bumi bahagia / Glückliche Erde

Oft schon war das Thema Land Lease, die Unterstützung der VSA für Rußland im sog. 2. Weltkrieg, ein großes Streitthema gewesen, und genauso oft hatte ich mich schon gefragt, warum es eigentlich Land LEASE hieß – nun kommen wir der Lösung wohl ein wenig näher…
Luckyhans, 7. August 2017
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Ja, bei diesem Thema gingen die Meinungen stets extrem weit auseinander.
Der brave Ossi hatte die stramme Sowjet-Propaganda im Ohr (3 – 4% des sowj. Gesamt-Rüstungsaufwandes), der brave Wessi die utopische VSA-Propaganda (mehr als die Hälfte des sowj. Gesamt-Rüstungsaufwandes).
Noch viel heftiger wurden die Rindfleischbüchsen diskutiert…

Пиндосы отобрали весь Ленд-лиз и утопили. Но деньги с России за прокат требовали

Lassen wir doch vorerst mal die Zahlen beiseite. Denn Prozentangaben sind immer sehr schön zu manipulieren, weil man dies oder jenes doch noch – oder auch nicht – mit einbeziehen kann in die Basiszahl, die dann für 100% stehen soll.
Von den zugrundegelegten Preisen mal ganz abgesehen…

Und daß mit Statistik seit deren Erfindung nicht Information, sondern fast ausschließlich Manipulation betrieben wird, ist auch hier auf bb schon nachgewiesen worden.
Jeder erinnert sich an den „flexiblen“ Vergleichsmaßstab, mit dem prozentuale Veränderungen regelmäßig piahrt werden: zum Vormonat oder zum Vorjahresmonat – oft kommen genau entgegengesetzte Tendenzen heraus, und dann nimmt jeder, was er gerade „braucht“ für seine beabsichtigte Aussage…

Also sehen wir uns erstmal an, warum das denn Land LEASE hieß.
Es war nämlich ein Leasinggeschäft.
Für alle Waren, die geliefert wurden,  mußte eine vereinbarte Leihgebühr bezahlt werden, welche eine sachgerechte Nutzung mit beinhaltete.

Wenn also zum Beispiel 1000 LKWs geliefert wurden, dann mußte dafür jährlich soundsoviel Leasingrate abgedrückt werden – und die Sowjetunion zahlte brav, mit Waren (Erze, Holz oder Gold).

Zum Ende des Krieges wurde dann abgerechnet, d.h. alle noch vorhandenen „geliehenen“ Sachen wurden gezählt, und was nicht mehr da war, weil zerschossen oder verloren gegangen (Technik) oder verbraucht (Rindfleisch), mußte bezahlt werden.
Auch hier war die SU ein „guter“ Schuldner, noch auf mehrere Jahre nach Kriegsende hinaus.

Auch ein Teil der Reparationen aus der Ostzone wurde da zum Ausgleich geliefert: Eisenbahnschienen zum Beispiel.

Пиндосы отобрали весь Ленд-лиз и утопили. Но деньги с России за прокат требовали

Was passierte nun mit den noch vorhandenen geliehenen Sachen?

Diese wurden der SU zum Kauf angeboten – allerdings zu solchen Konditionen, daß Väterchen Stalin sagte: „nee, das machen wir dann besser selbst – auch wenn’s weh tut“ – weil man natürlich die LKWs recht gut hätte für den Wiederaufbau des zerstörten Landes gebrauchen können.

Aber damals hieß es ‚alles oder nichts‘, und das zu einem horrenden Preis – typisch amerikanisch halt.

Пиндосы отобрали весь Ленд-лиз и утопили. Но деньги с России за прокат требовали

Was dann gleichzeitig bedeutete, daß die Teile alle wieder abgeholt werden mußten und in die VSA zurückgeführt.

Dagegen verwahrte sich die VSA-Industrie nun massiv, denn zum einen waren die meisten technischen Geräte (LKWs, Panzer, Kanonen usw.) nach ihrem Einsatz nicht mehr so richtig zu gebrauchen. Und soviel billige Gebraucht-LKW hätten auf Jahre den Binnenmarkt belastet.

Und zum anderen war die Rückführung mit ziemlich hohen Transportkosten verbunden.

Пиндосы отобрали весь Ленд-лиз и утопили. Но деньги с России за прокат требовали

Was also tun?
Nun, die Amis wären nicht die Amis, wenn sie nicht eine „pragmatische Lösung“ gefunden hätten.

Und hier kommt die schöne Südseeinsel Vanuatu ins Spiel – dort hatten die VSA zwei große Militärbasen errichtet. Und was dann geschah, das bitte ich euch hier nachzulesen. Und schön bis zum Ende die Fotos anzuschauen.

Denn das Ergebnis sieht heute so aus:

Пиндосы отобрали весь Ленд-лиз и утопили. Но деньги с России за прокат требовали

Пиндосы отобрали весь Ленд-лиз и утопили. Но деньги с России за прокат требовали

Ehrlich gesagt, habe ich nach solchen Bildern überhaupt keine Lust mehr, um Prozentzahlen zu feilschen…


10 Kommentare

  1. Hat dies auf Treue und Ehre rebloggt.

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  2. Vollidiot sagt:

    Die eigenen Sachen haben sie dann gleich in der Gegend gelassen um für den Koreakrieg gerüstet zu sein.
    Warum alles in der Gegend rumkarren.
    Einfach nach sinnvoller Verwendung suchen und entsprechend planen.
    So zieht dieses Pack, ähnlich der Armeen im 30-jährigen Krieg durch Deutschland, über die Erde unt hinterläßt Elend und Zerstörung.
    Alles unter dem Panier: Freiheit, Demokratie, Werte.
    Was mit Freiheit, Demokratie und Werten gemeint ist zeigt die Blutspur seit rund 120 Jahren.
    Freiheit im Ausleben und Auspressen und Zerstören, von A bis Z.
    Demokratie als Hülle für Plutokratie.
    Werte sind Geld, Grundbesitz, Kulturtod, Mord und Totschlag und grandioses Lügen.

    Und der hiesige Demokrat hat das adaptiert.
    Und der Wähler goutiert das.

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  3. Jochen sagt:

    Die einen wollen die Welt erhalten, die anderen tun alles dafür sie kaputt zu machen.
    Welche Gruppe wird gewinnen?

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  4. Luckyhans sagt:

    zu Jochen um 16:03
    Die Welt wird immer sein, solange diese Schöpfung besteht.
    Die Frage lautet also anders: wird es DIESE Menschheit noch lange geben – oder nicht? 😉

    Ein schöner Film dazu:

    Übrigens gibt’s auch eine Neufassung:

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  5. Vollidiot sagt:

    Jochen

    Das muß jeder mit sich abmachen.
    Welche der 2 Gruppen stärkst Du?
    Also, die, die kaputtmachen wollen, tun nur so.
    Und die, die sie erhalten wollen, tun nur so.
    Daraus ist ein eindeutiger Schluß zu ziehen……………….

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  6. ziegenlippe sagt:

    Was eine Riesensauerei.
    Danke für den Beitrag Luckyhans, es sind so miese Drecksleute.

    Kann es sein, dass auf der Insel die Presse manchmal noch Schweinereien an das Tageslicht zerrt?

    Nett an die Strugazki Brüder erinnert zu werden, jedes Buch was ich im kleinen Ossi Land in die Hand bekam von denen, ich habe es gelesen.
    Wunderbare Kostbarkeiten.
    Ausser ‚Es ist nicht leicht ein Gott zu sein‘, habs leider nicht bekommen, im Buch und Film geht’s um die hoch entwickelte Menschheit der Zukunft die versucht erzieherisch tätig zu werden auf anderen Planeten.

    Habe so ein, zwei Zweifel, ob der menschlichen Möglichkeit der Höherentwicklung, wenn man sich umschaut, ists glaube ich verständlich.
    Unvergessen für mich ‚Picknick am Wegesrand‘. Auch heiß geliebt von mir, der Ijon Tichy und Stanislaw Lem.

    Weil es auch um die Konfrontation von Weltmächten geht, mir fällt gerade ein, wie erstaunt ich als Kind immer über
    die Verwendung von SU (Sowjetunion) und US (USA) im DDR Sprech war.
    Dreh es um und es ist dasselbe.

    Und dann hatten die auf ihrem Kriegsgerät auch immer den gleichen Stern.

    Ja, das gab mir schon zu denken.

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  7. luckyhans sagt:

    zu zili um 1:13
    “ die hoch entwickelte Menschheit der Zukunft die versucht erzieherisch tätig zu werden“ –
    oh nein, es geht ursprünglich ausschließlich darum, zu beobachten, wie die Entwicklung auf dem anderen Planeten verläuft und welche Paralleleln sich zur irdischen Vorgeschichte eröffnen… allerdings hält der entsandte „Beobachter“ den Druck der Grausamkeiten nicht allzu lange aus, ohne selbst Hand anzulegen… Im Unterschied zum Buch endet der Film recht schnulzig. 😉
    Hier der ganze Film, allerdings in russisch…

    Hier der Film zum „Picknick“:

    Und zum „Malysch“ gibt es einen polnischen Film:

    Ach so, auch das „Hotel zum verunglückten Bergsteiger“ gibt’s als Film:

    Aber der Hammer ist natürlich die „Bewohnte Insel“:

    2. Teil

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  8. ziegenlippe sagt:

    Lucky, schön, prima das tu ich mir gerne an, das restliche Russisch wird zwar nicht reichen, aber ich kenne ja einiges und schätze einige Filme aus Russia.
    Den Inhalt der Story hatte ich ausm Gedächtnis, es ist lange her, Asche auf mein altes Haupt ☺

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  9. Luckyhans sagt:

    zu zili um 3:17
    … den Film Stalker („Picknick am Wegesrand“) gibts auch in deutsch… 😉

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  10. Wolf sagt:

    Die massenhafte Verschrottung fand auch auf anderen US-Militärbasen statt. Mein Vater mußte im Sommer/Herbst 1945 in Großbritannien als Kriegsgefangener für die Amerikaner Zwangsarbeit leisten. Seine Aufgabe bestand darin, mit dem Schweißbrenner teils nagelneue US-Militärfahrzeuge zu verschrotten.

    Allerdings hieß die Regelung nicht „LAND-LEASE“, sondern „LEND-LEASE“ (Leih-Pacht).

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