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Vom effizienten Privateigentum

Es gehört zu den grundlegenden Überzeugungen der meisten Menschen im Westen, daß ein privat geführtes Unternehmen stets profitabler und effizienter ist als ein staatlich verwaltetes.
Einzig aus diesem Trugschluß bezieht das Privateigentum seine Existenzberechtigung.

Wobei es völlig unlogisch ist: wenn ein staatliches Unternehmen praktisch ohne Profit arbeiten kann (weil der Staat über die Steuern der Beschäftigten genug Einnahmen hat) und dabei die Befriedigung der Bedürfnisse der Kunden geradeso schafft – wie soll dann ein privates Unternehmen dieselbe Befriedigung schaffen UND dazu noch Profite erwirtschaften?
Das kann doch nur auf Kosten der Qualität der Arbeit, auf Kosten einer stärkeren Ausbeutung der Mitarbeiter oder auf Kosten der Substanz des Unternehmens gehen…

Aber das ist nur meine Meinung – lassen wir einen Publizisten zu Wort kommen.
© für die Übersetzung aus dem Russischen by Luckyhans, 29. März 2017
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Welcher Depp hat gesagt, daß Privateigentum effektiver ist als staatliches?

01. Dezember 2016

Какой дурак сказал, что частная собственность эффективнее государственной?

Die Russen werden schon lange an den Gedanken gewöhnt, daß der Staat ein stets uneffektiver Eigentümer ist. Und daß man nicht nur verbieten muß, an eine Re-Nationalisierung zu denken, sondern daß man die ganze Wirtschaft in private Hände geben muß – dann wird über Rußland das allgemeine Glück hereinbrechen.

In wessen Interesse diese aufdringliche Propaganda geführt wird, muß wohl nicht extra erklärt werden.
(nö, aber man könnte nochmal daran erinnern, was das lateinische Wort „privare“ bedeutet: „berauben“ – eine Privatisierung ist also nichts weiter als eine Beraubung des Volkes an seinem von seinen Steuern und Abgaben geschaffenen Gemeinschaftseigentum – d.Ü.)

Aber mit der These zur effektiveren Eigentümerschaft muß man sich mal näher befassen. Denn wenn es um die Effizienz des Eigentümers geht, wird von den Ideologen und Propagandisten entweder bewußt gelogen, oder sie wiederholen die Lügen anderer aus strotzender Dummheit.

Der Eigentümer, sogar der private, verwaltet schon längst nicht mehr sein Eigentum. Seit 100 Jahren mindestens.
Er hat sich von dieser mühevollen Arbeit mit Aktien abgeschirmt. Und das Eigentum wird von angestellten Managern verwaltet, die unverständlich von wem ernannt werden, aber es wird vorausgesetzt, daß dies der effektive Eigentümer tut.
Obwohl: wie sollen die Millionen kleinen und mittleren Aktionäre den Vorstand eines Großkonzerns ernennen? Kann ich mir nicht vorstellen – das soll mir mal jemand zeigen, daß dies technisch möglich ist.
(selbstverständlich werden die Vorstände nach „Schnauze“, Kumpelkenntnis und Mitgliedschaft im entsprechenden „Club“ oder „Bund“ ernannt – von den wenigen Großaktionären ausgesucht und dann in den Aktionärsversammlungen durchgedrückt – d.Ü.)

In der Praxis sehe ich, daß der Aktionär, egal ob Klein- oder Großaktionär, nur am Wachstum seines Kapitals interessiert ist. Und sobald da irgendwelche Probleme auftauchen, wird er augenblicklich sich effektiv von seinem einen Eigentum in Form von Aktien trennen und in ein anderes investieren.
Und ihm ist jegliche Effektivität schnurzegal. Und auch der Nutzen für den Staat und die Bevölkerung. So viel wie möglich abfassen und rechtzeitig abstoßen – das ist sein ganzes Interesse.

Das möge mir doch bitte jemand erklären, warum die von wem auch immer nach unbekannt welcher Prozedur ernannten Manager effektiver sein sollen als dieselben Manager, wenn sie von staatlichen Strukturen ernannt werden?

Und es gibt einen ganzen Sack voll Nachweise dafür, daß unsere russischen Meister der „Aufteilungen“ (des kleinteiligen Zersägens der Budgetmittel – d.Ü.) und „Rückvergütungen“ (roll-back eines nicht geringen Teils der Auftragssumme, meist so 30 – 40%, an einen oder mehrere der Auftragsvergeber privat-persönlich – d.Ü.) nur Fachleute mit sehr schmalem Kenntnisprofil sind. Sie können nur kleinsägen und rückkassieren. Dank diesem haben sie sich sehr gut hochgearbeitet.
Aber eine Fertigung leiten – das haben sie nie gelernt und sehen darin auch keine Notwendigkeit.

Wozu? Aufteiler-Rückkassier ist ein viel einträglicherer Job.

Unter den Bürokraten in der UdSSR lief alles besser. Wenn nicht alles, so doch vieles. Und unsere Staatsapparat-Leute, trotz aller Kritiken im Internet-Raum, hinterlassen doch in ihrer Masse den Eindruck besserer Verwalter – und sogar (ich traue mir das zu sagen) verantwortungsbewußter zu sein, für das Volk. So sonderbar das auch klingen mag.

Allerdings im Vergleich mit den Deripaskas klingt es nicht sonderbar.
(Oleg Deripaska ist ein ehemaliger Jung-„Oligarch“, der auf sonderbare Weise Anfang der 90er Jahre mit nur 26 Jahren zum Eigentümer der größten Aluminiumhütte des Landes geworden war – d.Ü.)

Hier ist ein kurzes Verzeichnis jener Branchen, wo die Vorteile der bürokratischen Verwaltungsform offensichtlich sind:

– nur die Bürokratie ist effektiv in jenen Industriezweigen, wo es keinen Markt gibt. Zum Beispiel in der Produktion von Atom-U-Booten, Kosmos-Technik usw. (d.h. in den sehr wissenschafts- und kapitallastigen Bereichen).

– nur die Bürokratie ist effektiv in jenen Industriezweigen, welche von der gesamten Gesellschaft und von niemandem im Einzelnen benötigt werden, zum Beispiel Feuerwehr.

– nur die Bürokratie ist effektiv in jenen Bereichen, wo die Interessen der Wirtschaft insgesamt ein Fehlen von Profiten in der konkreten Branche voraussetzen: Straßen, Kommunikationen, Energetik… kurz: Infrastruktur.

– nur die Bürokratie ist effektiv in natürlichen Monopolen. Natürliche Monopole sind solche Industriezweige, wo die Konkurrenz nicht zur Verringerung der Kosten, sondern zu deren Erhöhung führt. Oder könnt ihr euch eine Konkurrenz in der Kanalisation in eurer Wohnung vorstellen? (der Herr Tschubais kann das!)

– nur die Bürokratie ist effektiv unter Bedingungen, wenn keine andere Struktur tätig wird. Während des Krieges und bei Katastrophen. Oder könnt ihr euch die Versorgung einer kämpfenden Division mit Munition auf der Grundlage von Angebot und Nachfrage vorstellen? (rhetorische Frage, muß nicht beantwortet werden)
Und der Verbrauchermarkt verwandelt sich während des Krieges in häßliche Abarten. Ausweg: Verteilen der Waren auf Karten-Basis, d.h. bürokratisch.

– Die Bürokratie ist die patriotischste Klasse, gerade kraft ihrer Stellung im Staat. Wie sagte Marx: „das Proletariat hat keine Heimat“ (Beispiel Gastarbeiter).
Die Bourgeoisie um so mehr, besonders die jüdische. (gemeint ist die nicht nur jüdische internationale Finanzoligarchie – d.Ü.)
Die Bürokratie dagegen hat keinen „Ersatzstaat“, aus dessen Ausbeutung sie sich ernähren könnte. Deshalb muß sie den eigenen sorgsam behandeln, denn ich kenne keine Geschichte, wo ein Beamter, der nach Amerika geflohen ist, dort eine analoge Position im Staatsapparat bekommen hätte.

– Nur die Bürokratie ist fähig, große Räume mit ganz unterschiedlichen Wirtschaftsbedingungen zu verwalten (Rußland; die EU, wo jetzt mit Hochdruck eine Euro-Bürokratie heranwächst. Früher das britische Imperium usw.)
Ohne effiziente Bürokratie zerfallen diese Giganten unbedingt.
(wie sich bei der EU zeigt, rettet die überbordenden Bürokratie ein auf tönernen Füßen stehendes politisches Kunst-Konstrukt auch nicht – eher im Gegenteil – d.Ü.)

Aber gibt es in der modernen Ökonomie denn Bereiche, wo die private Eigentumsform effektiver ist?

Zweifellos. Das sind die Bereiche, die für eine Vergesellschaftung nicht ausreichend entwickelt sind: der Handel, das Restaurant-Geschäft, der Tourismus, Taxis, die Landwirtschaft und ähnliche.

Und genau diese Sektoren werden von unserer Bürokratie unter Druck gesetzt, mit Gequatsche von der allseitigen Unterstützung des Klein- und mittelständischen Unternehmertums, unter dem Vorwand der Einführung „zivilisierter Handelsformen“ und ähnlichem. Aber tatsächlich wird das im Interesse der Monopolisten und Beamten gemacht, die mit den Oligarchen-Monopolisten verwachsen sind, im Rahmen des in Rußland aufgebauten ständisch-korporativen Staates.

Und wenn man mal die Klasseninteresssen beseiteite läßt, dann ist die effektivste Wirtschaft in jenen Ländern zu finden, wo das Privateigentum nicht dem Staatseigentum entgegengestellt wird, sondern sich harmonisch mit diesem ergänzt.
Wo in jenen Bereichen, die für eine Vergesellschaftung gereift sind, ein staatliches oder gemischtes pivat-staatliches Eigentum dominiert. Und in jenen Bereichen, wo eine Konkurrenz erhalten bleibt, das private.

So zum Beispiel in China oder Vietnam, die hervorragende Ergebnisse in der Wirtschaft erzielen. Dort wird nicht das Staatseigentum zugunsten von Oligarchen und hohen Beamten, die gern Oligarchen werden wollen, vernichtet. Und der kleine Eigentümer wird nicht vernichtet zum Nutzen der im Wettbewerb uneffektiven selbigen Oligarchen und Beamten.

Aber wie könnte man sowas unseren Meistern des Aufteilens und Rückvergütens erklären, die begierlich geifern im Vorgeschmack auf den Gewinn?

Quelle: Источник oder webnovosti.info/n/40070/

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Jo, derf der denn des?
Einfach mal vernünftig und rational an die Sache des Eigentums herangehen?
Ohne vorgefaßte „grundsätzliche“ Überzeugungen und Vorurteile?

Gut, anders werden wir immer nur im Rahmen des sich immer mehr als Bremsklotz erweisenden „hocheffektiven“ (oder eher hoch-fiktiven?) Nager-Systems steckenbleiben (von Tee-Nager zum Ma-Nager), deren Hauptaufgabe es ebenfalls ist, so schnell wie möglich so viel wie möglich abzufassen und sich dann auf den nächsten Posten hochschieben zu lassen…

Übrigens hat unlängst eine Studie der bekannten Beratungsfirma KPMG festgestellt, daß ausgerechnet die (vorwiegend ausländischen oder jüdischen) hochbezahlten Top-Manager von Großunternehmen in Rußland besonders dazu neigen, sich auf Kosten des Unternehmens persönlich zu bereichern: 56% der Vorstände, Direktoren und 24% der funktionalen Ebene, während international die Gier unter den Manager-Ebenen eher gleichmäßig verteilt ist (bei 31 – 32%).
Diese Daten hat KPMG auf der Grundlage der Untersuchung der von ihnen auditierten Unternehmen in 85 Ländern erhoben.

Haupttatbestand in Rußland ist die „Privatisierung“ von Einkünften und Aktiva der von ihnen geleiteten Unternehmen (46% der Fälle), gefolgt von gefälschten Bilanzen und Annahme von Bestechungsgeldern mit je 11%, so der Partner PwC; der Schaden betrug bei jeder 4. russischen Firma jeweils mehr als 1 Mio USD in den vergangenen 2 Jahren.

Wohl nicht zufällig wird von 71% in Rußland (60% international) dabei die schwache innere Kontrolle der Tätigkeit der Manager in den Unternehmen ausgenutzt.
Allerdings landen die Manager fast nie vor Gericht – die Hälfte von ihnen wird still und leise (und gewiß mit einer „ganz ausgezeichneten“ Beurteilung) entlassen, und bei 15% der Unternehmen passiert – gar nichts.
(mehr dazu hier, in russisch)

Wer nun denkt, daß dies ein „rein russisches“ Spezifikum ist, der sei eingeladen, sich selbst über die hiesigen Verhältnisse kundig zu machen.

Es geht halt nichts über den verantwortungsbewußten Eigentümer-Unternehmer im kleinen und mittelstädischen Betrieb
LH


5 Kommentare

  1. Vollidiot sagt:

    Das Denken in Eigentums-Kategorien wird uns wohl noch lange plagen.
    Noch länger als der Annhmezwang von Aktien und andere Perversitäten.
    Real ist sowohl Staatseigentum wie klein- oder mittelständisches Wirtschaften mit direkter Verantwortung und Haftbarkeit das verträglichste Modell.
    AGs gehören verboten.
    Und , und…………………………….
    Ein Augiasstall und Horden von Schmatotzern und Betrügern und Verbrechern und Stiefelleckpolitikern, gekauften Wissenschaftlern und vieles mehr.
    Wo man hinschaut springt einem das Elend an.
    Abhilfe bietet hier das VERTIEFEN, aktuell, in eine Huflattich- oder Männertreublüte oder eine aufbrechende Lärchenknospe auf Pestwurzpolster oder das Riechen an frischem Brennesselgrün.
    Wenn wir nicht die Verbindung, in aktiver Weise, zum Geistigen suchen – können wir irgendwann hier dichtmachen.

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  2. haluise sagt:

    Hat dies auf haluise rebloggt.

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  3. haluise sagt:

    HABGIER pervertiert ja wohl alle wirtschafts- und LEBENS-weisen.

    „Wenn wir nicht die Verbindung, in aktiver Weise, zum Geistigen suchen – können wir irgendwann hier dichtmachen.“

    es gibt bereits die NEUE PHYSIK,die PHYSIK des FEINSTOFFLICHEN … schaut her:
    https://geistblog.org/2017/03/28/klaus-volkamer-neue-physik-medizin-und-esoterik/
    von
    https://bumibahagia.com/2017/03/26/die-wabenerde-3/

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  4. Ludwig der Träumer sagt:

    Danke Lucky, Dein Aufsatz gibt mir Anlaß, die Wortschöpfung ‚Eigentum‘ näher zu betrachten.

    Das, was einem Menschen rechtmäßig gehört ist Eigentum, schallt es sofort aus mir. Aha.

    Der Jurist würde dazu sagen: Das Eigentum stellt eine Rechtsposition zu einer bestimmten Sache dar. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem Herrschaftsrecht. D. h., daß der Eigentümer nach Gutdünken seine Sache pflegen, zerstören oder verwahrlosen kann. Dabei muß der Eigentümer jedoch die Grenzen des Gesetzes beachten. So ist es beispielsweise verboten, das Eigentum dazu benutzen, um fremdes Eigentum zu beschädigen oder andere Personen zu verletzten. Aufgrund des Herrschaftsrechts wird das Eigentum streng von dem Besitz getrennt.

    Soso. Waffenfabriken sind also davon befreit. Da gibt es keine greifbaren Eigentümer mehr. Nur noch Aktienbesitzer. Deswegen Aktiengesellschaften?

    Die Menschenrechtskonvention fordert, das Recht auf Eigentum zu garantieren (steht dort so. LoL)

    „Artikel 1 – Schutz des Eigentums
    1. Jede natürliche oder juristische Person hat das Recht auf Achtung ihres Eigentums. Niemandem darf sein Eigentum entzogen werden, es sei denn, dass das öffentliche Interesse es verlangt, und nur unter den durch Gesetz und durch die allgemeinen Grundsätze des Völkerrechts vorgesehenen Bedingungen.

    2. Absatz 1 beeinträchtigt jedoch nicht das Recht des Staates, diejenigen Gesetze anzuwenden, die er für die Regelung der Benutzung des Eigentums im Einklang mit dem Allgemeininteresse oder zur Sicherung der Zahlung der Steuern oder sonstigen Abgaben oder von Geldstrafen für erforderlich hält.“

    Hier werden gleich mehrere Begriffe – willkürlich gesetzte Rechtsnormen miteinander verschwurbelt, der Eigentum jederzeit relativieren oder aushebeln kann.

    Wie der Jurist richtig vermutet, untersteht das Eigentum dem sog. Herrschaftsrecht. Jetzt haben wir es. Wer die Herrschaft – auch und vor allem über die Geldverteilung hat, kann also leicht Eigentümer werden. Alles eine Frage der Definition, die nur die Herrschaft bestimmt. Die hat jedoch das Eigentumsrecht längst abgeschafft. Es ist nicht mehr zeitgemäß.

    Der Häuslebauer wird nie Eigentümer seines Reihenhauses. Nicht einmal, wenn er im Lotto gewinnt und ohne lebenslanger Hypothek bar bezahlen kann. Er kann jederzeit zum Wohl des sog. Allgemeininteresses – zumindest teilenteignet werden. Sei es um Kriegsschulden zu zahlen.

    Das heutige Allgemeininteresse, da uns vorgegaukelt wird, ist das der Kapitalvermehrung um jeden Preis. Das rafft der Bunzel aber nicht. Er bekommt einen Krümel Erde gegen Grundschuld und suhlt sich stolz als Eigentümer. Läßt sich dafür sogar in den Krieg treiben zur Verteidigung seiner ‚Schulden‘, die sich nach dem verlorenen Krieg potenzieren.

    Die heutigen Macher – Oligarchen, vertreten durch Bank- und Konzernvorstände und Politiker ahnen, daß diese Definition für ihre Gier zum Eigentum nicht tauglich ist, wenn die juristische Definition im Kantschen Sinn menschenwürdig sein sollte. Diesen Konflikt werden sie Mithilfe der Politikschranzen mit der Einführung des Weltsozialismus aushebeln, der seit der Entmachtung des Feudalismus gärt. Das hat nichts mit der guten Idee des Kommunismus zu tun.

    Gab es für kurze Zeit Unternehmer, die ihren Gewinn zumindest teilweise dazu verwendeten, bezahlbare Wohnhäuser und Schulen für die Arbeiter zu bauen um ihnen ein erträgliches Leben zu ermöglichen, wird heute nur noch Lebenskraft ausgesaugt. Eigentum verpflichtet ist nicht nur zur hohlen Phrase verkommen, sondern auch schädlich für die unermeßliche Gier nach Geld.

    Den Feudalist und den unverantwortlichen Unternehmer konnte man früher noch köpfen, wenn er es zu bunt trieb. Die waren noch greifbar. Der heutige Manger ist da schlauer. Er verpißt sich, wenn der Karre an der Wand hängt und besteigt den nächsten. Die brauchen kein Eigentum mehr. Sie können sich alles auf Zeit kaufen – also in Besitz nehmen. Zecken auf Zeit. Wenn der Wirt ausgesaugt ist, geht es zum nächsten. Warum wohl wird das Eigentum zunehmend durch Leasing ersetzt. Wer weiß schon, daß z. Bp. der gesamte Fuhrpark aller Behörden nur aus Leasingverträgen besteht? Leasing ist die größte Waffe gegen die Selbstbestimmung des Menschen – des Volkes, die Abhängigkeit schafft. Der nächste Akt ist die sog. Privatisierung der Autobahnen, der nichts mit Eigentum zu tun hat, sondern mit der Aussaugung der letzten Lebensenergie des Menschen.

    Die künftige Entwicklung des gesellschaftlichen Miteinanders wird also bestimmt durch den Besitz – die Besetzung. Eigentum war gestern. Der globale Blutsauger braucht kein Eigentum mehr. Er nimmt einfach alles in Besitz und der Bunzel gibt ihm seine Stimme bei der nächsten Wahl.

    Ist Eigentum vlt. etwas ganz anderes als mir vorgegaukelt wird? Etwas Eigentümliches, das nur mir in meiner Seele inne ist? Etwas, was mir nicht und durch niemanden genommen werden kann?

    Nee, Ludwig, das bringt die ganze Rechtsordnung durcheinander. Geh lieber wieder in deinen Braukeller und träume weiter von deinen Eigentümlichkeiten.

    Mach ich jetzt. Seit ich mein eigenes Bier braue, spare ich mir die Kosten für das Flaschenpfand und manchmal den mir nicht guttuenden Ausflug in die Welt der großen Arschlöcher.

    Nochn Gutnachtsliedle:

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  5. […] – Ich sagte schon, daß die sozialistische Ökonomie nicht schwach war: mehr noch, sie war erfolgreich, besonders im Vergleich mit der kapitalistischen, so paradox das auch klingen mag. Wir hatten leider eine schlechte Vorstellung von den Realitäten der Ökonomie der VSA in den 1970er-1980er Jahren. Jetzt haben wir keinen Sozialismus – haben wir eine gute Wirtschaft? […]

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