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Ketzer-1 – Zeit

Ein Ketzer ist jemand, der ein weitverbreitetes, allgemein akzeptiertes Denkmodell in Frage stellt.
Zum Beispiel galt – nach gültiger Geschichtsschreibung – Galileo Galilei, der zu Zeiten, als die Flacherde das allgemein übliche Denkmodell für den Aufbau des Planeten Erde war, mit seinem Modell von der sich bewegenden Kugelerde auftrat, seinerzeit als Ketzer.
Luckyhans, 12. September 2017
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Ohne Ketzer kein Fortschritt“ ist ein Postulat, das in seinem Wahrheitsgehalt davon abhängt, was man unter „Fortschritt“ verstehen will.
Wenn damit geistige Weiterentwicklung gemeint sein soll, dann wäre es annehmbar – wenn damit das Ersetzen des einen Dogmas durch ein anderes gemeint ist, dann wäre es sicherlich wenig sinnvoll.

Heute wollen wir ein Denkmodell „verketzern“, das von vielen Menschen nicht hinterfragt wird: die lineare Zeit.
Damit ist der folgerichtige Ablauf von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gemeint, die dadurch charakterisiert sind, daß die Vergangenheit als bekannt, aber nicht mehr veränderbar, die Gegenwart als einziger aktiv beeinflußbarer Bereich und die Zukunft als unbekannt, aber veränderbar angesehen wird.

Nach gültiger Auffassung ist diese lineare Zeit objektiv die vierte Dimension, welche die drei räumlichen Dimensionen (Länge, Breite Höhe) ergänzt zur sog. Raumzeit.
Als Beweise dafür, daß dies so sei, werden Theorien und Postulate (Lehrsätze) herangezogen, wie die sog. Relativitätstheorie.
Da Theorien jedoch keine objektive Beweiskraft haben können, darf diese „gültige Auffassung“ angezweifelt werden.
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Ketzersatz-1:

Die lineare Zeit ist keine Dimension, sondern eine vom Menschen erdachte Methode, die zyklisch ablaufenden natürlichen Prozesse in eine wahrnehmbare Ordnung zu bringen.

Mit zyklisch ablaufenden natürlichen Prozessen sind die sich mehr oder weniger genau wiederholenden periodischen Wechsel von Hell- und Dunkelphasen gemeint, die jeder beobachten kann, und die Tag und Nacht genannt werden.

Oder auch der Ablauf der wechselnden typischen Wettersituationen und Pflanzenwachstumsprozesse, der als Jahreszeiten bekannt ist.

Oder die regelmäßige Wiederkehr dieser Jahreszeiten, meist in leicht veränderter Form, was als Jahr bezeichnet wird.

Um diese zyklischen Vorgänge quantitativ zu erfassen, hat sich der Mensch einen linearen Maßstab ausgedacht und diesen Zeit genannt.
Zu diesem Zwecke hat er ziemlich willkürlich den Wechsel von Tag und Nacht in 24,xx Stunden eingeteilt, und das Jahr in 365,yy Tage.
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Wie kommt der Ketzer zu dieser Ansicht?

1. Nun, er hat diverse zyklische natürliche Prozesse beobachtet und deren mehr oder weniger regelmäßige Wiederholung festgestellt.
Diese stellen für ihn die Wirklichkeit, eine „objektive Wahrheit“, dar.
Denn sie sind durch Beobachtungen immer wieder verifizierbar, und sie finden unabhängig davon statt, ob er sie beobachtet oder nicht.

2. Sodann hat der Ketzer die Einteilung der Zeit genauer betrachtet.
Diese ist leicht als völlig willkürlich und subjektiv zu erkennen.
Warum wird als Einheit eine Minute gewählt, die aus 60 Sekunden bestehen und nicht aus 100, wenn man allgemein schon im Dezimalsystem rechnet?
Warum als Einheit eine Stunde, ebenfalls aus 60 Minuten?
„Das hat sich traditionell so ergeben“?
Und konnte bisher nicht verändert werden?
Bittesehr – der Mensch hat schon immer alles zu verändern gewußt, wenn es seiner Bequemlichkeit zuträglich war… und wie wir auch gleich sehen werden.

Und warum wurde die Grundeinheit, die Sekunde, aus irgendeinem Grunde nicht so gewählt wurde, daß sich „runde“ und damit für alle Menschen leicht handhabbare Abschnitte als Tage und Jahre ergeben?

Denn nun werden spezielle „Berechner“ („Wissende“) benötigt, welche dem einfachen Menschen diese erdachte lineare Zeit als Kalendarium vorschreiben.
Und diese Kalender wurden im Verlaufe der Geschichte bereits mehrfach willkürlich verändert – unlängst wurden einfach mal 13 Tage „weggelassen“, wodurch sie in immer größere Abweichung von den natürlichen zyklischen Prozessen geraten sind.
Als Beispiel seien die Monate, früher Monde genannt, die mit den beobachtbaren Mondzyklen schon längst nichts mehr zu tun haben.

Mithin ist die lineare Zeit eher als eine Methode anzusehen, den einfachen Menschen in Abhängigkeit zu halten.

3. Sodann betrachtet der Ketzer die oben genannte „übliche Auffassung“ etwas näher.
Dabei stellt er fest, daß es eine Gegenwart im angeführten Sinne gar nicht gibt.

Denn das, was eben noch „Zukunft“ war, ist innerhalb eines kaum zu erfassenden Augenblickes bereits zur „Vergangenheit“ geworden.
Und da die „Signalverarbeitung“ im menschlichen Gehirn nach neuesten Erkenntnissen fast eine Zehntelsekunde dauert, ist dieser winzige Moment, wenn wir ihn selbst als „Gegenwart“ wahrnehmen, gleichzeitig für unsere Umgebung schon „Vergangenheit“.
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Resumee:
Im Ergebnis der angestellten praktischen (!) Betrachtungen stellt der Ketzer fest, daß Zeit keine objektive Erscheinung ist, sondern eine vom Menschen zielgerichtet erdachte Methodik zur mengenmäßigen Erfassung und subjektiven Einordnung der zyklisch ablaufenden natürlichen Prozesse – und sie wird als Unterdrückungsinstrument verwendet.
Die lineare Zeit kann als auch keine Dimension sein, da sie rein subjektiv ist.

q.e.d.

Nachbemerkung:
bei Wortmeldungen bitte ich darum, sich im Interesse einer sachlichen Diskussion auf ernsthafte, rationale Anmerkungen, Ergänzungen und Hinweise zum Thema zu beschränken – alle anderen Kommentare werden komplett gelöscht.
LH


9 Kommentare

  1. fritze1974 sagt:

    Hat dies auf Fritze´s Götterdämmerung rebloggt.

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  2. haluise sagt:

    Hat dies auf haluise rebloggt.

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  3. (gelöscht – Verstoß gegen die Blogregeln – LH) … eine Kurzform:

    Vergangenheit: … Erfahrungen die wir gemacht haben (selbst oder gedanklich reproduziert)
    Gegenwart: … Erfahrungen, welche wir gerade machen (wir tun, oder die ZOMBIS reproduzieren Getanes)
    Zukunft: … Erfahrungen, welche wir uns vorstellen tun zu wollen (oder meinen zu müssen)

    Liebe Grüße aus Dresden

    PS: Zeit existiert nicht aber eine Uhr schon (wenn auch nur illusionär)

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  4. paleo sagt:

    Was soll mir das über die Qualität der restlichen Argumentation sagen, wenn schon im zweiten Satz haarsträubender Unsinn referiert wird, der leicht hätte korrekt recherchieren lassen?
    „Zum Beispiel galt – nach gültiger Geschichtsschreibung – Galileo Galilei, der zu Zeiten, als die Flacherde das allgemein übliche Denkmodell für den Aufbau des Planeten Erde war, mit seinem Modell von der sich bewegenden Kugelerde auftrat, seinerzeit als Ketzer“, steht da.

    Wie kommst Du darauf, dass Ende des 16. Jhd.s, „die Flacherde das allgemein übliche Denkmodell“ gewesen sei? In Zeiten die Erde vielfach umrundender Handelsströme und globaler Reiche (wie dem habsburgischen, von dem die Zeitgenossen sagten, dass in ihm die Sonne nie untergehe)?? Eine solche Aussage gilt nicht einmal für das Mittelalter (aber das ist ein anderes Thema). Wer querdenken und Ketzer sein will, sollte zunächst die geraden Gedanken und die Lehren der Orthodoxie ordentlich (sic) studiert haben.

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  5. luckyhans sagt:

    zu paleo 15.09.2017 um 5:17
    Was sagt mir das über die „Denkweise“ des Kommentators, wenn er die Qualität des ganzen Artikels an einem dazu noch völlig unbegründet bezweifelten Satz festmacht?
    Genug um zu wissen, daß er nicht an einer sinnvollen Diskussion interessiert ist, sondern nur auf Stunk aus ist.
    Troll dich dahin, wo solche Leute willkommen sind.

    Gefällt 2 Personen

  6. Texmex sagt:

    Die aktuelle Zeiteinteilung dient nur einer kleinen Gruppe von Vampiren, das Aussaugen zu rechtfertigen. Die 7-Tagewoche, das krumme Jahr, die 60er Teilung, alles unnatürliche Festlegungen.
    Es geht nur darum, das sog Jubeljahr zu verhindern. Dabei geht es um Schuldenerlass.
    Es gab mal einen Song der Beatles „8 days a week“ . Eine einmalige Änderung bringt das ganze hübsche Betriebssystem zum Einsturz.
    Der natürliche Zeitintervall sind 18 Atemzüge pro Minute. Der Tag beginnt mit dem Silberstreifen am Horizont, 72 Minuten vor Sonnenaufgang. Mittag ist gegen 14 Uhe, wenn sich die Luftqualität aendert, von Sauerstoff durchtränkt zu Stickstoff gesättigt. Dann ist Essenszeit. Bei Sonnenuntergang ist Ruhezeit.
    Ein natürlicher Kreislauf.
    Ja, ich weiss, damit wird kein Profit gemacht. Aber man bleibt gesund.

    Gefällt 4 Personen

  7. Also, ich habe in meinem ganzen Leben nur einmal, und das auch nur sehr kurz, eine Uhr getragen – nämlich zum Zeitpunkt der Kommunion als Geschenk derselben 😉
    Als Kind konnte ich es nicht begreifen, warum die Erwachsenen sich fast jeden Tag von einer Maschine wachrütteln lassen.
    Außerdem habe ich festgestellt, daß ich ein Gefühl dafür habe, wann die Zeit ist.
    Das Gefühl hat mich sogar später einmal, als ich knapp 2 Jahre Kurierdiensten nachging, nie verlassen. Klar, im Auto hatte ich eine Uhr. Aber dem Kunden zu sagen: ich bin in 12 Minuten bei Ihnen und dann klappt das – das bekommt eine Uhr nicht hin. Das bekommt auch heute Google-Maps nicht hin.
    Oder heute, wenn ich jemanden vom Bahnhof abholen soll: meistens klappt es so, dass ich genau dann ankomme, wenn der Zug einfährt – auch, wenn er Verspätung hat. Fokussiere ich das Ereignis, scheint dieses selbst Auskunft über „seine Zeit“ zu geben …

    Ich habe immer gemerkt: wenn ich anfange mit „Uhr“, dann geht mir das Feeling verloren und ich bekomme echte Zeitprobleme !
    Es versteht sich wahrscheinlich von selbst anhand meiner Aussagen, daß ich noch nie „Angestellter“ war und mich bei der Zeit auch nicht anstelle, so in eine Schlange oder Fließband oder Lochkarte oder … 😉

    Gefällt 2 Personen

  8. luckyhans sagt:

    zu Jürgen Elsen 14/12/2018 um 04:27
    … sehr richtig: sowohl Uhr als auch Kalender sind menschengemachte „Dinge“, die versuchen, Prozesse abzubilden – was natürlich nicht gelingen kann.
    Und eine LINEARe Erfassung ZYKLISCHer Prozesse muß erst recht danebengehen… 😉

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  9. Thom Ram sagt:

    Jürgen, 04:27

    Toll! Du findest dich zum optimalen Zeipunkt beim Check in ein, am Bahnhof, beim Zahnarzt, hehe, bei der Geliebten dann eben natürlicherweise auch!

    Soweit bin ich nicht. Wenn ich zum Flieger muss, dass befrage ich meine geliebte Zwiebel fleissig.

    Fällt mir aber mein schon mehrere Male Erwähntes ein: Es ist mir mittlerweile schon selbstverständlich, dass ich beim Töfffahren 4 von 5, oft auch 9 von 10 Ampeln auf grün habe, wenn ich komme, was nach Wahrscheinlichkeitsrechnung als Regelerscheinung undenkbar ist. Hat ja auch mit Zeit zu tun, nämlich mit intuitiv idealem Timen.

    Es funzt auch, wenn ich während der Fahrt darüber nachdenke. Nicht funzen tut es, wenn mein Ego mir einflüstert, ich sollte jetzt wohl etwas langsamer oder schneller fahren. Folge ich dieser Stimme, ist der Zauber vorbei. Rot.

    Intuition ist das Zauberwort.

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