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Freibrief und Palastrevolution

Das habe beides nur wenig miteinander zu tun? Na, wart’s nur ab, Henry Higgins – das sind Dinge, die können sehr eng miteinander verknüpft sein, nicht nur zeitlich.
Da dies bei den Lücken-Mädchen (wenn überhaupt) nur sehr einseitig beleuchtet wird, bringen wir hier – redaktionell überarbeitet und gekürzt – diese beiden Dinge zusammen, aus russischer Sicht.
Luckyhans, 28. Juni 2017
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Die VSA fordern von der UNO die Genehmigung, in ein beliebiges Land einfallen zu dürfen

Montag, 26, Juni 2017

Washington hat vor, über die UNO den Einfall in Drittländer zu legalisieren – durch Erweiterung des Verzeichnisses der terroristischen Organisationen.

Dieser Schachzug von Seiten der UNO eröffnet den VSA die Möglichkeit, beliebige Spezialeinsätze auf dem Territorium anderer Staaten durchzuführen. Deshalb stimmt die Führung des Landes für die Einbeziehung der regionalen Filialen der „Al-Kaida“ und ISIS (beide in der RF verboten) in das UNO-Verzeichnis terroristischer Organisationen.

Wie aus russischen diplomatischen Kreisen verlautet, würde bei erfolgreicher Durchsetzung dieser Initiative Washington gemäß der amerikanischen Gesetzgebung die Möglichkeit erhalten, unbegrenzte Spezialeinsätze (special ops) in Drittländern durchzuführen.

So würde die Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder endgültig legalisiert.
Eine Reihe von Ländern, darunter Rußland, sind gegen diese Vorschläge der VSA.
Besonders Ägypten, das auf der Sinai-Halbinsel gegen Al-Kaida kämpft – Kairo ist sicher, mit dieser Bedrohung allein fertigzuwerden – es sieht in der Befürwortung der Initiative eine faktische Anerkennung der eigenen Unfähigkeit, den Terrorismus zu beseitigen.

In Rußland ist man sicher, daß die regionalen mit ISIS verbundenen Terroristengruppen, zu denen auch jene in den Ländern des islamischen Magrib und Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel gehören, in der Regel klein sind und die jeweiligen Ländern durchaus mit diesen allein fertigwerden können.
In Rußland selbst ist die Gruppe „Wilajat Kawkas“ auf ISIS eingeschworen.

Dahinter steht das Problem der Klassifizierung der bewaffneten kämpfenden Strukturen, die wohl nun durch die unlängst gegründete Anti-Terror-Verwaltung der UNO erfolgen soll – bis heute gibt es dazu keine Eingikeit.
Es gibt Fälle, wo dieselbe Organisation in einem Land als terroristisch angesehen wird und in anderen Ländern und der UNO nicht. Die libanesische Hezbollah gilt in den VSA, Israel und einigen anderen Staaten als terroristisch, in Rußland jedoch nicht.
Ähnlich steht es mit der Arbeiterpartei Kurdistans, die von der Türkei als terroristisch bekämpft wird, nicht jedoch von Israel.

Wie der russische Militäranalyst Anton Lawrow meint, hat das Pentagon zur Zeit formal nicht das Recht, auf dem Territorium dritter Staaten größere verdeckte Operationen durchzuführen, ohne den Krieg zu erklären – das soll über die UNO banal umgangen werden.
Heute könnten nur einzelne Spezialeinheiten verdeckte Operationen in anderen Ländern, wo terroristische Organisationen beheimatet sind, durchführen – allerdings nur gegen solche, die auch in dem UNO-Verzeichnis aufgeführt sind.
Da jedoch das Pentagon selbst eine eigene Terroristen-Liste führt, soll der neue Geheimdienst „Joint Special Operation Command“ (JSOC), der Aufklärungs-Abteilungen und eine Drohnen-Flotte vereint, so freie Hand bekommen.
Ohne die Regierungen der Länder, in denen JSOC wirkt, zu informieren, sollen dann beliebige Personen und Organisationen, welche die Interessen der VSA bedrohen, aufgefunden und liquidiert werden – so die Aufgabenstellung des JSOC.

Quelle

Wie sowas dann aussieht, können Hochzeiten und Familienfeste feiernde Menschen in Pakistan genauer beschreiben… freie Hand für den weltweiten Staatsterrorismus der VSA.

Und nun zum Umsturz in Saudi-Arabien, von den Lückenmädchen einhellig begrüßt.

Die Saudische Version der Ukrainität

Alexander Rodgers . 26. Juni 2017 – 09:00


Werter Prinz, was war das jetzt?

Vor einigen Tagen hat in Saudi-Arabien eine Palastrevolution, ein Umsturz, stattgefunden.
Im Namen des gegenwärtigen Monarchen, des alten 81jährigen an Alzheimer erkrankten Salman bin Abdullah, wurde der Thronfolger Muhammed bin Najef durch den erst 31-jährigen (!) Muhammed bin Salman ersetzt.

Bin Najef wurde aller seiner Ämter enthoben und bin Salman bekam einige neue.
Neben seiner Rolle als Verteidigungsminister und Chef des Rates für Wirtschaftsreformen wurde er auch noch erster Vizepremier – damit hat er praktisch die vollständige Macht im Lande. (der alzheimergeschwächte Opa hat schon lange keinen realen Einfluß mehr)

Damit bin Najef nicht auf die Idee kam, Widerstand zu leisten, wurden 18 israelische Jagdflugzeuge nach Saudi-Arabien verlegt, die so den Umsturz absicherten.
Für ein sich so sehr islamisch gebendes Land wohl eine sehr merkwürdige Sache, sich von Israel Schutz bieten zu lassen, oder? Riecht sehr sonderbar…

Das Ganze ist noch insofern höchst sonderbar, weil damit die eisernen Regeln des Saud-Clans zur Nachfolge, die über 800 Jahre lang eingehalten worden waren, erstmals gebrochen wurden.

Und dieser Usurpator hat, unmittelbar nachdem er die Macht im Lande an sich gerissen hat, gleich begonnen, laut zu tönen – man werde jetzt hart mit Rußland sprechen, und wenn Rußland seine regellosen Bombardierungen fortsetze, dann werde man Maßnahmen ergreifen. Rußland müsse wissen, daß die militärischen Möglichkeiten ausreichen, um die russischen Streitkräfte in Syrien in drei Tagen zu vernichten. …

Zur Klärung: der Knabe ist ebenjener Verteidigungsminister, der den Einfall der saudischen Armee im Jemen vermurkst hat, und zwar so kräftig, daß jetzt die jemenitischen husitischen Aufständischen eine der Provinzen Saudi-Arabiens kontrollieren.

Nach UNO-Angaben haben die Luftangriffe der Sauditen im Jemen in den vergangenen drei Jahren zum Tode von mindestens 6400 friedlichen Einwohnern, darunter 747 Kinder, geführt und mehr als 30.000 Menschen verletzt. …
Wer da wohl „regellos bombardiert“ hat?

Klar, man will für über dreihundert Milliarden Waffen aus den VSA kaufen.
Hat dem Jungen keiner gesagt, daß auch ein modernes Kampfflugzeug erst durch einen erfahrenen Piloten zur gefährlichen Waffe wird? …
Praktisch nachgewiesen haben die saudischen Piloten im Jemen eher ihr Unvermögen, die Panzertruppen eine noch größere Unfähigkeit, und der Heerführer bin Salman die seinigen ebenfalls – trotz technischer und zahlenmäßiger Überlegenheit und gekauften Massen an ausländischen Söldnern wird man nicht mal mit den schlecht bewaffneten Husiten fertig.

Und der will Rußland drohen? Hat er den Ukraine-Virus? …
Klar, das alles hat unser Agent in Washington, Genosse Trumpf, organisiert, der den Prinzen zu diesen Dummheiten verleitet hat…

Wie bekannt, kommt ein bedeutender Teil der Budgeteinkünfte Rußlands aus dem Verkauf von Kohlenwasserstoffen.
Stellen wir uns mal vor, wie die Weltmerktpreise reagieren werden, wenn da jemand überschnappt und Rußland sich gezwungen sieht, einige saudische Ölfelder, -leitungen und -lager zu „kalibrieren“ – so ganz zufällig, wie so manche amerikanische Drohne…

Quelle : Alexander Rodgers

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Ja, diese Rhetorik läßt trotz meiner weitgehenden „Glättung“ ahnen, daß mancher in Rußland geistig schon wieder kräftig auf Imperiums-Kurs ist.
Aber was Wunder?

die Kriegminister
Man kann nicht immer nur so tun als ob – eine Armee ist nicht zum drohen da, sondern zum schießen.
Zum Drohen kann man Geheimdienstleute schicken, wie das die Amis weltweit tun.
Irgendwann wird sich auch Putin im Wahlkampf mal als „starker Mann“ präsentieren müssen…
LH


2 Kommentare

  1. haluise sagt:

    Hat dies auf haluise rebloggt.

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  2. luckyhans sagt:

    Falls übersehen, so wie es mir passiert ist, hier zum obigen Thema noch eine Wortmeldung von der außerparlamentarischen VSA-Opposition:
    http://www.antikrieg.com/aktuell/2017_06_24_diespannungen.htm

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