bumi bahagia / Glückliche Erde

Geh-schichte

Geh, schichte (etwas auf)“ – einen Stapel, schichtweise, geordnet, zu einem Zweck.
Kann uns solch „Geschichtetes“ etwas sagen?

Ja, sagen die einen, denn „Wer seine Geschichte nicht kennt, der ist gezwungen, sie zu wiederholen.“ –
Nein, sagen die anderen, „Geschichte wiederholt sich nicht.“ und „Wir leben nur im Hier-und-Jetzt.“
Was ist nun richtig?

Wie so oft: sowohl das eine, als auch das andere.
Geht das?
fragt Luckyhans am 17.3.17
– – – – – – – – – – – –

Ja – denn „Leitsätze“, wie die oben als „Begründung“ genannten, können wichtige Botschaften vermitteln – diese wollen gefunden und verstanden werden.
Ich darf sie jedoch nicht in „ewig gültige“ (geht das überhaupt?) Dogmen verwandeln wollen.
Denn vieles, was heute noch völlig richtig war, kann schon morgen nicht mehr passend sein. Und umgekehrt.
Oder: was heute so nicht ganz richtig war, kann morgen schon gänzlich falsch sein.
Und umgekehrt.

Versuchen wir also, aus dem Geschichteten die richtigen Lehren zu ziehen, ohne sie dann als Losungen vor uns hertragen zu wollen.
Dazu ist es erstmal notwendig, sich akribisch mit eben jenen Schichten zu befassen, die da jemand mal zu einem Stapel aufgerichtet hat.
Denn wenn er auf-gerichtet hat, dann hat er dabei auch gerichtet, also „Richter gespielt“, und Bewertungen (und möglicherweise sogar Urteile?) getroffen und diese (bewußt oder unbewußt; vielleicht aber auch ziel-gerichtet?) mit eingearbeitet.

Die Fakten von ihren Interpretationen zu trennen, erfordert detaillierte Betrachtung OHNE ideologische und religiöse „Brillen“.
Ein hoher Anspruch.
Kann man dem gerecht werden?
Es wird schwerfallen, das ist klar.

Wie kann es gelingen?
Mit der „richtigen“ Methode, klar.
Und die wäre?

Alles ist in seinem Verlauf, im Zusammenhang zu betrachten, als kontinuierlicher Prozeß.
Erst im Zusammenspiel aller Teile offenbart sich das Ganze.

Klingt logisch. Ist es auch. Denn es fügt sich nichts zu einem Ganzen zusammen ohne Sinn. Und das Ganze ist immer mehr als die Summe seiner Teile.
Dazu ist auch keine weitere „Begründung“ nötig – davon kann sich jeder täglich selbst überzeugen und genug Beispiele in seinem Leben finden.

Wir sind also aufgerufen, die einzelnen Schichten zu betrachten, und das möglichst vollständig. Dazu dürfen jegliche Fakten, so sie als nachgewiesen gelten können und nicht als „ideologische Keule“ nachträglich erdacht wurden, nicht außer acht gelassen werden, auch wenn sie anfangs scheinbar nicht „ins Bild passen“.
Denn Widersprüche sind genau das, was die Prozesse vorantreibt.

Ebenso sind die Zusammenhänge herzustellen und die Entwicklungen als Abläufe zu sehen, bevor man sich deren Interpretation widmet.

Genug der Vorrede, wir sind uns einig, wie wir vorgehen wollen.
Oder nicht?

Gut, dann eben ein Gegenbeispiel: wie man Fakten auf „eigene Weise“ interpretieren kann, wenn man bestimmte „unpassende“ andere Fakten außer acht läßt und eine ideologische (in diesem Falle konspirologische) Brille aufsetzt.
Es folgt also nun aus dem Weltnetz – übersetzt von mir© – ein Kommentar zur russischen politischen Gegenwart.

Hier ist alles kompliziert
Autor:
Juri Jegorow , 16. März 2017, 11:39:42 UTC

Hier ist alles kompliziert. Jelzin hat die UdSSR zerstört, und er hat sie nach dem Plan der CIA der VSA zerstört. Die VSA haben für Rußland eine ‚demokratische‘ Verfassung geschrieben und wollten einen ’normalen‘ Staat errichten, mit ‚europäischen Werten‘. aber unter Fremdverwaltung der VSA.
Jelzin wurde durch den Petersburger Tschekisten
(veraltete aber tlw. noch gebräuchliche Bezeichnung für KGB-Leute, kommt von der Abkürzung „TsheKa“ = „Tshresvytshajnaja Kommissija“, der „Sonderkommission“, einem der Vorläufer des KGB – d.Ü.) Wolodja ersetzt, der in Deutschland angeworben worden war, und dann von den VSA übernommen. Wolodja (russische ‚Niedlichkeitsform‘ von Wladimir – d.Ü.) war mit kriminellen ‚Autoritäten‘ eng verbandelt, welche ihm halfen, ein Vielmillarden-Vermögen zusammenzuraffen.
Die alten Tschekisten (ehemalige Führer des GKTshP)
(das ist die im Westen als „Putschisten“ bekannt gewordene Fraktion, die Gorbatschow absetzen und zur Rätemacht = Sowjetmacht zurückkehren wollte, was Jelzin zu seinem Staatsstreich ausnutzte – d.Ü.) haben wütenden Widerstand geleistet und ganz still und heimlich den amerikanischen „Stirlitz“ (ein bekannter sowjetischer Film-Spion – d.Ü.) abserviert und ihn durch den wenig ähnlichen (inzwischen angeblich „mehrfach kosmetisch operiert“ – d.Ü.) Doppelgänger ersetzt – den Zwerg (der Schauspieler Witja). (Witja ist die Verkleinerungsform von Witalij; und es gibt diverse Videos im Netz, die einen Austausch Putins angeblich „nachweisen“ – d.Ü.)

Alle Milliarden bekamen die „Alten“, sie unterstützten zwecks Konspiration die alten Freunde von Wolodja, aber haben seine Töchter versteckt und die Scheidung von der Ehefrau Ljudmila durchgeführt. (bekanntlich hat sich Putin tatsächlich Mitte 2013 scheiden lassen – angeblich wegen seiner ‚Affäre‘ mit der Schauspielerin und Abgeordneten Alina Kabajewa, die angeblich ein Kind von ihm erwartete; seine ‚Geschiedene‘ ist inzwischen wieder verheiratet, also mit neuem Namen – d.Ü.)
Jetzt steuern die alten Tschekisten und deren erwachsene Söhne den Splitter der UdSSR. Als sie anstelle des Zwerges zeitweilig das kleine Jüdchen Dimon (Dimon ist der ‚offizielle‘ Spitzname von Dimitrij Medwedjew – d.Ü.) einsetzten, schöpften die VSA Hoffnung, über ihn Einfluß zu gewinnen. Dimon verkündete einen „Neustart“ der Beziehungen zu den VSA, und als Belohnung durfte er „heimlich“ Zellulose in die VSA verkaufen, durfte in den EU-Ländern wunderschöne Landsitze erbauen und sich strebsam bereichern
(der Oppositionelle Alexander Nawalnyj hat Anfang März ein Video über „Dimon“ und einen Teil seines Reichtums ins Netz gestellt – sehr aufschlußreich, auch ohne Sprachkenntnisse – d.Ü.)

Der gekaufte Dimon wurde der beste Freund der VSA und half sogar mit, den ‚Diktator‘ Gadaffi in Libyen zu entfernen. Die „Alten Tschekisten“ knirschten böse mit ihren Zahn-Resten und konnten bei den nächsten Wahlen wieder den Zwerg „wählen“ (lassen – die Zahl der nachgewiesenen Wahlmanipulationen in Rußland ist Legende, wie auch in der BRvD – d.Ü.) – den Doppelgänger Witja.
Der Zwerg konnte kein deutsch, aber hat hinreichend gut mit dem Volk kommuniziert – und mit den „Partnern“ (damit sind die ausländischen Politiker gemeint – d.Ü.). Der Kleine war anfangs nur 148 cm hoch, Wolodja dagegen 170 cm.

Die Bourgeois wollten den Widerling wieder austauschen – den Zwerg durch Dimon ersetzen, aber da kam der geheime Geheimdienstoberst Nawalnyj ins Spiel und ‚offenbarte‘ den Dimon (das Original drückt es deutlich deftiger aus; gemeint ist offensichtlich das ‚entlarvende‘ Video – d.Ü.).
Der künftige Präsident der RF wird also wieder der Widerling.“
(Quelle)

Interessant, nicht wahr? Wahre Fakten, kunstvoll vermischt mit Erdachtem, weil’s grad ins ideologische Konzept „paßt“… recht lustig.
Selektive Wahrnehmung
nennt man das, wenn jemand wie ein Pferd mit Scheuklappen herumläuft und stur um sich herum nichts sehen will.
Was bei den Pferden, hervorgerufen durch die Anordnung der Augen (seitlich, mit geringem räumlichem Sichtbereich nur nach vorn) und deren Wirkungsweise (sehr weites Sichtfeld auch nach hinten, aber nicht räumlich) für deren Nutzung als Zugtiere sinnvoll war (die Scheuklappen), ist für eine Betrachtung der politischen Verhältnisse ungeeignet.

Andererseits sind solch komplexe Geschehnisse wie die politischen Abläufe auch nicht zu verstehen, wenn man die Kräfte, die hinter den jeweiligen Akteuren stehen und diese beeinflussen oder gar lenken, nicht berücksichtigt.
Und auch deren jeweilige „Hinterleute“.
Aber wie weit kann man da sehen?

Manch Verschwörungsbeobachter geht davon aus, daß diejenigen, welche tatsächlich „die Geschicke lenken“, den Massen nie sichtbar sind.
Im Umkehrschluß wären dann alle, die uns als „Hintertanen“ (d.h. uns „Untertanen“ werden diese als die „Lenker“ der uns beherrschenden „Obertanen“ präsentiert) bekannt (gemacht) werden, doch nicht die wahren Lenker.
Konkret am Beispiel:
Deutschland als wohl nach wie vor (seit 1944) ein besetztes Land wird von den VSA gelenkt (gockele Kanzlerakte, Unterwerfungsbriefe, Egon Bahr-Memoiren, Willy Brandt).
Die VSA, genauer der „District of Columbia“ innerhalb der Stadt Washington (allgemein bekannt als „Washington, D.C.“ – gockele), werden tatsächlich von der Wall-Street „regiert“; die Wall Street (das Bankenviertel) ist nur eine Filiale der „City of London“ (gockele).
Die City of London (gockele „The Crown“) ist auch nur die Finanzzentrale der internationalen Finanzoligarchie (gockele), also der Rothschilds und Rockefellers sowie weiterer knapp 300 Familien.
Die ideologische Zentrale befindet sich im Vatikan, aber der Papst ist auch nur „Stellvertreter“ (und zwar nicht selbsternannt „Gottes auf Erden“, sondern anderer Kreise: gockele Jesuiten).
Die „allmächtigen“ Massenmedien sind zwar weltweit in den Händen von nur 5 – 6 Familien, aber sie sind auch „fremdgesteuert“.
Die sog. nichtkommerziellen und nichtstaatlichen Organisationen samt deren Lenkern, wie Soros & Co., sind auch nur die modernen Werkzeuge zur Umsetzung von Vorgaben anderer…

Das heißt, soweit wir auch schauen und untersuchen: alles nur Marionetten der wahren Herren der Welt. Denn diese wären uns, nach dem oben genannten „Grundsatz“, per definitionem nicht zugänglich.
Wirklich nicht?
Mancher, der besonders gut „versteckt“ werden soll, wird an sehr sichtbarer Stelle hingestellt – allerdings geschickt gedeckt unter einer tarnenden „Story“, die ihn als „total unwichtig“ erscheinen läßt, aber ein reichtums- und „standesgerechtes“ Leben ermöglicht…

Gehen wir kurz zurück in die einigermaßen „gesicherte“ Geschichte, d.h. in die zuletzt vergangenen (je nach Alter) 20 – 50 Jahre, die wir noch selbst bewußt erlebt haben und die uns (wenn auch vielleicht „geschönt“) im Gedächtnis sind, so merken wir, daß ständig in allen Medien daran gearbeitet wird, diese „umzuinterpretieren“, d.h. das Leben, das wir damals geführt haben, soweit „ganz anders“ darzustellen, daß es in bestimmte „heutige“ ideologische Vorstellungen paßt.
Beispiel:
die DDR wird überall als „Unrechtsstaat“ dargestellt – wobei die DDR natürlich auch kein Staat war, sondern eben so eine Verwaltungsorganisation der Besatzungsmächte wie es die BRvD immer war und wohl bis heute ist.
Was allerdings das sog. Unrecht betrifft, so war die DDR im Vergleich mit der heutigen BRvD ein Hort des Rechtes und der Gerechtigkeit, denn die geltenden Gesetze konnten auch von der angeblich so allmächtigen Partei und der angeblich noch allmächtigeren Stasi in der Tat nur ganz selten und unter großen Schwierigkeiten umgangen und verbogen werden – zu erkennen auch daran, daß die Anzahl der wirklich nur „politischen“ Verurteilten/Gefangenen pro Kopf der Bevölkerung in der DDR deutlich geringer war als im heutigen „Hort der Demokratie“ BRvD – ein alter Horst M. und eine mutige Frau H. sind ja nur die oberste Spitze eines „Eisberges“.
Zum Beispiel die kriminalisierten GEZ-Verweigerer in Haft sind ja wohl tatsächlich auch „Politische“, oder?

Man ist also schon jetzt, während es noch lebende Zeitzeugen gibt, intensiv mit der Bearbeitung der „dokumentierten“ Geschichte befaßt.
Weitere regelmäßige „zufällige“ Brände in wichtigen Bibliotheken (eine spezielle „Tradition“ der Geschichtsfälscher, die sich vom alten Alexandria über Goethes Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar bis in unsere Tage zieht – gockele Bibliotheksbrand!) werden da das ihre dazu beitragen.

Ebensolches betrifft die sowieso nicht öffentlich zugänglichen Archive, aus denen regelmäßig „veraltete“ Unterlagen in den Reißwolf wandern…
Wie wird das erst für jene Zeiträume richtig „losgehen“, für die keine Zeitzeugen mehr vorhanden sind (oder für die man die verbliebenen wenigen Augenzeugen als senil, dement oder voreingenommen verunglimpfen und damit deren Aussagen als unwichtig hinstellen kann) – einen kleinen „Vorgeschmack“ darauf geben uns die vielfältigen „Richtigstellungen“ und Verdrehungen der ZDF-History-Serie des unseligen Guido K. zu den angeblich „düstersten zwölf Jahren deutscher Geschichte“.

Parallel dazu werden in gewissen Abständen angeblich „die Archive geöffnet“, wobei dann (heute allerdings kaum noch) „Aufsehen erregende“ Zeitdokumente endlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden…
Ja, aber nachweislich zusammen mit extra von einer beauftragten, seit Jahrhunderten und auch heute noch in vielen Ländern tätigen massiven Fälschungsindstrie hergestellten „korrigierten“ (d.h. gefälschten oder „nachbearbeiteten“) und nachträglich in die Archive einsortierten „Nachbauten“ und „Korrekturen“ von Zeitdokumenten.
Das sog. Wannsee-Protokoll und andere „Beweismaterialien“ der Nürnberger Prozesse sind da in guter Gesellschaft: vor kurzem wurde aufgedeckt, daß die 1991 angeblich archivdokumentarisch festgestellte „sowjetische Schuld“ an den Erschießungen von Hunderten (nach anderen Angaben Tausenden, was ich mir aber in der praktischen Umsetzung nur sehr schlecht vorstellen kann) polnischen Offizieren im Wald bei Katyn durch ebensolche nachträglich erstellten gefälschten Dokumente „bewiesen“ worden sei…

Das Geschichtete ist also durchsetzt von massiven nachträglichen Fälschungen, „Korrekturen“, Löschungen, Verbranntem und Fehlendem, das anderweitig „entfernt“ wurde.
Und zwar stets im Sinne der jeweiligen „Sieger der Geschichte“ – zu jedem Zeitpunkt war und ist es für die Herrschenden eine der vornehmsten Aufgaben, die entsprechenden Veränderungen anzubringen.
Also gebt es endlich zu: diesen riesigen Aufwand würde doch niemand betreiben, wenn es nicht enorm wichtig wäre…

Allerdings:
auch beim heutigen Blick in ebenjene aktuellen Massenmedien fällt uns auf, wie schon jetzt jeden Tag intensiv daran gearbeitet wird, bereits die Gegenwart „zurechtzulügen“, d.h. ideologisierte Schablonen anstelle der wahren Verhältnisse einzusetzen.
Einfaches Beispiel:
wer in 50 Jahren die heutigen elektronischen Zeitungen aufrufen wird, der wird eindeutig davon überzeugt sein, daß Wladimir Putin ein blutiger Tyrann, Kriegstreiber und fast der Teufel persönlich war – denn alle Medien weltweit tröten dies rund um die Uhr in voller Lautstärke.
Und die alternativen Weblogs, die heute noch vereinzelt die Wahrheit über Putin verbreiten, werden bis dahin längst vollständig und restlos gelöscht sein – es sind ja nur wenige Ressourcen, bei denen solche Blogs gehostet werden (WordPress, Tumblr, Blog.de).
Unsere sowieso schon vom immer weiter degenerierenden „modernen Bildungssystem“ schwer geschädigten Ur-Enkel werden also gar keine „alternativen Meinungen“ mehr zu sehen bekommen.

Es gäbe noch viel mehr zu sagen zum Thema, aber wir wollen hier mal aussetzen und die Leser auffordern, sich selbst damit zu befassen.

Ja, was lehrt uns nun all das für unseren Umgang mit Geschichte?

1. Geschichte kann nicht „unwichtig“ sein, wenn derart intensiv und höchst aufwendig an deren ständiger „Berichtigung“ bearbeitet wird.

2. Das Geschichtete ist aufmerksam und kritisch, Schicht für Schicht, in seiner Gesamtheit und als kontinuierlicher Prozeß zu betrachten – mit allen, auch „unliebsamen“, Fakten.
Gerade „unpassende“ Einzelfakten können auf Fälschungen hinweisen – wie sie auch selbst solche sein können.

3. Es sind auch die tatsächlich als bewiesen angesehenen Fakten stets neu zu prüfen – und vor allem sauber zu trennen von allen gleichzeitigen oder nachträglichen Interpretationen, egal welcher Art.

4. Bei der Betrachtung historischer Vorgänge sind auch die danach erfolgten Machtveränderungen mit zu beachten, denn diese haben ziemlich sicher wesentlichen Einfluß auf die archivierte, dokumentierte und berichtete Geschichte genommen.
Auch wenn dieser nicht immer leicht nachweisbar sein wird.

5. Auch künstlerische Darstellungen, vor allem Romane, sind durch ihren Zwang zu einer durchgängig logischen Darlegung geeignet, dem Geschichtsbild wichtige Details hinzuzufügen – allerdings unter Beachtung der Persönlichkeiten der Autoren, wie konsequent diese selbst die Wahrheit gelebt haben.

Nun, lieber Leser, bist du gefragt: deine ergänzenden, auch kontroversen, begründeten (!) und für alle hilfreichen Gedanken hier darzulegen.
Auf reine Äußerung von Postulaten und „nur mal so“-Meinungen ist bitte zu verzichten.
Danke.


6 Kommentare

  1. outside the Box sagt:

    Ich definiere Fakten als offensichtliche Tatsachen.
    Die Geschichte sind Geschichten über die Vergangenheit. Keine davon kann den Anspruch erheben Wahr oder Wirklich zu sein. Dazu fehlt die Offensichtlichkeit im Jetzt.
    Geschichte ist somit immer eine Sache des Glaubens.

    „Ja, was lehrt uns nun all das für unseren Umgang mit Geschichte?“

    Geschichte ist nur dann wichtig, wenn man sich ständig, intensiv und höchst aufwendig mit ihr beschäftigt.
    Würde sich niemand mit ihr beschäftigen, gäbe es keinen Anlass sie niederzuschreiben oder sie zu Fälschen.

    Persönlich empfinde ich die Geschichte(n) als amüsante Nebenbeschäftigung. Sie lenken von der Gegenwart ab. Sie begründen und erklären warum die Gegenwart so ist wie sie eben ist, aber sie verändern nichts (Analyse ist Paralyse). Ganz im Gegenteil. Die Geschichten wiederholen sich.
    Leben ist die fortlaufende Veränderung von Beziehungen.
    Wer die Vergangenheit nicht kennt, der kann sie auch nicht wiederholen.

    Liebe Grüße an alle….

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  2. „Ja, was lehrt uns nun all das für unseren Umgang mit Geschichte?“

    Danke Lucky für den gut aufgeschlüsselten Denkstupser. Ich erhalte des öfteren Kritik, weil ich angeblich von Geschichte nichts halte. Meine Schulnoten damals bezeugten das. Besonders meine Einstellung im Hier und Jetzt zu leben ohne den Ballast der Geschichte mitzuschleifen, stößt auf. Dem ist beileibe nicht so. Was würde ich geben um die wahre Geschichte der Menschheit zu kennen. Im Grunde genommen liebe ich Geschichte, Geschichten und Märchen. Märchen sagen mir inzwischen mehr über die Entwicklung des menschlichen Geistes als jeder akademischer Experte.

    Geschichtsschreibung ist eine subjektive Angelegenheit der Eigeninteressen des Einzelnen oder einer Gruppe von Ideologen und das wird auch so bleiben.

    Ein Beispiel: Ich schreibe meine Memoarien als alter Sack. Selbs wenn ich mir absolute gnadenlose Ehrlichkeit vorgebe, geht das zumindest abschnittsweise schief. Nicht nur, weil das Ego vornehmlich sich im besten Licht darstellen will, sondern einfach die Erinnerung an die eigenen Scheißzeiten mit der Zeit verblaßt oder Schöngeredet wird als reinen Selbstschutz um an den eigenen kruden Taten nicht verrückt zu werden. Teilweise fehlt auch die eigene Erinnerung. Eine durchaus praktische Erfindung der Schöpferkraft, die mich aus den Fesseln der ‚Schuld‘ befreit.

    Noch ein Beispiel: Zeugenaussage vor Gericht. Drei Zeugen – drei Wahrheiten. Während der Vernehmung noch drei Widersprüche dazu. Ich unterstelle jedem Zeugen hier, daß er kein anderes Interesse hat als die wahre Geschichte zu erzählen. Bei dem Selbsterlebten hakt es bereits mit der ‚Tatsache‘. Da kannst Du sicher mitreden.
    Wie soll er dann erst die wahre Geschichte erkennen, wenn er selbst nicht dabei war.

    Deinen fünf Punkten zum Schluß lieber Lucky kann ich zustimmen. Sie erheben sich jedoch zum höchsten Anspruch, der an die Menschen gestellt wird – die der reinen transzendentalen Logik. Wer hat die schon inne?
    Es ist ein unmögliches Unterfangen, Geschichte als Ganzes zu fassen. Daher gucke ich, daß ich nur das betrachte, wo ich gerade stehe und das Beste daraus mache. Ob es auch nur eine kleine Geschichte wird, ist mir egal. I do my best.

    Nochn Klartext: Wer glaubt, irgendwelche frühere Zeiten zurückzuholen wollen um den Traum von einem schönen Leben zu verwirklichen, bleibt Sklave.

    So jetzt gucke ich mir noch was Schönes an. Eine Hommage an einen Zeitgenossen, der sich vor kurzem verabschiedet hat und mit seinen Kindersendungen, die ich heute noch liebe, mir ein kurzes Vertrauen in das Fernsehen für eine schönere Welt brachte.

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  3. Luckyhans sagt:

    Lieber Ludwig,
    vielen Dank für deine wunderschöne Ergänzung. Natürlich sind eigene Erinnerungen immer „subjektiv“ – das kann auch gar nicht anders sein, da ja jeder bekanntlich in einer eigenen Welt lebt – siehe https://bumibahagia.com/2015/10/08/meine-welt-ist-nicht-deine-welt/ – und sie verändern sich auch mit der Zeit, weil sich ja auch unser Gehirn und damit unser Gedächtnis verändert.

    Aus meiner Gerichtserfahrung ist allerdings zu schließen, daß nicht nur jeder Zeuge zwei nicht ganz gleiche Aussagen macht (eine während der Ermittlungen und die zweite vor Gericht), sondern daß auch die meisten Zeugen – bewußt oder unbewußt – ihre „moralischen“ Wertungen in ihre Zeugenaussage mit einbringen – von möglichen Eigeninteressen ganz abgesehen.
    Es wird also noch ein sehr weiter Weg, bis wirklich alle Menschen sich daran gewöhnen werden, die „reine Wahrheit“ zu denken und zu reden – ohne eine eigene Bewertung einzubringen. 😉

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  4. *MR* sagt:

    LdT:
    Herzens-Danke ! für den Löwen-Zahn !
    Tut guuuut … in Memoriam … Er-finde-GeH-Schichten …
    Möge er erleichtert *fliegen* und lachen können !
    *JaH!*

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  5. *MR* sagt:

    Lucky:
    „reine Wahrheit“ zu denken und zu reden – ohne eine eigene Bewertung einzubringen. 😉“

    -Wenn das sichtbar !!! getrennt wäre/sein könnte, das wäre doch auch „etwas“ … dann könnten „beide“ Seiten zum Zuge kommen …
    Aber dazu braucht es wohl noch sehr viel Mut zur wahren ? und zur Eigen-Er-Kenntnis.
    Zeigen aber „reine Fakten“ auch die volle Wahrheit ?

    puuuhhh… nach-denk-pause …

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  6. luckyhans sagt:

    … hier noch was Interessantes „Geschichtliches“ – eine Fotoserie aus dem Glasgow der 1980er Jahre, also noch gar nicht sooo lange her.
    Vielleicht erinnert uns das ja daran, daß es im Westen durchaus nicht überall immer nur schön aussah…
    http://aloban75.livejournal.com/2906036.html

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