zu finden oder zu „perfektionieren“ (was nur ein Bild ist, denn alles ist „richtig“ so wie es ist) – nimmt er mir dadurch die Antworten ab?

Ich übernehme Verantwortung“ – welchen Sinn sollte dieser Satz haben?
Da gibt es nichts zu „übernehmen“ – wir antworten ständig: mit allem was wir denken, wollen, sagen und tun…
Man könnte vielleicht sagen: ich habe jetzt erkannt, wie ich hier verantwortlich bin…

So es diese Verantwortung gibt, steht die „Schuld“ ziemlich fraglich da – sie ist etwas ausgedachtes, genauso wie ein Kredit keine Schulden erzeugen kann (da er mit aus der Luft geschöpftem Buch-Geld „gemacht“ wurde).
Wenn jedes menschliche Wesen allein durch seine Existenz (Erbsünde) schon „schuldig“ wäre: wie könnte da je wieder ein Mensch „unschuldig“ werden?

Schuld ist also etwas, das uns belasten soll, das uns in Abhängigkeit halten soll und das uns sich minderwertig fühlen lassen will vor denjenigen, die uns diese „Schuld“ zu mindern (Beichte) oder zu erlassen (Ablaß) zu können behaupten – und damit in ihre Hände bringt.
Und die wie alle Herrscher ihre Macht nur aus unserer devoten Ohnmächtigkeits-(Büßer-)Haltung beziehen…
Auch die Aussage „Schuld tragen“ beweist ganz deutlich, daß es darum geht, jemanden mit diesem Konzept zu belasten – er soll daran möglichst schwer tragen, dann läßt er sich leichter steuern und schaut nicht so viel um sich…

Ein anderes Beispiel für die gezielt eingesetzte manipulative Wirkung dieses menschengemachten Konzeptes (!) ist die „Schuld“ „der Deutschen“ am Ausbruch und damit an allen Verbrechen, die im 2. Weltkrieg begangen wurden – wir alle fühlen uns nach wie vor reflexartig „schuldig“, wenn jemand sich uns gegenüber als Jude zu erkennen gibt, oder wenn ein Pole oder Russe uns sagt, daß sein Vater/Großvater/Onkel/Bruder im Krieg gefallen ist.
Genau das ist der Zweck dieser Schuld-Lügen: uns zu ewiger „Wiedergutmachung“ zu zwingen – bisher sollen schon weit über 700 Mrd Euro an verschiedene „bevorzugte“ Personen, Organisationen und den I-Staat geflossen sein, während die osteuropäischen „Opfer“ nur mit symbolischen Beträgen bedacht wurden – aber BEIDES ist unsinnig.
Denn niemand von den heute hier Lebenden hat mit dem Krieg auch nur das Geringste noch zu tun…
Und:
wo auf der Welt gibt es das noch: daß 7 Jahrzehnte nach einem Krieg noch an angebliche „Opfer“ gezahlt wird? Und dazu noch mit solch „differenzierter“ Zahlungsweise?
Weder die englische Königin, die Jahrhunderte lang ihr brutales Kolonialreich aufrecht erhalten ließ, wobei ein Vielfaches als Menschen-Opfern erzeugt wurde als im sog. WK2, hat jemals irgendwo auf der Welt den Opfern „Wiedergutmachung“ geleistet, noch die VSA-Adminstrationen und -Dienste mit ebensovielen Gewalt-Opfern weltweit seit 1945 in all den Aggressionen…

All das läßt deutlich zu erkennen, daß es sich bei der „Schuld“ um ein Unterdrückungsinstrument handelt und nichts anderes – also nichts, worüber man sich Gdanken machen muß, wenn man einmal das Wesen dieser Konzepte erfaßt hat.
Ähnliche Konzepte sind „Sünde“, „Nation“, „Erfolg“, „Moral“, „Recht“ … – alle dienen zur Lenkung der Menschen von außen, damit sie sich nicht von ihren inneren „Regungen“ (Instinkt, Intuition, Inspiration, Gewissen) leiten lassen.

Was die Hochzeiten in den Bergen und die Drohenangriffe betrifft, so ist durchaus danach zu fragen, wer denn da wofür verantwortlich sei.
Und da kann man ganz klar herausarbeiten, wer (und auf wessen Veranlassung!) das System des Drohenkrieges „installierte“ (die CIA zwecks „Anheizen“ des „muslimischen“ Terrors), wer ständig die Tötungs-Befehle gibt (Obimbo), wer sie ausführt die ganze Befehlskette hinunter (jeder Soldat hat das Recht, die Ausführung eines Befehls zu verweigern, wenn dieser eine Straftat darstellt!) usw. – also ganz konkrete Verantwortlichkeiten, aus denen sich all diese Schandtaten zusammensetzen.
Aber niemals „die Amis“ oder „die Deutschen“…

Und so schließt sich der Kreis, denn diejenigen, welche uns ständig „Schuld“ und „Sünde“ suggerieren, habe ja auch gleich das „passende“ Instrument zur Hand, um uns wieder zu „entlasten“: die Beichte bzw. – noch perfider – das Geständnis.
Wirklich entlastend?

Spricht das von Verantwortung, wenn ich angeblich alle meine „Sünden“ (besser: Fehler) „erlassen“ („ungeschehen“ gemacht) bekomme, nur weil ich sie dem Pfaffen erzählt habe?
Womit ich ihm gegenüber immer ein Gefühl der Abhängigkeit haben werde, denn er weiß etwas von mir, was ich selbst als falsch einschätze? Worauf er letztlich seine „Macht“ gründet? Auf das Wissen von meinen Verfehlungen?

Oder wenn ich mich selbst belaste, indem ich (öffentlich) zugebe, was gschehen ist, und damit (nach meiner Erfahrung) leider keinen großen Rabatt bei der staatlichen Racheaktion (denn nichts anderes ist gegenwärtig der Justiz-Ablauf) bekomme?

Befreit mich das wirklich von meinen Fehlern? Oder reizt es eher zu deren Wiederholung, da ich ja hinterher „wieder sauber bin“? Auch ohne dem Geschädigten oder seinen Hinterbliebenen in die Augen schauen zu müssen?
Die Antworten mag sich jeder selbst geben…

Luckyhans, 12. November 2017


9 Kommentare

  1. mkarazzipuzz sagt:

    Hallo Lucky,
    ich will nur eine Frage beleuchten, die du hier stellst. Ich stelle sie jedem, der sie etwa so formuliert „ich entschuldige mich bei ihnen“.
    Dabei kommt mir immer wieder das Lachen.
    Man kann sich nicht selbst bei Anderen entschuldigen, man kann aber darum bitten.
    Die einzige Ausnahme war der Ablasshandel im Mittelalter. Dort durfte sich der Sünder (Sühne) mittels Geld beim Vertreter des „Allmächtigen“ ENTSCHULDIGEN. Das ist natürlich Blödsinn, denn der von der Tat Betroffene war ja gar nicht dabei…
    Egal, auch der Rest deiner langen Gedanken ist gut nachzuvollziehen.

    Gruß
    Krazzi

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  2. luckyhans sagt:

    zumkarazzipuzz 13/11/2017 um 17:44
    Mein Lieber,
    da bist du ganz schön auf dem Holzweg. 😉
    Natürlich kann jeder sich nur selbst entschuldigen, d.h. von jeglicher „Schuld“ befreien: indem er erkennt, daß es in Wirklichkeit keine „Schuld“ gibt, sondern daß dies nur ein Unterdrückungs-Konzept ist.
    Damit wird er innerlich (!) vom Gefühl der „Schuld“ frei – und DAS ist das entscheidende…

    Wenn man etwas „angestellt“ hat, dann kann man um Vergebung bitten.
    Das setzt aber Einsicht und den Willen zur Wiedergutmachung voraus…
    Und, richtig, vergeben (aber nicht vergessen) kann nur der Geschädigte – wenn er den Vorfall innerlich verarbeitet hat, also nicht mehr darunter „leidet“, d.h. sich locker und innerlich unbelastet daran erinnern kann.

    P.S. „Verzeihung“ hat wieder was mit Fremdbestimmung zu tun: „ich zeihe dich (der Lüge)“ ist eine Beschuldigung…

    „Die einzige Ausnahme war der Ablasshandel im Mittelalter.“ –
    da kenne ich aber noch ein ganze Reihe weiterer „Ausnahmen“ – von religiösen bis hin zur heutigen sog. Justiz, die auch nur ein „Regelwerk der Rache“ ist… 😉

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  3. Vollidiot sagt:

    Krazzi

    Am Ablaßhandel wird der Mißbrauch und die Lüge der röm. Kirche deutlich, der in der Folge von allen Kirchen weiter gepflegt wird.
    Eigentlich geht es hier darum, daß der Mensch seine materielle Konfiguration wieder auflösen sollte.
    Daraus wurde ein Herrschaftsinstrument, genannt Schuld; gemacht.
    Das Ärgste was man von den Kirchenfürsten verlangen könnte, wäre diesen Fakt in ihren Kirchen durchzusetzen.
    Daran kann man ermessen,welche Karatzahl ihre Gaunereien haben.

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  4. haluise sagt:

    Hat dies auf haluise rebloggt.

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  5. mkarazzipuzz sagt:

    Mojens Lucky und mojens volli,
    ihr nervt. Zwischen um „Entschuldigung“ bitten und um „Vergebung“ bitten mag nicht real das Gleiche sein. Dennoch kann man sich selbst nur für eine Abwesenheit zu einem Termin „entschuldigen“. Für eine Misslichkeit gegenüber einem Anderen darf nur der Betroffene mich entschuldigen, wenn wir uns einigen. Er sagt ja, dass ICH keine Schuld mehr bei IHM habe.
    Mehr nicht. Und darum verstehe ich deine seltsame Antwort, Luckyhans, nicht.
    An Volli:
    Hatte ich nicht genau das gesagt? Einfach mal lesen wäre angesagt. Ich verdamme diesen Mist natürlich.
    Gruß
    Krazzi

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  6. Vollidiot sagt:

    Kratzi

    Warum so kratzig? (Einfach mal lesen wäre angesagt)
    Hattest Du das geschrieben? (Eigentlich geht es hier darum, daß der Mensch seine materielle Konfiguration wieder auflösen sollte).
    Also: das soll „Schuld“ in Kirchensinne sein?
    Das war nur ein kleiner Zustupf zu dem what Du gesagt hast.
    Wer mit mir zugange ist muß entspannt sein, weil ich nerve.
    In Anlehnung an Dekart: Ich nerve – also bin ich.

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  7. mkarazzipuzz sagt:

    Hallo Volli,
    bei dir war ich durchaus entspannt, weil ich erkannte, das du genau das meinst. Beim Lucky war ich nicht sicher.
    Deshalb darf ich doch mal auch „krazzi“ sein, oder??!!
    Lieben Gruß
    krazzi

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  8. mkarazzipuzz sagt:

    Ach so ja! Noch Eines an Lucky:
    ich bin seeeeehr selten auf dem Holzweg!
    Ich lese immer und viel. Ich freue mich über jede Äußerung hier.
    Das ich also auf dem Holzwege sei, ist sehr unwahrscheinlich…

    Lieben Gruß
    krazzi

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  9. Luckyhans sagt:

    Lieber Krazzi,
    könnte es sein, daß du meine „seltsame“ Antwort nicht verstehst, weil du bestimmten Begriffen eine andere Bedeutung zumißt?
    Bitte lies nochmal den Artikel und meine vorige Antwort – für mich gibt es keine „Schuld“, daher hat jedes Gerede über „entschuldigen“ keinen Sinn. Du siehst das anders – kein Problem.

    Und: „auf dem Holzweg sein“ ist – entgegen den platten blödipedischen Interpretationen – nichts schlimmes, denn: (Zitat)
    „Dieser Ausdruck kommt von den Holzfällern. Hatten sie einen Baum gefällt, wurde der Stamm mit dem Pferd weggeschafft. Dabei entstand auf dem Waldboden natürlich eine kräftige Schleifspur, die manchmal wie ein richtiger Weg aussah. Folgte man einem solchen Weg, landete man … beim Sägewerk oder beim Baumstumpf.“

    Und daher ist die ursprüngliche Bedeutung lediglich:
    du kommst „auf dem Holzweg“ sehr wahrscheinlich nicht dorthin, wo du hinwolltest – was aber auch einen Weg zu einer unerwarteten Erkennntnis bedeuten kann. 😉
    LG

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