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Die russische Antwort auf die Globalisierung

Was kann man der Globalisierung, dieser monopolaren diktatorischen Welt, als echte Alternative gegenüberstellen? Was könnte der „Hintergedanke“ des momentanen russischen Wirkens in der Weltpolitik sein?
Gedanken dazu von einem bekannten russischen Journalisten. Man störe sich bitte nicht an so mancher marxistischer Floskel – es geht um das Wesentliche.

Luckyhans, 22. August 2017 – Kommentare und Hervorhebungen von mir.
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Die Überglobalisierung auf russisch. Warum wir vor 9 Jahren Tiblissi nicht eingenommen haben.

Autor Аndrej Sorokin, Berater des Ministers für Kultur Rußlands

Foto: © RIA Novosti / Said Guzijew

Im von unseren alltäglichen Sorgen so weit entfernten europäisch-amerikanischen Handel kann man eine nächste Verschärfung beobachten. Washington drückt auf das alte Mütterchen, um ihm noch mehr Geld für die Aufrechterhaltung der amerikanischen Wirtschaft abzunehmen, weil es dieses sehr braucht.
Die Nationalstaaten der EU widersetzen sich nicht sonderlich schlank, aber störrisch den neuen Abgaben, weil es ihnen selbst nicht reicht.

Wie den russisch-amerikanischen Konflikt, so lohnt es sich, das euroatlantische Hickhack nicht als eigenständige Wesenheit zu betrachten, sondern als Ausdruck der Systemkrise der seit dem Ende des 20. Jahrhunderts existierenden Weltordnung.
Und diese Krise ist für sich gesehen schon längst nichts Neues mehr.
Wichtig ist jetzt nicht, mit welcher Geschwindigkeit das Imperium des monopolaren Globalismus zerfällt, sondern was danach kommt, und wie sich Rußland auf dessen Ruinen einrichten wird.

Die Wendung von Tiblissi

Und die sachlichen Erörterungen zu diesem Thema liegen in einer Ebene mit der Frage, warum die russische Armee zum Ende des Krieges, dessen neuntes Jubiläum wir jetzt begehen, nicht Tiblissi eingenommen hat.

Denn im wesentlichen mußte damals die 58. Armee die Hauptstadt Grusiniens nichtmal einnehmen, sondern brauchte nur bis dorthin zu fahren – bei Vorhandensein des Faktes der Zerschlagung der grusinischen Armee und der Demoralisierung dessen, was von ihr zu diesem Zeitpunkt übriggeblieben war. Und berücksichtigend die jegliche Handlungsfähigkeit verloren habende Führung dieses Staates.
Und bei den insgesamt vorhandenen Sympathien der örtlichen Bevölkerung, wenn nicht als entscheidende, so doch als wesentliche Komponente.
Dennoch kam aus Moskau der Befehl, die Streitkräfte zurückzuziehen.

Laufende Begründungen für die Zurückhaltung gab es zu jenem Zeitpunkt bereits hinreichend – sowohl internationale als auch innere, und auch rein militärische. Letztendlich hätte nach Paris 1815 und Berlin 1945 die Einnahme von Tiblissi keine sonderlich gewichtige Ergänzung zum Ruhme der russischen Waffen eingebracht.

Die Frage „Warum?“ hat eine viel wichtigere und aktuellere Komponente – „Wozu?
Wozu hätte man Tiblissi einnehmen sollen?

Es gibt keinen Grund.


Foto © RIA Novosti / Маksim Awdejew – die Kolonne der russischen Streitkräfte zum russischen Feldlager auf grusinischem Territorium. Rechts ein Einwohner Grusiniens

Natürlich war zum August 2008 die Strategie der postsowjetischen Wiedervereinigung noch nicht als Priorität verkündet worden, wie dies etwas mehr als drei Jahre später geschah, während der Präsidentenwahl-Kampagne Wladimir Putins.
Allerdings war die Konzeption der Multipolarität und einer Welt der regionalen Integrationen als Lösung der Krise der globalen Hegemonie schon in Diskussion.

Und die eurasische Integration ist die einzige natürliche Umsetzung dieses Konzeptes in der russischen politischen Praxis. Und in dieser Praxis sind Grusinien und die Ukraine in nichts schlechter als Weißrußland und Kasachstan, Kirgisien und Armenien.
Und niemand hätte damals wohl sich daran gestört, daß die Frage damals, vor neun Jahren, gelöst worden wäre.

Und genau deshalb, ich meine wegen der Strategie der Wiedervereinigung, war es nicht nötig, Tiblissi einzunehmen und Grusinien zu „integrieren“.
Und bei allen sonstigen gleichen Bedingungen ist es bis heute nicht nötig.
Die Erklärung ist, wie gewöhnlich, in den Traditionen und Aufgaben zu suchen

Die Besonderheiten der Konkurrenz der globalen Projekte

Die Sache ist die, daß das von der häufigen Benutzung ein wenig abgeschabte Bild von der „Russischen Welt“ nicht einfach die Bezeichnung einer Alternative der unglückseligen Globalisierung auf westliche Art ist.
Es ist die Bezeichnung eines inhaltlich anderen Projektes der Vereinigung der Menschheit.

Die Globalisierung als solche ist nicht eine Laune des F.D. Roosevelt oder einer „Weltregierung“, wie auch die „Welt der Räte“ (Sowjets) nicht eine Laune von J.W. Stalin oder der Apologeten der Weltrevolution war. Das ist der objektive Prozeß der nachfolgenden Jahrhunderte und unterschiedlicher Szenarien deren Realisierung oder Beschleunigung. (dazu darf man ruhig anderer Meinung sein, denn nach wie vor wird Geschichte von Menschen „gemacht“ – die sog. objektive Notwendigkeit ist meist nur der Vorwand für die Durchsetzung sehr merkantiler Interessen)

Die im Jahre 1945 in Jalta fixierte Bipolarität ist genau die Form der Konkurrenz zweier am klarsten und zu jenem Zeitpunkt erfolgreichsten Projekte der Globalisierung des 20. Jahrhunderts: des sowjetisch-sozialistischen und des bourgeois-liberalen, des russischen und des euroatlantischen (amerikanischen). (erneut der neoliberale Versuch, die Globalisierung als „objektiven Prozeß“ darzustellen – das ist extrem fraglich, dient sie doch ganz konkreten Interessen einer ganz bestimmten Gruppe)


Foto © RIA Novosti – J. Stalin, F. Roosevelt und W. Churchill auf der Krim-Konferenz in Jalta

Diese beiden Projekte sind zur Jahrhundertwende nacheinander in ihre Krise gelangt und sogar zur Degradierung und zum Zerfall der konkreten Modelle. Aber sie haben sich nicht erschöpft.
Die Krise und die Suche nach neuen Formen der Umsetzung – das ist die natürliche Fortsetzung der Konkurrenz des 20. Jahrhunderts.

Wenn man kurz die Unterschiede der Projekte umreißt, so sind es diese.
Das westliche Globalisierungs-Projekt wurde durch koloniale Imperien geboren, unser Projekt ist durch ein Imperium ohne Metropolen und Kolonien entstanden, ein Imperium der Vielfalt in einem einheitlichen historischen wirtschaftlichen, militärischen, kulturellen und Werte-Raum.
(m.E. extrem vereinfacht und in manchem zu bezweifeln)

Und heute, da Rußland und Genossen der globalistischen Ideologie der Unifizierung die Ideologie der „Welt der Souveränitäten“ gegenüberstellen, ist das nicht nur ein Augenblicks-Losung, nicht nur die notwendige „Abhebung vom Konkurrenten“, sondern es ist der Hinweis auf das Wesen der Konkurrenz zweier globaler Projekte.

Und ja, unsere heutige „Welt der Souveränitäten“ ist der direkte Nachfolger des sowjetischen „Rechtes auf Selbstbestimmung“, und dieses ist seinerseits die natürliche Fortsetzung des Russischen Imperiums, beginnend sogar mit Rjurik.

Die Besonderheiten der postsowjetischen Wiedervereinigung

Die heutige eurasische Integration ist ein kurzer, sich über historisch nichtige Jahrzehnte erstreckender Augenblick des Übergangs aus der Katastrophe zu Ende des 20. Jahrhunderts zur Wiederherstellung der traditionellen Weltwirtschaft in neuer Form.

Heute die Zollunion, die Eurasische Union – das ist nicht die „Versammlung russischer Lande“ in den Grenzen eines Staates. Das ist eher eine kaufmännisch-hansische pragmatische Vereinigung.
Wobei die Hauptbedingungen der Teilnahme daran die Souveränität und wirtschaftliche Wohlhabenheit des Staates sind. Und um die Einbeziehung in die Bestand Rußlands ist überhaupt gar keine Rede.

Im Wesen ist das die moderne Iteration des leninschen Projektes eines Unions-Staats-Aufbaus. Nur hat das leninsche „Recht auf Selbstbestimmung“ sich in der putinschen Version verwandelt – in die „Pflicht souverän zu sein“.
Und zwar nicht dekorativ souverän, sondern tatsächlich.


Foto © RIA Novosti / Аlexander Аstafjew – die Foto-Zeremonie der Delegationsleiter, die an der Sitzung des Eurasischen Paritätischen Wirtschaftsrates in Sotschi teilnahmen

Wohin sich dieser „hanseatische“ Verbund danach entwickeln wird, ist eine spekulative Frage.

Inzwischen wurden in dem mehr als Vierteljahrhundert auf den Resten der Union Generationen geboren, und sind aufgewachsen und stark geworden, für die nicht nur Rußland und Grusinien, sondern sogar Rußland und die Ukraine gegenseitige Grenzen haben, und die sowjetische und um so mehr die davorliegende Einheit sind ferne halbmythische Vergangenheit.
Übrigens ist dort, in der Vergangenheit, ist auch solch ein zweifelloser Grundstock der sowjetischen Unions-Staatlichkeit verblieben wie der hochspezialisierte eng kooperierte einheitliche Volkswirtschaftskomplex.

Und erzogen sind unserer postsowjetischen Generationen in ihrer Masse bestenfalls im Geiste der „Gutnachbarschaft“. Wobei dies sogar für die weitgehend freundschaftlichen Weißrußland und Kasachstan gilt.

Das ist nicht gut und nicht schlecht, das ist heute einfach faktisch so.

Welche Sache die richtige ist

Also, nach den Kriterien der staatlichen und wirtschaftlichen Selbständigkeit lassen sich das saakaschwilische Grusinien-2008 und sogar die vormajdansche Ukraine in das Format der Wiedervereinigung objektiv nur schwer einordnen.
Und die jetzige Ukraine ist überhaupt nicht für eine Wiedervereinigung brauchbar: nicht weil dort die Bandera-Leute sind und man Putin nicht mag, sondern weil dort ein handlungsunfähiger, nicht souveräner und wirtschaftlich zusammengebrochener Staat vorliegt.

Dabei kann eine vollwertige Integration aber nicht Teile des gesamten postsowjetischen Raumes auslassen. Kein Ausschluß Grusiniens, um so mehr der Ukraine.
Das heißt, dort müssen eigene Souveränitäten heranwachsen. Die dortigen Eliten müssen lernen, die objektiven Interessen ihrer Völker umzusetzen und nicht die Weisungen aus Washington, Brüssel oder gar aus Moskau.

Aber kann man das mit Gewalt aufzwingen? Im Prinzip schon. Wir wollen nicht scheinheilig sein: in den Jahrhunderten des „Sammelns der russischen Lande“ hat Rußland weder auf Gewalteinwirkung noch auf Eroberungen verzichtet. Und von russischen humanitären Bestrafungsaktionen zu „Befriedung“ schmerzen bis heute bei Halb-Europa die empfindlichen Weichteile.

Aber in solchen Fällen ist es lebensnotwendig, nicht nur einfach die unerschütterliche Überzeugung zu haben, daß „unsere Sache die richtige ist“, sondern auch die Fähigkeit, diese Richtigkeit klar zu formulieren und zu demonstrieren.

Denn es ist gut, Eroberer und Kolonisator irgendwo weit übers Meer zu sein (und auch das gilt nur für die vergangenen Jahrhunderte, wie die heutige Praxis des Terrorismus zeigt). Und in unserem Falle, wo anstelle der Entwicklung der Wirtschaft und der Bevölkerung der Randgebiete diese einfach dumm gebeugt werden, wäre das einfach gefährlich.

Und da es nun so gekommen ist, daß für Grusinien oder die Ukraine Rußland heute plötzlich eine „äußere Macht“ darstellt, muß diese „richtige Sache“ besonders sorgfältig, sachlich und überzeugend formuliert werden. Denn die dazu notwendigen Eliten kommen aus dem Volk und nicht aus den Geschäften mit dortigen Oligarchen und nicht mal aus der prorussischen Propaganda.

Und ja, es lohnt nicht, ihnen einfach vom „Wachstum des Wohlstandes unter den Fittichen des doppelköpfigen Adlers“ zu erzählen. In der Mehrzahl sind die Völker des postsowjetischen Raumes vom konkurrierenden westlichen Projekt umschwärmt – und was den Teil des Wohlstandes betrifft, so ist man dort viel besser geübt, dieses mehr und überzeugender zu versprechen. Und was jetzt bei denen schlecht ist, das ist nur zeitweilig, man muß nur dem weißen Herrn teuer dienen, und dann…
(nun ja, ein wenig zurückgeblieben und wirklichkeitsfremd sind diese Betrachtungen schon, denn die weiße Rasse ist längst selbst zur Ausrottung freigegeben, sowohl in EUropa wie in den VSA – wie gesagt: es soll ums Wesentliche gehen)

***

Heute, ich wiederhole mich, bieten wir ein solches Projekt nicht an.

Also braucht die heute übliche russische Taktik des modernen Unionsaufbaus schon den nächsten Entwicklungsschritt.

Wir müssen diesen nächsten Schritt mit einer komplexen Aufklärung des Integrationsprojektes erdenken. Und das kann nicht nur von den Freuden der Gewinne und Vorteile ausgehen.

Und ohne ein solches Projekt gibt es für „Tiblissi einnehmen“ vor neun Jahren, genau wie für „Kiew besetzen“ heute, einfach keinen Grund.
Da sind wir uns selbst lieber… (im Sinne: das bringt nichts)

( Quelle )
– – – – – –

Ein interessanter Ansatz, wenn auch ein wenig die Grundlagen fehlen, was die heutige Weltordnung und deren Hintergründe betrifft – aber wir wollten uns auf das Wesentliche konzentrieren.
Die Pflicht souverän zu sein“ scheint angesichts der haargenau entgegengesetzt wirkenden momentanen Tendenz der Kommerzialisierung aller staatlichen Strukturen weltweit ein wenig weltfremd.
Aber ist es der Weg, der gegangen werden muß, damit aus einer nachfolgenden Negation dieser Negation der heutigen Trends dann etwas wirklich Neues erwachsen kann?

An vielen Stellen scheint es so – weil wir alle so konditioniert sind.
Die meisten Menschen heut haben Angst vor richtigen Umschwüngen, mit tiefgreifenden Veränderungen und völlig neuen Verhaltensmöglichkeiten.
Weil sie nicht daran glauben, daß ihre Mitmenschen sich dementsprechend schnell und grundlegend ändern können. Dies ist aber notwendig für eine neue Art des Zusammenlebens

Genau letzteres ist der Grund, weshalb ich unermüdlich dazu aufrufe, sich selbst zu verändern.
Sich von den angelernten Vorurteilen, Vorbehalten, Prägungen zu befreien, sein Inneres zu durchforsten und all die überflüssigen Ängste und Konditionierungen über Bord zu werfen.
Sich endlich menschlich zu verhalten. Jeden Tag und überall.

Nein, nicht dies zu „lernen“ oder zu „versuchen“ – die Zeit dazu haben wir nicht mehr.

Es kann nur noch GETAN werden.


13 Kommentare

  1. Hat dies auf Treue und Ehre rebloggt.

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  2. chaukeedaar sagt:

    Danke Lucky vor allem für die treffenden Kommentare von dir.
    Ich habe leider Mühe, den ganzen Artikel zu lesen aufgrund des irgendwie „angeschwollenen“ Sprachstils 😉

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  3. luckyhans sagt:

    zu chauki um 4:40
    „…„angeschwollenen“ Sprachstil“ – Mann, nun hab doch Verständnis, der muß doch irgendwie seinen „Berater des Kulturministers“ nachweisen… 😉

    Nicht umsonst war gesagt: „auf das Wesentliche konzentrieren“ 😉

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  4. ziegenlippe sagt:

    Lieber Lucky,
    am schönsten Deine richtigen Hinweise, was nötig wäre, unter dem Beitrag.
    (Der Beitrag selbst war auch für einen gelernten Zoni nicht so einfach durchblickbar ((trotz Verständnis für Kultuszblablaminister😂)) , aber ich nehme ihn mir morgen noch mal vor.) Ich lese ja grundsätzlich fast alles zweimal weil ich vllt was offensichtliches nicht kapiert habe könnte… DAS Alter…

    Gefällt 1 Person

  5. Texmex sagt:

    @Lh
    Der ganze Artikel baut auf den Grundsatz auf, das es nur 2Moeglichkeiten gäbe, entweder oder. Dem Herrn Sorokin kommt gar nicht in den Sinn, dass es immer auch einen 3. Ansatz gibt. Weder noch. Also ich sehe in dem Artikel keinen „Weg“ für die *Zukunft unseres Landes. Und auch für Russland könnte ich mir Besseres vorstellen.
    Er spricht ja die geläufige Politik der Vergangenheit an, ich selbst habe die sowjetischen Truppen als Kind in unseren Wäldern hausen sehen, die Befreier des Prager Frühlings.
    Und für mich liest sich das so, als ob es wieder geplant sei.
    Gut, wenngleich ich zugeben, dass mir der Gedanke singulär gefällt, wenn die polnische Jüdin mit dawai, dawai aus ihrem Führerbunker im Reichshauptslum geprügelt würde. Noch mehr allerdings gefielen mir, wenn es zum Kommando „Zack, Zack“ geschähe. Ich mag die Russen, wenn sie in ihrem Land blieben.
    Und selbstbestimmt ihre Zukunft gestalten.

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  6. delledschäck sagt:

    mitohne deine Kommentare könnt ich als Südi und ehemaligerExilBerliner kaum oder wenig anfangen. Für mich es hat den Anschein als wäre man dabei ‚auf ein Neues‘ mal aus. Die Russen welche ich kennenlernte waren allesamt sehr angenehm (obwohl Krieger), wesentlich lieber als die Jünger um welche der antiimperialischtische Schutzwall gespannt war.
    Es liest sich als wäre da ein Plan vorhanden, so nach dem Motto ‚laß se alles kaputtmachen‘, wir machen dan ne heile Welt.
    Die Pflicht der Souveränität ist sgt, doch diese bei jedem Einzelnen, insgesamt kann sich da tolles entwickeln wenn die Habsucht und Gier auf der Strecke bleiben.

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  7. Luckyhans sagt:

    an alle:
    Offenbar sind für ein richtiges Verständnis des Konzeptes von der „Pflicht zur Souveränität“ doch etwas mehr Hintergründe „selbstredend“ mitzudenken – das habe ich nicht bedacht, als ich den Artikel mit so wenig Kommentaren übersetzt habe – tut mir leid.
    Ich versuche mal, das Konzept mit meinen Worten verständlich darzulegen.

    Im bb-Königsberg-Artikel ist die angelsächsische Poltik kurz und prägnant gezeigt (Wie verspeise ich einen Elefanten).
    Genau dies soll jetzt mit Rußland passieren, nachdem sich die sog. Elite der Sowjetunion völlig unnötigerweise dem Westen an den Hals geworfen hatte, was den Zerfall der Weltmacht nach sich zog – siehe auch der Thatcher-Rede-Artikel.
    Dem muß etwas entgegengesetzt werden, das ANDERS ist.
    Anders in dem Sinne, daß ein guter Zweck nur mit guten Mitteln zu erreichen ist.
    Krieg führen „für den Frieden“ ist IMMER eine Lüge.

    Ja, auch in Syrien.
    Klartext: Dort wird nicht für den Frieden gekämpft, sondern es geht in allererster Linie um die physische Beseitigung der vom CIA gesponserten Terroristen „irgendwo“, damit es nicht dann „bei uns daheim“ geschehen muß (aus russischer Sicht).
    Das ist keine Schutzbehauptung, sondern harter Fakt.
    Während im Westen alle sog. terroristischen Aktivitäten bisher gezielt und gesteuert abgelaufen sind, mit vielen Schauspielern und wenigen tatsächlichen Opfern, sieht das in Rußland ganz anders aus – ich darf an Beslan erinnern (auch hier auf bb), an die Metro in Sankt Petersburg usw.
    Terrorismus ist in jedem Land gesondert zu bewerten – da gibt es keine Einheitsansicht.

    Insofern wird also von den „guten“ Kräften in Rußland versucht, mit friedlichen Mitteln die Strategie der angelsächsischen Parasiten zu durchkreuzen, und das geht nur, indem man sich Verbündete sucht.
    Mit denen man ein Gegengewicht aufbaut, indem Rußland sich mit diesen Verbündeten enger zusammentut – anfangs mit „hanseatischer“ Handelsfreude zum gegenseitigen Vorteil, dann mit militärtechnischer Zusammenarbeit (Waffenlieferungen, Berater/Ausbilder usw.), weitere Integrations-Schritte werden folgen.
    Aber:
    Es wird KEINE Neuauflage der UdSSR geben, das ist sicher.
    Auch keine Neuauflage des RGW – das ist in der heutigen Zeit alles viel zu anfällig.
    Es geht um Netzwerke von Interessenverbindungen, die heute so und morgen anders sein können.
    Und da wird nach „Ankern“ gesucht, an denen man sich längerfristig miteinander festhalten kann.

    Deshalb kam die Forderung nach echter Souveränität auf.
    Jedes Volk muß sich auf den Weg machen, wieder sein Schicksal in die eignen Hände zu nehmen – das ist die Voraussetzung dafür, daß man künftig „zivilisiert“ – im guten Sinne – oder besser: kulturvoll miteinander umgehen kann.
    Wir Deutsche sind da ja besonders gebrannt – seit über 70 Jahren okkupiert und fremdgesteuert. Und wir bezahlen das auch noch selber…

    Es kann sich jedes Volk nur selbst befreien. Von innen heraus.
    Folglich: Putzi wird uns nicht helfen. Uns nicht und auch sonst niemandem. Zumindest nicht im Stile Zhirinowskis: „ruft uns, und wir werden kommen“. Da ist auch der von mir sonst sehr geschätzte Michael Friedrich Vogt auf dem Holzweg.
    Nicht weil Putzi es nicht könnte – das wäre ein getrenntes Thema -, sondern weil es falsch wäre.
    Auch die Ukraine wird er nicht „mit Gewalt beglücken“, so schwer das auch fällt, angesichts der himmelschreienden Dummheit der dortigen Volksmassen.
    Aber jeder – jeder Ukrainer und jeder Deutsche – muß seine eigenen Erfahrungen machen. Solange es noch nicht weh genug tut, wird sich kaum jemand zu Aktionen bewegen lassen.

    Und es führt kein Weg an einer „Klugwerdung“ der Menschen in allen Ländern vorbei.
    Anders wird es keine echte Selbstbestimmung geben.
    Die selbsternannten falschen unfähigen „Eliten“ müssen weg – siehe dazu unsere Eliten-Artikel auf bb.
    Und neue tatsächliche Eliten im guten Sinne können nur aus dem Volk erwachsen, als die wirklich Hervorragenden, Ausgesuchten.
    Ja, bisher werden sie nach den Champignon-Methode (sobald sich irgendwo ein helles Köpfchen zeigt: abschneiden) ausgerottet. Aber jedes Volk hat unendliche Ressourcen, und es wachsen immer wieder gute Leute nach…

    Denn – da gebe ich dem Artikelschreiber recht: mit Wahlversprechen oder Versprechungen eines arbeitsfreien Wohlstandes wird man nichts erreichen – das können die „anderen“ besser, und das ist auch nicht genug.
    Das Leben in Fülle ist nicht Ziel, sondern FOLGE des „richtigen“ Verhaltens als Mensch…
    Und: es führt kein Weg daran vorbei, sich selbst innerlich zu reinigen.

    Und die Erkenntnis zu verinnerlichen, daß es einfach genügt, das neue Leben zu leben. Denn wenn jeder dem alten „System“ seine Unterstützung entzieht und das neue Leben praktiziert, zerfällt das alte von ganz allein…

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  8. thom ram sagt:

    Lück 05:23

    Spitzen“kommentar“ von dir, Freund. Danke!

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  9. Vollidiot sagt:

    Tex

    Jeder der Teil des Systems ist wird i.d.R. seine Gedanken aus diesem Gedankenpool holen.
    Klar gibt es noch anderes, aber das will das System nicht, soetwas andeuten.
    Denn der gemeine Mensch soll ja in der Überzeugung leben, daß es nur das oder jenes gäbe.
    Bedingungen eben.
    Antagonismus als Herrschaftsprinzip.
    Das wird uns alle Zeit vor die Nase gehalten und ist schon so abgekaut.
    An jeder Ecke hängen die Leichen dieses Prinzipes.
    In 4 Wochen darf der BRD-Bazi wieder WÄHLEN.
    Allein daran wäre zu erkennen, daß das GANZE System auf diesem Primitivmuster aufgebaut ist.
    Also gibt es auch bei uns nur die Auseinandersetzung West-Ost.
    Obwohl hier schon der Stuck herunterfällt und die marode Struktur sichtbar wird.
    Nur sollte uns das nicht verführen an ein baldiges Ende des Systems zu glauben.
    Es werden die Bedingungen geändert – die Absicht bleibt unverändert.
    Und – diese Bedingungen sind Jahrzehnte im Voraus gedacht und zum Ausführen freigegeben.
    Das läßt die Vermutung zu, daß wir auch hier geblendet werden.
    Diese Äußerungen, die ja einem Gedankenpool des Systems entspringen, sind immer auch insofern interessant um zu sehen, was NICHT geäußert wird.

    Um Menschen zu beherrrschen, sie auf dem Weg zur Erkenntnis auf die schiefe Bahn zu leiten,

    braucht es genau das was abläuft – alles verwirrend, alles undeutlich oder aber so deutlich, daß man nur noch Ja oder Nein sagen muß, und dazu dick überzuckert mit Lügen.

    Das heißt Wahrheit suchen und da fängt das Problem an.
    Gemma liaba zur Wahl.

    Wilhelm Busch der Komikschöpfer meinte
    Die Zeit die eilt im Sauseschritt
    und wir, wir eilen mit.
    und
    Um 12 Uhr kommt der Sensenmann und hält den Perpentikel an……………

    Ist dann wieder eine Chance vertan?

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  10. Luckyhans sagt:

    zu Volli 24/08/2017 um 14:39
    „Jeder der Teil des Systems ist wird i.d.R. seine Gedanken aus diesem Gedankenpool holen.“ –
    genauso gilt auch die Umkehrung dieses Satzes:
    Jeder, der seine Gedanken aus dem Gedankenpool des Systems holt, wird i.d.R. Teil des Systems bleiben.
    Und deshalb ist es so notwendig, daß jeder sich mit sich selbst und seiner Stellung zum bzw. im System auseinandersetzt.

    Denn bevor ich nicht meine vielfältigen gedanklichen Beschränkungen und Begrenzungen, die mir das System seit meiner Geburt eingeimpft hat, erkenne und mich von ihnen befreie, indem ich sie einfach LOSLASSE, werde ich den Ausweg aus dem System nicht sehen.
    Und daher zeige ich ihn nochmal:

    Es ist ganz einfach.
    Es genügt, sich immer und überall wie ein Mensch zu verhalten: so zu denken, so zu reden, so zu wollen, so zu fühlen und so zu handeln, wie es ein anständiger Mensch tut.
    Tun wir es einfach.
    JETZT.

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  11. ziegenlippe sagt:

    @Luckyhans,

    So wahre und einfache (schöne) Worte:
    —-
    Systemausweg:
    Es ist ganz einfach.
    Es genügt, sich immer und überall wie ein Mensch zu verhalten: so zu denken, so zu reden, so zu wollen, so zu fühlen und so zu handeln, wie es ein anständiger Mensch tut.
    Tun wir es einfach.
    —-
    Mehr bedarf es nicht aber es ist heute schwer einzuhalten und doch, an der inneren Geradheit und dem Handeln eines einzigen Menschen kann so manches was übermächtig scheint, einfach zerschellen.

    Und dieses gibt anderen ein Beispiel.
    Fragt mich einer, was wirst du wählen, kann ich sagen, niemand. Es gibt da niemanden.
    Ich kann es begründen.

    Natürlich wird nicht gleich ein ganzes Konstrukt gesellschaftlicher Missverhältnisse verschwinden… Aber Tropfen auf auf Tropfen höhlt ………..

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  12. Texmex sagt:

    @Volli
    Also ich geh schon mehr als 30 Jahre nicht wählen, früher hab ich das Spiel nicht durchschaut und hab die Grünen mal gekreuzt. War noch zu Kellys Zeiten, dann hab war ich in Kino mal zu deren Gründungsveranstaltung, das hat mich gleich an die DDR erinnert, also nix wie weg. Und dann nie wieder hin, die kamen und kommen prima ohne mich aus. Damals hab ich aber das nicht so geschnallt, das kam aus dem Bauch. Blavatsky halt. Weisst Du schon, was ich meine.
    Das, was ich heute weiss, lernst Du eh nur durch Impuls von aussen.
    Wir lernen genau das, was wir sollen, früher oder später.

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  13. Texmex sagt:

    Kibo

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